Sigismund (Zygmunt) von Dziembowski (* 5. Mai 1849 auf Gut Bobelwitz, Landkreis Meseritz, Provinz Posen; † 22. Oktober 1915 ebenda), Dr. jur., war Gutsbesitzer und preußischer Landeshauptmann in der Provinz Posen.
Leben
Familie
Er entstammte einem alten polnischen Adelsgeschlecht, im 15. Jahrhundert Nyezichowko, dann Nesychowo und ab 16. Jahrhundert nach seinem Besitz Dziembowski (Dzambowsky, Dzambowszczy) genannt, und war der Sohn des Karol August von Dziembowski und der Laura Emilia Valeska von Kalckreuth.
Dziembowski heiratete am 2. August 1882 auf Gut Vehlingsdorff (Landkreis Saatzig, Pommern) Anna von Wedel (* 17. Oktober 1864 auf Gut Vehlingsdorff; † 5. März 1941). Aus dieser Ehe stammen die beiden Söhne Erhard (* 1883; † 1939), Regierungsrat, und der Major Leonhard (* 1885; † 1946), die beide eine Familie gründeten und ebenso im Johanniterorden waren.
Werdegang
Dziembowski war Gutsherr auf Gut Bobelwitz und als Nachfolger des Hugo von Wilamowitz-Moellendorff Kommendator des Johanniterordens der Provinz Posen. Der Eintritt in die Kongregation als Ehrenritter war 1888, Rechtsritter wurde Dziembowski am 24. Juni 1896 in der Johanniterkirche zu Sonnenburg.
Er begann nach dem Dienst in der preußischen Armee, die er als königlich preußischer Oberleutnant verließ, seine berufliche Laufbahn im Jahr 1870 als Gerichtsreferendar, wurde 1876 Gerichtsassessor in Beuthen (Oberschlesien), 1877 Regierungsassessor in Bromberg (Pommern) und war 1877–1878 kommissarischer Landrat des Kreises Wongrowitz. Von 1879/1880 bis 1886 war er Landrat des Kreises Samter.
Im Jahr 1887 wurde er Regierungsrat in Posen, wurde 1890 Oberregierungsrat und war von 1891 bis 1893 Oberpräsidialrat der Provinz Posen, bis er schließlich von 1893 Landeshauptmann vom Provinzialverband der Provinz wurde, was er bis 1911 blieb.
Im Jahr 1895 wurde er als Sachverständiger zum preußischen Staatsrat hinzugezogen. Er war Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat und von 1901 bis zu seinem Tod im Jahr 1915 Mitglied des Preußischen Herrenhauses.
Literatur
- Walther Threde, Thora v. Bonin: Johanniter im Spannungsfeld an Weichsel und Warthe. Die wechselvolle Geschichte der Posen-Westpreußischen Genossenschaft des Johanniterordens. ars una Verlagsgesellschaft mbH, Neuried 1998, S. 129 ff. ISBN 3-89391-610-5.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert), Band II, Band 17 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsche Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1958, S. 146–148. ISSN 0435-2408
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1941, Teil B (Briefadel), Jg. 33, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 138. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905, Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 34 ff.
Weblinks
- Acta Borussica Band 8/I (1890-1900) (PDF-Datei; 2,72 MB)
- Acta Borussica Band 8/II (1890-1900) (PDF-Datei; 2,19 MB)
- Acta Borussica Band 9 (1900-1909) (PDF-Datei; 2,74 MB)
- Die Genealogie Dziembowski (mit Bildern)
Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1930. Jg. 23, Justus Perthes, Gotha 1929.