Simha Flapan (* 27. Januar 1911 in Tomaszów Mazowiecki, Polen; † 13. April 1987 in Israel) war ein polnisch-israelischer Historiker und Politiker.

Leben

Simha Flapan emigrierte 1930 nach Palästina. 1957 gründete er in Tel Aviv die Monatszeitschrift New Outlook. Er war nationaler Sekretär der Linkspartei Mapam. Sein bekanntestes Buch ist Die Geburt Israels: Mythos und Wirklichkeit (1987). Flapan wird zu den Neuen Historikern gezählt.

Positionen

Laut dem Historiker Joel Beinin stellte Flapan in seinem Hauptwerk als Historiker sieben zentrale Grundannahmen („Mythen“) über Israel und die zionistische Geschichtsschreibung in Frage:

  • „Die Zionisten haben den UN-Teilungsplan für Palästina akzeptiert und planten für den Frieden.“
  • „Die Araber lehnten den UN-Teilungsplan ab und begannen den Krieg.“
  • „Die Palästinenser sind freiwillig geflohen.“
  • „Alle arabischen Staaten hatten sich verbündet, um die Juden aus Palästina zu vertreiben.“
  • „Die arabische Invasion machte den Krieg unvermeidlich.“
  • „Israel stand im Krieg von 1948/1949 militärisch überlegenen arabischen Streitkräften gegenüber.“
  • „Israel hat immer den Frieden gesucht, aber auf Seiten der arabischen Leader gab es dafür keine Entsprechung.“

Werke

  • Zionism and the Palestinians, 1917–1947. Barnes & Noble Books, New York 1979, ISBN 978-0-06492-104-6.
  • The Birth of Israel. Myths and Realities. Croom Helm, London and Sydney 1987, ISBN 0-7099-4911-1.

Auszeichnungen

Commons: Simha Flapan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Helga Baumgarten: Kein Frieden für Palästina. Der lange Krieg gegen Gaza, Besatzung und Widerstand. Promedia Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-85371-496-6, S. 29.
  2. Joel Beinin: Was the Red Flag Flying There? – Marxist Politics and the Arab-Israeli Conflict in Egypt and Israel, 1948–1965. University of California Press, Berkeley and Los Angeles 1990, ISBN 0-520-07036-4, S. 7 f.
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