Siglinde „Sigi“ Harreis-Langer geb. Dannenmann (* 28. April 1937 in Tübingen; † 9. Dezember 2008 in München) war eine deutsche Journalistin und Moderatorin.
Leben
Harreis wurde als Tochter von Hans Dannenmann geboren, einem Dozenten für Psychologie und Pädagogik. Sie besuchte das Mädchengymnasium in Esslingen am Neckar und studierte danach Englisch und Spanisch an den Universitäten von Heidelberg und Madrid. Später machte Harreis eine Ausbildung zur fremdsprachlichen Wirtschaftskorrespondentin für Spanisch. Während ihres Studiums arbeitete Harreis als Auslandskorrespondentin sowie als Dolmetscherin.
Ihre Fernsehkarriere begann sie als Kabelhilfe, Script Girl und Ansagerin im Bayerischen Fernsehen, außerdem arbeitete sie Ende der 1970er Jahre als Redakteurin. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte sie als Kandidatin in der Sendung Hätten Sie’s gewußt?. Daraufhin wurde sie von Robert Lembke zum Vorsprechen eingeladen. Einem breiten Publikum wurde sie ab August 1980 durch die Moderation der Sendung Die Montagsmaler bekannt, die sie von Frank Elstner übernommen hatte. Harreis, die vor allem in den 1970er und 1980er Jahren im Fernsehen präsent war, gilt als der erste weibliche Showmaster in Deutschland. In den 1980er und 1990er Jahren moderierte sie diverse Radiosendungen (unter anderem die fast vierstündige erfolgreiche Mittwochssendung: „Vom Telefon zum Mikrofon“) im ersten Programm des in Baden-Baden ansässigen Südwestfunks.
Ihre erste Moderation im ZDF hatte sie in der Sendung Freizeit und was man daraus machen kann. Sie moderierte außerdem das Baden-Badener Roulette und Die goldene Eins sowie von 1983 bis 1986 die Aktuelle Stunde im WDR Fernsehen. Zudem war sie für SWF3 mit der Radio-Comedy-Sendung Landärztin Marianne 013 sehr erfolgreich. Nach der Fusion von SWF und SDR zum SWR im Jahr 1998 zog sie sich zusammen mit ihrem Ehemann ins Privatleben zurück und lebte abwechselnd in München und auf Mallorca.
Aus ihrer ersten Ehe mit Jobst Harreis stammen zwei Kinder, eine Tochter und ein Sohn. In zweiter Ehe war sie ab 1977 mit Klaus Langer verheiratet. Harreis erlag im Dezember 2008 in einem Münchner Krankenhaus den Folgen eines Magenkrebsleidens. Harreis wurde auf eigenen Wunsch nach ihrem Tode eingeäschert; die Asche wurde im Meer vor der spanischen Insel Mallorca verstreut.
Fernsehen
- 196X: Hätten Sie’s gewußt? (Deutsches Fernsehen, als Kandidatin)
- 1965: Hits à Gogo
- 1971: Baden-Badener Roulette (SWR Fernsehen)
- 1979: freizeit und was man daraus machen kann (ZDF)
- 1980–1996: Die Montagsmaler (Deutsches Fernsehen/Das Erste)
- 1983–1986: Aktuelle Stunde (Westdeutsches Fernsehen)
- 1985: Die goldene Eins (von der IFA Berlin, mit Jürgen von der Lippe und Michael Schanze) (Erstes Deutsches Fernsehen)
- 1987: Hollymünd (Westdeutsches Fernsehen)
- 1988: Die Erfolgreichen (Das Erste)
- 1992–1997: Drei in einem Boot (SWF/SDR)
Hörfunk
- Vom Telefon zum Mikrofon (SWF)
- Landärztin Marianne 013 (Radio-Comedy-Sendung, SWF3)
Hörspiele
- 1972 und 1973: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt. Sigi Harreis spricht „Tante Paula“, Intercord,
- 1975: Sebastian Sailer: Die Schöpfung der ersten Menschen, der Sündenfall und dessen Strafe. Sigi Harreis spricht „Eva“
- 1977: Richard Stöckle: Schwäbische Weihnacht. Sigi Harreis spricht „Maria“
Werke
- Meine Kinder, meine Fernsehkinder. Oder: Samstag ist auch hinterm Haus. rororo Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 978-3-499-12153-1.
- mit Gerhard Langes: Spielend zeichnen lernen mit den Montagsmalern, Falken, Niedernhausen, 1989, ISBN 978-3-8068-0974-9
Weblinks
- Sigi Harreis in der Internet Movie Database (englisch)
- Informationen auf fernsehserien.de
- Sigi Harreis: „Ich würde gern noch ein bisschen leben“, Bunte, 18. Dezember 2008
Einzelnachweise
- ↑ Sigi Harreis im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar), vgl. Sigi Harreis. In: Internationales Biographisches Archiv 21/2009 vom 19. Mai 2009
- ↑ vgl. Moderatorin Sigi Harreis ist tot bei swr.de, 10. Dezember 2008
- ↑ Sigi Hareis ist tot, Bunte, 10. Dezember 2008
- ↑ Moderatorin Sigi Harreis mit 71 Jahren gestorben auf swr.de vom 11. Dezember 2008
- ↑ Richard Stöckle – Schwäbische Weihnacht, Discogs