Simone Cristicchi (* 5. Februar 1977 in Rom) ist ein italienischer Cantautore, Theaterschauspieler und Schriftsteller. Neben seiner musikalischen Karriere, die er Anfang der 2000er-Jahre begann, verfasst und inszeniert er Theaterstücke und veröffentlicht regelmäßig Bücher. Seit 2017 ist er Leiter (direttore) des Teatro Stabile d’Abruzzo.

Karriere

Cristicchi wurde im römischen Stadtteil Tuscolano geboren, nicht weit von den Cinecittà-Studios. Früh interessierte er sich für das Comiczeichnen (er lernte bei Benito Jacovitti) und die Musik. Mit 21 Jahren begann er seine Karriere, produziert von Franco Migliacci. 2003 gewann er in Crotone den „Silbernen Zylinder“ für neue Liedermacher im Rahmen des Rino Gaetano gewidmeten Festivals Una casa per Rino. Schließlich unterschrieb er 2005 einen Plattenvertrag mit Sony BMG und veröffentlichte seine erste Single Vorrei cantare come Biagio. Das Lied über die Schwierigkeiten eines Newcomers, sich in der Musikindustrie zurechtzufinden, mit Seitenhieben auf Biagio Antonacci, war besonders im Radio ein beachtlicher Erfolg.

Für dieses Debüt gewann Cristicchi eine Reihe von Preisen: den Premio Musicultura, einen Premio Giorgio Gaber, einen Premio Carosone und einen Premio Renzo Bigi Barbieri. Es folgten die Single Studentessa universitaria und endlich das Album Fabbricante di canzoni, das von Musica e dischi als bestes Debütalbum des Jahres ausgezeichnet wurde. Mit La bella gente ging der Musiker beim Sanremo-Festival 2006 in der Newcomer-Kategorie ins Rennen, wo ihm Platz zwei seiner Kategorie und insgesamt der Einzug unter die besten Acht gelang. Schon 2007 kehrte er nach Sanremo zurück und holte mit Ti regalerò una rosa den Sieg in der Hauptkategorie. Außerdem wurde er mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet.

Nach dem Sanremo-Sieg veröffentlichte Cristicchi das zweite Album Dall’altra parte del cancello (2007), begleitet von einem gleichnamigen Dokumentarfilm über ehemalige italienische Irrenanstalten. 2008 trat er am dritten Abend des Sanremo-Festivals an der Seite von Frankie Hi-NRG MC auf, 2009 ging er mit dem Vokalensemble Coro dei Minatori di Santa Fiora auf Tournee und 2010 kehrte er mit Meno male als Teilnehmer zum Festival zurück. Im Anschluss erschien das dritte Album Grand Hotel Cristicchi. Auch 2013 nahm Cristicchi wieder am Sanremo-Festival teil, wo er La prima volta (che sono morto) und Mi manchi präsentierte. Es folgte das Album Album di famiglia.

Beim Sanremo-Festival 2018 trat Cristicchi am vierten Abend zusammen mit Ermal Meta und Fabrizio Moro und deren späterem Siegerlied Non mi avete fatto niente auf. Im Jahr darauf kehrte er selbst zum Festival zurück und erreichte mit Abbi cura di me den fünften Platz.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
2005 Fabbricante di canzoni IT45
(8 Wo.)IT
Sony BMG
inkl. edizione Sanremo 2006
2007 Dall’altra parte del cancello IT11
(22 Wo.)IT
Sony BMG
2010 Grand Hotel Cristicchi IT31
(8 Wo.)IT
Sony
2013 Album di famiglia IT23
(7 Wo.)IT
Sony
2019 Abbi cura di me IT18
(6 Wo.)IT
Sony

Weitere Alben

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
2005 Vorrei cantare come Biagio
Fabbricante di canzoni
IT18
(19 Wo.)IT
Studentessa universitaria
Fabbricante di canzoni
IT27
(9 Wo.)IT
2006 Senza
Fabbricante di canzoni
IT46
(2 Wo.)IT
Che bella gente
Fabbricante di canzoni (edizione Sanremo)
IT35
(4 Wo.)IT
2007 Ti regalerò una rosa
Dall’altra parte del cancello
IT3
(17 Wo.)IT
Platz 1 (11 Wochen) der Downloadcharts
L’Italia di Piero
Dall’altra parte del cancello
Platz 35 (5 Wochen) der Downloadcharts
2010 Meno male
Grand Hotel Cristicchi
IT9
(6 Wo.)IT
2013 La prima volta (che sono morto)
Album di famiglia
IT26
(3 Wo.)IT
Mi manchi
Album di famiglia
IT72
(2 Wo.)IT
2019 Abbi cura di me
IT13
(4 Wo.)IT

Bibliografie

  • Centro di igiene mentale – Un cantastorie tra i matti. Mondadori, Mailand 2007, ISBN 978-88-04-56422-5.
  • Li Romani in Russia – Racconto di una guerra a millanta mila miglia. Rizzoli Lizard, Mailand 2010, ISBN 978-88-17-04582-7.
  • Dialoghi incivili. (mit Massimo Bocchia) Elèuthera, Mailand 2010, ISBN 978-88-89490-93-8.
  • Santa Fiora Social Club: cantare di miniera, amore, vino e anarchia con il Coro dei Minatori di Santa Fiora. Rizzoli, Mailand 2011, ISBN 978-88-17-04803-3.
  • Mio nonno è morto in guerra. Mondadori, Mailand 2012, ISBN 978-88-04-61770-9.
  • Magazzino 18. Mondadori, Mailand 2014, ISBN 978-88-04-63855-1.
  • Il secondo figlio di Dio – Vita e morte di David Lazzaretti, l’ultimo eretico. Mondadori, Mailand 2016, ISBN 978-88-04-66438-3.

Belege

  1. Stefano Dascoli: Tsa, Simone Cristicchi è il nuovo direttore. In: IlMessaggero.it. Caltagirone, 21. November 2017, abgerufen am 6. März 2018 (italienisch).
  2. Alben von Simone Cristicchi. In: Italiancharts.com. Hung Medien, abgerufen am 6. März 2018.
  3. Chartquellen (Singles):
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