Silberberg | ||
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Ansicht des Silberbergs von Westen | ||
Höhe | 180 m ü. NHN | |
Lage | Landkreis Osnabrück, Niedersachsen | |
Gebirge | Hüggel-Gebiet | |
Koordinaten | 52° 12′ 37″ N, 7° 57′ 11″ O | |
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Normalweg | Wanderweg | |
Besonderheiten | FFH-Gebiet, Vorkommen des bedrohten Galmei-Hellerkrauts |
Der Silberberg ist ein 180 Meter hoher Berg im niedersächsischen Landkreis Osnabrück. Dort wächst das in diesem Bundesland vom Aussterben bedrohte Galmei-Hellerkraut.
Lage
Der Silberberg liegt in der Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald, östlich des Hagener Ortsteils Natrup-Hagen, südlich des Heidbergs und westlich des Großen Heidbergs. Er gehört zum Hüggelgebiet.
Bergbau
Ab 1722 ließ der lutherische Fürstbischof von Osnabrück, Ernst August II. von Hannover, am Silberberg nach silberhaltigem Erz schürfen. Dazu ließ er Bergarbeiter aus dem Sauerland (Nordrhein-Westfalen) und dem Harz in das Fürstbistum holen. Abgebaut wurde das Erz bis 1782.
Naturschutzgebiet
40,5 Hektar des Silberbergs stehen unter Naturschutz, davon sind 36,6 Hektar nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union unter Schutz gestellt. Die erste Unterschutzstellung erfolgte bereits im Jahr 1937. Die aktuelle Verordnung über das Naturschutzgebiet bestimmt „die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der aus den historischen Nutzungen hervorgegangenen Magerrasen und Sonderstrukturen sowie der naturnahen Wälder als Lebensstätte schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften sowie als ein naturnahes, kulturhistorisch bedeutsames Landschaftsrelikt von besonderer Seltenheit, Eigenart und Schönheit.“
Eine Besonderheit des Silberbergs sind die Kalkmagerrasen. Auf den nährstoffarmen Flächen wachsen das Tausendgüldenkraut aus der Familie der Enziangewächse, die Orchideengewächse Fliegen-Ragwurz, Müllers Stendelwurz und Weiße Waldhyazinthe sowie die Dornige Hauhechel und die Tauben-Skabiose.
Das in Mitteleuropa endemische Galmei-Hellerkraut wird auf Roten Listen gefährdeter Arten als „stark gefährdet“ (Deutschland) oder sogar „vom Aussterben bedroht“ (Niedersachsen) eingestuft. Es wächst am Silberberg auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern mit etwa hundert Pflanzen (2007).
Am Silberberg werden Wildpflanzensamen für die „Loki-Schmidt-Genbank für Wildpflanzen“ gesammelt, die von Botanikern der Universität Osnabrück betreut wird. Die Pflanzen sollen durch Einfrieren der Samen vor dem Aussterben bewahrt werden.
In den durch den Bergbau entstandenen Stollen finden sechs verschiedene Fledermausarten Unterschlupf. Im Steinbruch brütet der Uhu.
- Kalkmagerrasen
- Pinge
- Hinweistafel
- Parklandschaft
- Ansicht von Natrup-Hagen
- Ansicht von Gellenbeck
mit Goldbach - Ansicht von Süden
- Ansicht von Südwesten
- Ansicht von Sudenfeld
- Ansicht vom Borgberg
Literatur
Weblinks
- Naturschutzgebiet „Silberberg“ in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
- Silberbergbau am Silberberg im 18. Jahrhundert
- Hans Schuh: Der Tod am Wegesrand. In: Die Zeit Nr. 33/2007. 9. August 2007, abgerufen am 1. Juli 2015.
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung über das Naturschutzgebiet "Silberberg" in der Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald (Hagen a.T.W.), im Landkreis Osnabrück. Landkreis Osnabrück, 18. Juni 2012, abgerufen am 1. Juli 2015.