Simone Adolphine Weil [ˌsiˈmɔn ˌadɔlˈfin ˈvɛj ] (* 3. Februar 1909 in Paris; † 24. August 1943 in Ashford, England) war eine französische Sozialrevolutionärin, Philosophin und Mystikerin. Weil stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie und galt bereits in Kindertagen als Rebellin. Zeit ihres Lebens war sie gesellschaftlich, politisch und sozialpolitisch stark engagiert. Die seit ihrer Jugend in freiwillig gewählter Armut lebende Weil war eine der wenigen Philosophinnen, die versucht haben, die Arbeiterklasse durch die konkrete Erfahrung der Arbeit in Industrie und Landwirtschaft zu verstehen.

Nach ihrem 1931 abgeschlossenen Philosophiestudium wirkte Weil zunächst als Gymnasiallehrerin und schlug zunehmend einen für linke Intellektuelle des 20. Jahrhunderts ungewöhnlichen Weg hin zur Spiritualität ein. Ihr bisheriges Denken, das geprägt war durch politisches Engagement als Gewerkschafterin, Marx-Kritikerin und Teilnehmerin am Spanischen Bürgerkrieg, machte der Orientierung an christlicher Mystik sowie platonischer und buddhistischer Tradition Platz. Die säkular und agnostisch erzogene Weil leugnete hingegen die jüdische Tradition und stand den Lehren des Alten Testaments fremd und feindselig gegenüber. Auf Weil geht der Gedanke der „décréation“ zurück, der „totalen Selbstentäußerung des Menschen vor Gott“. Das Leben betrachtete sie als eine Suche nach dem Absoluten. Weil gab die von ihr gelebte Einheit von Politik und Religion erst kurz vor ihrem Tod auf und verband bis dahin politische Aktion mit glaubensbasierter Kontemplation. In ihrem im Exil verbrachten letzten Lebensjahr schlug ihr sozialer Aktivismus mit einem zunehmend verschlechterten Gesundheitszustand endgültig in eine spirituelle Wahrnehmung der Welt um.

Die geistig und körperlich erschöpfte Simone Weil verstarb bereits im Alter von 34 Jahren in einem englischen Sanatorium an Tuberkulose. Ihre wichtigsten Schriften sind Unterdrückung und Freiheit sowie die 1947 posthum veröffentlichte Textsammlung Schwerkraft und Gnade. Über die erst nach ihrem Tod berühmt gewordene Weil wurden seither mehr als 5000 wissenschaftliche Arbeiten, Essays und Thesenpapiere veröffentlicht.

Leben und Wirken

Kindheit

Simone Weil wuchs in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Paris auf. Ihr Vater, der Internist Bernard Weil, stammte ursprünglich aus einer Familie von Kaufleuten in Straßburg, Elsass; seine Familie war nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 nach Paris gezogen. Ihre Mutter, Salome (Selma) geb. Reinherz, war im russischen Rostow am Don geboren. Ihre Familie war 1882 nach den Pogromen in Russland ins belgische Antwerpen ausgewandert. Beide Elternteile waren galizischer Herkunft. Selmas Vater, ein erfolgreicher Geschäftsmann, war hochgebildet und verfasste hebräische Gedichte. Selmas Mutter, die mit den Weils lebte, war eine begabte Pianistin.

Simone Weils drei Jahre älterer Bruder André, zu dem sie eine enge Beziehung hatte, wurde ein berühmter Mathematiker. Simone Weil zeichnete sich durch sprachliche Begabung aus, aber auch durch Eigenwilligkeit und Starrsinn. Sie war ein zartes und zugleich willensstarkes Kind. Mit vier Jahren konnte sie bereits lesen, schon bald rezitierte sie lange Gedichte. Sie war seelisch und körperlich überempfindlich, häufig krank und hatte Ernährungs- und Einschlafprobleme. Ihre Mutter hatte sie bis in die Mitte der Kindheit mit der Flasche ernährt, da Simone Weil sich weigerte zu essen. Ihre Jugend war aber trotz des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und damit verbundener Wohnortwechsel von familiärer Sicherheit, Wärme und Zärtlichkeit geprägt. Von Oktober 1917 bis Januar 1919 lebte sie in Laval (Mayenne), wo ihr Vater als Militärarzt eingesetzt war.

Studium

1924–1925 nahm sie am Philosophiekurs René Le Sennes am Lycée Victor Duruy teil und erhielt im Juni 1925 im Alter von 16 Jahren das baccalauréat (Abitur, Matura) de philosophie. Nach dem Abschluss des Gymnasiums wechselte sie an das Lycée Henri IV (Gymnasium Heinrich IV). Dort war sie eine Schülerin von Émile Chartier (1868–1951), genannt Alain, der sie durch seine Moral- und Religionsphilosophie prägte. Dieser radikal pazifistische Philosoph war ein Freund von Gleichheit und Gerechtigkeit, ließ die ausgetretenen akademischen Pfade hinter sich und bevorzugte das Konkrete im Gegenteil zum Allgemeinen sowie Abstrakten.

Sie beschäftigte sich mit den großen Philosophen, insbesondere mit Platon, Baruch de Spinoza, René Descartes, Immanuel Kant sowie Karl Marx, und begann, eigene Abhandlungen zu schreiben. Damals setzte ihre Auseinandersetzung mit den Begriffen Arbeit, Zeit und Gerechtigkeit ein, die sie bis in ihre letzte Lebensphase hinein weiterführte. Philosophie und politische Theorie verbanden sich für sie mit der Realität sozialer Probleme. Außerdem sammelte sie eigene Unterrichtserfahrung.

1926 bestand sie die Certificats (Abschlusszeugnisse) in „Moral und Soziologie“ sowie in Psychologie und im März 1927 in Philosophiegeschichte. Beim Abschlusszeugnis für „Allgemeine Philosophie und Logik“ schnitt sie als Beste ab. Sie studierte ab 1928 an der Elitehochschule École normale supérieure (ENS) in Paris Philosophie, besuchte aber weiter die Seminare von Émile Chartier. Das Studium schloss sie 1931 bei Léon Brunschvicg ab. Ihre eigenwillige Abschlussarbeit Science et perception dans Descartes („Wissenschaft und Wahrnehmung bei Descartes“) wurde von Léon Brunschvicg gerade noch mit „genügend“ bewertet. Gleichzeitig zum Studium an der ENS hörte sie Vorlesungen an der Universität Sorbonne wo sie auch Simone de Beauvoir (1908–1986) begegnete. Simone de Beauvoir erinnerte sich an eine Begegnung in der Studienzeit:

„Eine große Hungersnot hatte China heimgesucht, und man hatte mir erzählt, daß sie bei Bekanntgabe dieser Nachricht in Schluchzen ausgebrochen sei: Diese Tränen zwangen mir noch mehr Achtung für sie ab als ihre Begabung in Philosophie. Ich beneidete sie um ein Herz, das imstande war, für den ganzen Erdkreis zu schlagen. Eines Tages gelang es mir, ihre Bekanntschaft zu machen. Ich weiß nicht, wie wir damals ins Gespräch gekommen sind; sie erklärte in schneidendem Tone, dass eine einzige Sache heute auf Erden zähle: eine Revolution, die allen Menschen zu essen geben würde. In nicht weniger peremptorischer Weise wendete ich dagegen ein, das Problem bestehe nicht darin, Menschen glücklich zu machen, sondern für ihre Existenz einen Sinn zu finden. Sie blickte mich fest an: ‚Man sieht, dass Sie noch niemals Hunger gelitten haben‘, sagte sie. Damit war unsere Beziehung auch schon wieder zu Ende. Ich begriff, dass sie mich unter die Rubrik ‚geistig ehrgeizige kleine Bourgeoise‘ eingereiht hatte.“

Politische Aktivistin

Zwischen 1931 und 1934 engagierte sich Simone Weil für den französischen revolutionären Syndikalismus, der seinen Kampf innerhalb der Fabriken und außerhalb der politischen Parteien führte. Sie gab Arbeiterbildungskurse, schrieb für linke Zeitschriften, nahm an Delegationen der Arbeitslosen und an Streiks und Demonstrationen teil, was in der lokalen Presse zu Verleumdungskampagnen führte. Sie wurde wiederholt von der Polizei vernommen und erhielt anonyme Drohbriefe.

1931 wurde Simone Weil Philosophielehrerin am damaligen Mädchengymnasium in Le Puy, wo heute das Gymnasium nach ihr benannt ist. Die Hälfte ihres Gehalts teilte sie mit den Arbeitslosen. In Le Puy stand sie wegen ihrer Unterrichtsmethoden und ihres politischen Engagements für die erwerbslosen Industrie- und Landarbeiter in der Kritik. Teilweise nahm sie an Demonstrationen in vorderster Reihe teil. In der Lokalpresse wurde sie als „la juive Weil“ und „vierge rouge“ bezeichnet.

Den Sommer und Herbst 1932 verbrachte sie in Berlin, um sich selbst ein Bild der politischen Lage zu machen und dies publizistisch zu vermitteln. Sie prognostizierte den Sieg des Nationalsozialismus, obwohl ihre Analysen ideologische und soziologische Elemente vernachlässigen. In Berlin traf sie den Sohn von Leo Trotzki Leo Sedow (1906–1938) und nahm einen Koffer mit Geheimdokumenten nach Paris mit. Nach der Rückkehr aus Deutschland wurde sie im Herbst 1932 nach Auxerre und im Oktober 1933 nach Roanne strafversetzt. Ab 1932 stand sie mit Boris Souvarine (1895– 1984) in Verbindung, einem politischen Aktivisten und Schriftsteller russisch-jüdischer Abstammung, der ihre kritische Haltung gegenüber dem Sowjetkommunismus verstärkte. In seiner Zeitung La Critique Sociale (Die soziale Kritik) veröffentlichte sie mehrere Artikel.

Im Dezember 1933 vermittelte sie dem russischen Revolutionär Leo Trotzki trotz erheblicher Meinungsverschiedenheiten eine Unterkunft im elterlichen Haus in Paris gegenüber dem Jardin du Luxembourg und nutzte diese Gelegenheit zu einer persönlichen Diskussion. Dabei wurde sie von Trotzki als „ganz und gar reaktionär“ bezeichnet, sie habe einen „juristischen, logischen, idealistischen Geist“. Auf ihre Vorwürfe wegen seines Verhaltens gegenüber den Matrosen von Kronstadt antwortete er ihr: „Wenn Sie so denken, warum nehmen Sie uns dann auf? Sind Sie denn von der Heilsarmee?“

Zum Ende des Semesters im Juni 1934 beantragte Simone Weil ein unterrichtsfreies Jahr. Ab Dezember 1934 arbeitete sie als ungelernte Fabrikarbeiterin, um die Lebensbedingungen der Arbeiter kennenzulernen. Als erstes arbeitete sie in der Elektrofabrik Alsthom in Paris, wo die Akkordbedingungen körperlich anstrengend waren und sie den ohrenbetäubenden Lärm ertragen musste. Überdies litt sie wie schon seit ihrem zwanzigsten Lebensjahr weiter unter schweren Kopfschmerzen, dazu kam dann noch eine Mittelohrentzündung. Anfang April 1935 verletzte sie sich die Hand und wurde arbeitslos. Nach zehn Tagen wurde sie von der Metallfabrik Carnaud im Stadtteil Boulogne-Billancourt angestellt. Einen Monat später wurde ihr fristlos gekündigt. Nach weiterer Arbeitslosigkeit, Geldmangel und Hunger fand sie eine Anstellung bei Renault.

1934 schrieb sie über die Ursachen von Freiheit und sozialer Unterdrückung: „Es erscheint ziemlich klar, dass die heutige Menschheit ein wenig überall zu einer totalitären Form der sozialen Organisation tendiert, um den Begriff zu verwenden, den die Nationalsozialisten in Mode gebracht haben, d. h. zu einem Regime, in dem die Staatsmacht in allen Bereichen souverän entscheidet, sogar und vor allem im Bereich des Denkens.“

Im Sommer 1935 reiste sie mit ihren Eltern nach Spanien und Portugal und war von der Religiosität der armen Fischer in Póvoa de Varzim berührt. Der portugiesische Fado hinterließ in ihr einen unauslöschlichen Eindruck: Sie kam, wie Friedrich Nietzsche, zur Ansicht, dass das Christentum die Religion der Sklaven sei.

Spanischer Bürgerkrieg

Im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) unterstützte sie in einem kurzen Einsatz vom 8. August bis zum 25. September 1936 als miliciana (Milizionärin) die Republikaner zunächst auf der Seite der internationalen Milizionäre der POUM, dann in der „Kolonne Durruti“. Für den Umgang mit einem Gewehr erwies sie sich als ungeeignet und wurde deshalb in der Küche eingesetzt. Dort trat sie aufgrund ihrer Kurzsichtigkeit versehentlich in eine Schüssel kochenden Öls, worauf sie ins Lazarett kam. Obwohl ihr Gewissen von der zügellosen Gewalt belastet und sie über den Anarchosyndikalismus ernüchtert war, wollte sie in Spanien bleiben, ließ sich aber von ihren Eltern überreden, nach Frankreich zurückzukehren.

„Ein Menschenleben gilt in Spanien nichts. In einem Land, in dem die Armen in ihrer großen Mehrheit Bauern sind, muß die Besserstellung der Bauern für jede Gruppierung der extremen Linken ein wesentliches Ziel sein; und der Bürgerkrieg war anfangs vielleicht in der Hauptsache ein Krieg für (und gegen) die Aufteilung des Landes an die Bauern. Was geschah? Diese blutarmen, großartigen Bauern von Aragon, die unter allen Demütigungen ihren Stolz bewahrt hatten, waren für die Milizsoldaten aus der Stadt nicht einmal ein Gegenstand der Neugier. Ohne daß es zu Übergriffen, Unverschämtheiten, Beleidigungen gekommen wäre – ich jedenfalls habe nichts davon bemerkt, und ich weiß, daß bei den Kolonnen der Anarchisten auf Raub und Vergewaltigung die Todesstrafe stand – trennte ein Abgrund die Soldaten von der unbewaffneten Bevölkerung, ein Abgrund, der ebenso tief war wie der zwischen Armen und Reichen“

Simone Weil

Viele Mitglieder der internationalen Gruppe, zu der Simone Weil gehörte, wurden kurze Zeit darauf am 17. Oktober 1936 bei Perdiguera getötet.

Religiöse Erfahrungen

Weil wurde in einem säkularen Haushalt geboren und in „völligem Agnostizismus“ erzogen. Als Jugendliche dachte sie selbst über die Existenz Gottes nach und kam zu dem Schluss, dass man so oder so nichts wissen könne. In ihrer spirituellen Autobiographie hält Weil jedoch fest, dass sie immer eine christliche Einstellung und von frühester Kindheit an die Idee der Nächstenliebe verinnerlicht hatte.

Weil beschränkte ihre spirituelle Neugierde nicht auf das Christentum. Sie interessierte sich auch für andere religiöse Traditionen, vor allem für die griechischen und ägyptischen Mysterienkulte, den Hinduismus (insbesondere die Upanishaden und die Bhagavad Gita) und den Mahayana-Buddhismus. Sie glaubte, dass alle diese und andere Traditionen Elemente echter Offenbarung enthielten.

Simone Weils Denken ist eine Metaphysik, die sich ebenso sehr auf die Erfahrung der Gnade wie auf rationale Spekulation stützt, um all das zu enthüllen, was in der profanen Welt bereits ein Widerschein der Gnade ist. Sie lehnt das Alte Testament ab, weil sie darin nicht das Zeichen des Heiligen Geistes erkennt, da die Geschichte der Hebräer, Israels und der Juden in ihren Augen durch Götzendienst und Ausrottung auf Befehl von JHWH, dem allmächtigen und grausamen Gott, befleckt ist.

Zum christlichen Glauben fühlte sich Weil ab 1935 hingezogen, wobei sie drei Schlüsselerlebnisse (1935,1937,1938) als entscheidend für ihre Entwicklung bezeichnete. Die erste fand im September 1935 in der kleinen Hafenstadt Póvoa de Varzim in Portugal statt. Die zweite Erfahrung machte sie 1937, als sie zwei Tage im italienischen Assisi verbrachte. Einige Monate später hatte sie eine mystische Erfahrung, die ihr Leben verändern sollte. Sie erfährt die Gegenwart Christi, insbesondere beim Lesen des Gedichts Love von George Herbert.

In einem später verfassten Brief beschreibt sie die zentrale Erkenntnis ihrer ersten spirituellen Erfahrung in Póvoa de Varzim so: „... Dort hatte ich plötzlich die Gewissheit, dass das Christentum vorzüglich die Religion der Sklaven ist, und dass die Sklaven nicht anders können, als Ihm anhängen und ich unter den Übrigen.“ In dieser spirituellen Erfahrung kommen Nachdenken und unmittelbares Erleben, abstraktes Denken und sinnliches Durchleben zusammen. Durch diese Erfahrung erhielt das sinnliche Erleben in ihrer Philosophie eine höhere Priorität.

Im Frühjahr 1937 reiste sie zum ersten Mal nach Italien und wohnte der Pfingstmesse im Petersdom bei. Sie war von der Schönheit der Kunst und Landschaft Italiens beeindruckt und durchlebte, in der Basilika Santa Maria degli Angeli in Assisi, ihre zweite prägende spirituelle Begegnung. Aus Umbrien schrieb sie an ihre Eltern, dass sie in der Basilika „... wo der heilige Franz so oft gebetet hat, allein war, da zwang mich etwas, das stärker war als ich selbst, zum erstenmal in meinem Leben auf die Knie.“

Weitere spirituelle Erfahrungen folgten, so zum Beispiel im November 1938 beim gebetartigen Sprechen des Gedichts Love des englischen Geistlichen, Lyrikers und Schriftstellers George Herbert (1593–1633), in dem Gott als Liebe beschrieben wird, die den Sündigen empfängt und ihm verzeiht. Das Gedicht hinterließ einen starken Eindruck. Das Empfinden, dass Christus zugegen sei, beschrieb Simone Weil nicht als Erscheinung, sondern als „eine persönliche, gewissere, wirklichere Gegenwart als die eines menschlichen Wesens“. Weder Sinne noch Einbildungskraft seien an der „plötzlichen Übermächtigung durch Christus“ beteiligt gewesen. Sie habe durch das Leiden hindurch die Gegenwart einer Liebe empfunden gleich jener, „die man in dem Lächeln eines geliebten Antlitzes liest“.

„In meinen Überlegungen über die Unlösbarkeit des Gottesproblems hatte ich diese Möglichkeit nicht vorausgesehen: die einer wirklichen Berührung von Person zu Person hienieden, zwischen dem menschlichen Wesen und Gott. Ich hatte wohl unbestimmt von dergleichen reden gehört, aber ich hatte es niemals geglaubt.“

Simone Weil

Sie näherte sich dem Katholizismus an. Mit dem Dominikanerpater Joseph-Marie Perrin, der sich um ihren Eintritt in die katholische Kirche bemühte, verband sie ein intensiver Briefwechsel. Simone Weil hielt aber daran fest, dass die Vollkommenheit und die Liebe Christi in uns sein könnten, ohne dass wir der Kirche angehörten. Gott habe ihr noch nicht zu erkennen gegeben, dass er diesen Schritt von ihr erwarte. Die Vergangenheit der Kirche mit der Inquisition, den Kreuzzügen und Religionskriegen empfand sie als abstoßend. Ebenso vermisste sie den intensiven Einsatz der Kirche für soziale und geistige Reformen.

Flucht und Widerstand

Wegen der deutschen Besetzung Frankreichs floh sie im Juli 1940 mit ihren Eltern vor der Gestapo, zunächst für einige Monate, nach Marseille. Hier begegnete sie dem Dominikaner Jean-Marie Perrin und dem mit diesem befreundeten Schriftsteller Gustave Thibon, die beide für ihre weitere Entwicklung wichtig wurden. In der Krypta des Dominikanerklosters versammelte sich ein kleiner Freundeskreis, in dem Weil ihre Arbeiten über die Pythagoräer und Platon vortrug. Sie leistete landwirtschaftliche Arbeit und verharrte in der Wartezeit in immer strengerer Askese. Sie führte Gespräche mit Dominikanermönchen über die frühchristlichen Schriften und beschäftigte sich mit Sanskrit, indischer und chinesischer Philosophie sowie mit spanischer Mystik, die sie in große Nähe zu sephardischer und chassidischer Weisheit brachte.

1942 gelangte sie über die USA nach England, wo sie Mitglied des Befreiungskomitees von Charles de Gaulle wurde. Dieser meinte, dass sie für die aktive Arbeit in der Résistance zu ungeschickt sei und zu jüdisch aussehe. Simone Weil entwickelte einen Plan für die Ausbildung von Krankenschwestern, die an vorderster Front wirken sollten, womit die eigene Truppe moralisch stabilisiert und gegenüber dem Feind Überlegenheit demonstriert werden sollte. De Gaulle wollte davon nichts wissen. Er hielt sie für verrückt und schickte sie an den Schreibtisch, um sich über eine künftige Verfassung für Frankreich Gedanken zu machen und den brieflichen Kontakt mit Résistancegruppen in Frankreich zu halten. De Gaulle forderte dann für sich und seine Bewegung das alleinige Vertretungsrecht für Frankreich. Deshalb sah Simone Weil im Gaullismus eine Art politische Partei entstehen und befürchtete, diese könne faschistisch werden.

Sie kündigte die Zusammenarbeit auf, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt keine anderen Einkünfte als ihr Gehalt von France Libre hatte und schwer krank war. Die Erschöpfung ihres Körpers und ihrer Seele erreichte ein Ausmaß, das die Möglichkeit des Tragbaren überschritt und nur noch als Verzweiflung spürbar war. Als Frage notierte sie: „Dunkle Nacht. Vielleicht muß der Mensch (jedes Mal bis zum höchsten Zustand?) die Prüfung der fortwährenden Dauer durchlaufen (Hölle), bevor er Zutritt zur Ewigkeit erhält?“

Tod

Die strenge Arbeitsroutine, die sie auf sich nahm, forderte bald einen hohen Tribut. 1943 wurde bei Weil Tuberkulose diagnostiziert und sie wurde angewiesen, sich zu schonen und gut zu essen. Aufgrund ihres langjährigen politischen Idealismus und ihrer Abneigung gegen materielle Dinge lehnte sie jedoch eine besondere Behandlung ab. Stattdessen beschränkte sie ihre Nahrungsaufnahme auf das, was ihrer Meinung nach die Bewohner des von den Deutschen besetzten Frankreichs aßen. Wahrscheinlich aß sie sogar noch weniger, da sie bei den meisten Gelegenheiten das Essen verweigerte. Der Mangel an elterlicher Nähe verstärkte die selbst auferlegte Leidenspflicht. Die Magersucht nahm überhand und endete mit 34 Jahren tödlich.

Möglicherweise ließ sie sich kurz vor ihrem Tod taufen, die entsprechenden Aussagen verschiedener Autoren sind jedoch widersprüchlich.

Von der Taufe im Londoner Krankenzimmer vor der Abreise nach Ashford berichtet Georges Hourdin und teilt einen Briefwechsel mit Pater Perrin und Simone Deitz mit. In den Aufzeichnungen Simone Weils, die sie bis kurz vor ihrem Tod weitergeführt hat, findet sich allerdings kein Hinweis darauf. Es ist ebenfalls zweifelhaft, ob sie selbst dieser Taufe eine Bedeutung beigemessen hat oder ihr eher gleichgültig gegenübergestanden haben mag. Nach Simone Pétrement hat sie selbst die Taufe mit den Worten kommentiert: „Du kannst es tun, es schadet nicht.“ Auf dem Anmeldeformular des Sanatoriums in Ashford machte sie jedenfalls keine Angaben zur Religionszugehörigkeit. Gegenüber dem dortigen Arzt erklärte sie, dass sie aus einem bestimmten Grund nicht behaupten könne, dem Katholizismus anzugehören.

An Simone Weils Beerdigung auf dem Friedhof von Ashford am 30. August 1943 nahmen nur wenige Menschen teil, darunter der Politiker und Sprecher der französischen Exilregierung Maurice Schumann und ihre Londoner Vermieterin. Der Pfarrer hatte den Zug aus London verpasst. Bis 1958 gab es keinen Grabstein. Auf der Gedenktafel vor ihrem Grab steht: Her writings have established her as one of the foremost modern philosophers.

Posthume Veröffentlichung

Bei dem Werk La pesanteur et la grâce (Schwerkraft und Gnade) handelt es sich um eine posthum erschienene Zusammenstellung von Aphorismen und Maximen. Im Mai 1942 hatte sie dem befreundeten Sozialphilosophen Gustave Thibon auf dem Bahnhof von Marseille eine mit Papieren gefüllte Aktentasche übergeben. Vier Jahre nach dem Tod Weils veröffentlichte Thibon das Werk. Mit der Veröffentlichung der vollständigen Cahiers und der zahlreichen Essays, Gedichte, Briefe sowie der Fabriktagebücher und des von Albert Camus herausgegebenen letzten Werks L’enracinement wurde allerdings deutlich, dass die Aufzeichnungen in La pesanteur et la grâce tendenziös ausgewählt und geordnet worden waren.

Philosophie und Theologie

Griechische Quellen

Die Meisterwerke der griechischen Philosophie und Dichtung, die Simone Weil nach eigenem Bekunden „leidenschaftlich liebt“, haben ihr Nachdenken über den Menschen und über die Zukunft der europäischen Zivilisation nach ihrer Entchristianisierung genährt. Ihre Lektüre führte sie gegen Friedrich Nietzsche (1844–1900) und Martin Heidegger (1889–1976) zu der Überzeugung, dass der Hellenismus die Quelle des Christentums ist; diese Einsicht hatte bereits Clemens von Alexandria (um 150–215), für den die griechische Philosophie „eine authentische Weissagung und eine Vorbereitung auf das Evangelium“ ist (Stromates, I, 5–7 ; 17–20 ; IV, 42, 66–67); die gleiche organische Kontinuität zwischen Heidentum und Christentum wurde auch von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775–1854) erkannt. Simone Weil war wie der führende deutsche Philologe Werner Jaeger (1888–1961) der Ansicht, dass nur diese griechische Quelle Europa seine Spiritualität zurückgeben und der griechischen Kultur einen neuen Universalismus verleihen kann.

Platon und Pythagoras

Die pythagoreische und platonische Lehre von der médiation (Deutsch Mediation) ist von entscheidender philosophischer Bedeutung für Simone Weils Denken; einige haben in ihr sogar das zentrale einigende Prinzip dieses Denkens gesehen. In der Tat ist die Lehre von der Mediation eine der wichtigsten philosophischen Lehren, die Simone Weil in ihrem Denken vertritt.

Die pythagoreische Lehre ist eine Mystik, in der der Begriff der Harmonie eine Schlüsselrolle spielt. In der Kosmologie der Pythagoreer manifestiert sich diese Harmonie in der schönen Ordnung des Universums, das von strengen Gesetzen regiert wird und dessen Bestandteile alle durch eine Übereinkunft verbunden sind: Sie macht diese Welt zu einem „Kosmos“ im griechischen Sinne, zu einer „Ordnung“, wie Platon behauptet.

Aischylos und Sophokles

Während ihrer Erfahrung mit Fabrikarbeit in den Jahren 1934–35 entdeckte Simone Weil eine „Sklaverei, die das Gefühl, Rechte zu haben, völlig verlieren lässt“ und in der die Würde des Menschen unter dem Gewicht der physischen und sozialen Notwendigkeit gebrochen wird; sie notierte in ihrem Fabriktagebuch: „Die Haupttatsache ist nicht das Leiden, sondern die Demütigung“. Die Auswirkungen auf ihre philosophischen Überlegungen sind beträchtlich: Der Humanismus ihres Lehrers Alain, der auf der Allmacht des Willens beruht („Denken ist Wollen, Wollen ist Handeln“), wird verworfen. Denn in ihrem knechtischen Zustand haben die vom Leben niedergedrückten Unglücklichen weder einen eigenen Willen noch die Kraft, das Gute zu begehren: Wenn der Wille das Gute ist, wären die Unglücklichen dann nicht unwiderruflich dem Bösen ausgeliefert? Simone Weil sah daher die Notwendigkeit, ein anderes, unveränderliches Würdegefühl zu begründen und das Verlangen nach dem Guten, das für jeden Menschen konstitutiv ist, unverändert zu erhalten. Zu diesem Zweck las sie ab 1936 erneut die griechischen Tragödien von Aischylos und Sophokles. Bei Sophokles symbolisieren die Figuren Antigone und Elektra das vollkommen reine und unschuldige Wesen, das aufgrund seines Wunsches nach Gerechtigkeit dem Unglück ausgeliefert ist und sich „von den Menschen und von Gott verlassen fühlt“; aber „nicht einen Augenblick lang [denken Antigone oder Elektra] daran, zu paktieren.“ Ihre Liebe zum Guten bleibt unveränderlich, bedingungslos und ohne Hoffnung auf Trost, trotz des Unglücks. Dies war auch die Liebe, die Hiob in der Bibel bewies; es ist die übernatürliche Liebe, die die Wahrheit und die Größe des Menschen offenbart, der „ohnmächtig ist, das Gute zu erreichen, aber nicht ohnmächtig ist, es zu lieben “.

Ilias

Wie bei den griechischen Tragikern stellt Simone Weil fest, dass das gleiche Gefühl für das menschliche Elend die gesamte Ilias durchdringt, mit der gleichen Kontinuität zwischen diesem Gedicht und dem Evangelium. Homer schildert darin die Herrschaft der Macht im Krieg und zeigt, wie die Gewalt die Seelen verwandelt: Ob der Sieger die Gewalt handhabt oder der Besiegte Verletzungen, Sklaverei oder Tod erleidet, die Macht verwandelt den Menschen in Stein; der Krieger ist nur noch „ein entgeistlichtes Bewusstsein“, eine tote Seele : „Die Macht der Gewalt, Menschen in Dinge zu verwandeln, ist eine doppelte Macht, die von beiden Seiten ausgeübt wird; sie versteinert die Seelen derer, die sie erleiden, und derer, die sie handhaben, auf unterschiedliche, aber gleiche Weise. [...] Diese Strafe von geometrischer Strenge, die den Missbrauch von Gewalt automatisch bestraft, war der erste Gegenstand der Meditation bei den Griechen. Unter dem Namen Nemesis ist sie die Triebfeder der Tragödien des Aischylos; die Pythagoräer, Sokrates und Platon gingen von ihr aus, um über den Menschen und das Universum nachzudenken“. Simone Weil stellt fest, dass „die Ilias [dieses Gesetz] lange vor dem Evangelium und fast mit denselben Worten formuliert hat: Ares ist gerecht, und er tötet diejenigen, die töten.“ Der Akzent der Bitterkeit angesichts all dessen, was durch Gewalt zugrunde geht, und der Gedanke an Gerechtigkeit, der die Ilias erhellt, sind das Kennzeichen einer vom Evangelium geprägten Inspiration, denn „es ist nur möglich zu lieben und gerecht zu sein, wenn man das Reich der Gewalt kennt und weiß, es nicht zu achten.“

Attention

Der Begriff „Attention“ (Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit) zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Simone Weil und stammt aus verschiedenen Quellen, unter anderem der christlichen Mystik, dem Zen-Buddhismus, von hellenistischen Philosophie-Schulen wie der Stoa und hinduistischen Weisheitsschriften wie die Upanishaden sowie die Bhagavad Gita.

Im Werk von Weil spielt die Kontemplation eine wichtige Rolle. Weil knüpfte an die platonische Seelenlehre und Erkenntnistheorie an. Bei der Darstellung ihres Kontemplationsverständnisses verwendete sie gewöhnlich den Begriff „Aufmerksamkeit“. Nach ihrer Beschreibung ist die Aufmerksamkeit eine Haltung, zu der man gelangt, wenn man das Denken von allen zeitlichen und objektbezogenen Bindungen befreit und sich von allen im Geist vorhandenen Inhalten, insbesondere von der Ausrichtung auf die Zukunft, löst. Nur das reine Verlangen nach der Wahrheit soll übrigbleiben, und darin soll man ohne Erwartung ausharren. Keinesfalls darf man versuchen, den Inhalt der Wahrheit vorausahnend vorwegzunehmen. Man beschränkt sich darauf, das Unzulängliche abzuweisen. So bleibt das Denken leer, in der Schwebe, es wird empfänglich und durchlässig.

„Die Aufmerksamkeit ist eine Anstrengung, vielleicht die größte von allen, aber sie ist eine negative Anstrengung. Sie selbst ermüdet nicht. ... Die Aufmerksamkeit besteht darin, das Denken auszusetzen, den Geist verfügbar, leer und für den Gegenstand offen zu halten, die verschiedenen erworbenen Kenntnisse, die man zu benutzen genötigt ist, in sich dem Geist zwar nahe und erreichbar, doch auf einer tieferen Stufe zu erhalten, ohne dass sie ihn berührten. … Und vor allem soll der Geist leer sein, wartend, nichts suchend, aber bereit, den Gegenstand, der in ihn eingehen wird, in seiner nackten Wahrheit aufzunehmen.“

Simone Weil

Auf diese Weise entfernt sich der Aufmerksame von der Scheinwirklichkeit, die ein Produkt seiner Vorstellungen und Deutungen ist und auf der Übertragung seines eigenen Ichs in die Dinge beruht. Er entledigt sich der trügerischen Werte, die normalerweise seine Gedankenwelt bestimmen. Die Illusionen der „Ersatzwirklichkeit“, der „Dinge als Werte“, an denen er hängt, entfallen. So öffnet er sich für die eigentliche Realität des Betrachteten. Reine Aufmerksamkeit bedeutet Offenheit für die aktuelle, konkrete Situation, für das, was sich jetzt ereignet, beispielsweise das Lösen einer Schulaufgabe oder die Ausführung einer Handwerkerarbeit. Weil, die zeitweilig als Lehrerin tätig war, meinte, das wesentliche Ziel der Schulbildung sei nicht die Vermittlung von Kenntnissen, sondern das Einüben der Aufmerksamkeit.

Simone Weil knüpfte den Begriff der Aufmerksamkeit nicht nur an die platonische Seelenlehre und Erkenntnistheorie, sondern hat auch den zur mittelalterlichen Gebetslehre gehörenden Begriff der Aufmerksamkeit erneuert. Es geht dabei um das „nicht-handelnde Handeln“, das sowohl spirituelles und ethisches Prinzip als auch Grund der Werkschöpfung ist.

Wie Weil erklärt, kann man Gott lieben, indem man zu ihm betet, und die Aufmerksamkeit ist die eigentliche „Substanz des Gebets“: Wenn man betet, entleert man sich, richtet den Blick ganz auf Gott und wird bereit, Gott zu empfangen. In ähnlicher Weise kann man nach Weil den Nächsten lieben, indem man sich selbst entleert, bereit wird, den Nächsten in seiner ganzen nackten Wahrheit zu empfangen und ihn zu fragen: „Was durchlebst du gerade?“ Nach Weil ist das Gebet nichts anderes als Aufmerksamkeit in ihrer reinsten Form. Jede Übung in der Schule oder im Studium wie beispielsweise die Lösung einer geometrischen Aufgabe oder die Übersetzung eines fremdsprachlichen Textes trainiere die Aufmerksamkeit und sei damit zugleich ein Widerschein des geistlichen Lebens. Aufmerksamkeit in diesem Sinne wird zu einer Methode des Verstehens. Man soll nicht versuchen, die Werke, Bilder und Zeichen auszudeuten. Vielmehr kommt es darauf an, sie so lange zu betrachten, „bis das Licht herausbricht.“

Verhältnis zu Gott

Simone Weil unterschied zwischen der Schwerkraft und der Gnade als den beiden Polen der menschlichen Existenz. Zum Gesetz der Schwerkraft gehören die Rache, die Vergeltung, die Selbstbehauptung und der Wille zur Macht. Den materiellen Dingen und immateriellen Gütern wie Status, Einfluss oder Selbstbewusstsein schenkt der Mensch sein Herz, obwohl es sich dabei nur um Illusionen handelt. Sie erzeugen den falschen Schein einer Wirklichkeitsfülle, sind in Wahrheit aber nur unwirkliche Schatten. Dem, was nicht da ist, sind die Menschen unterworfen. Nur die Unterworfenheit ist da, der Mensch ist durch irreale Ketten real gekettet. Während die dem Menschen immanente Schwerkraft ihn immer wieder hinabzieht, wirkt die Gnade in entgegengesetzter Richtung. Gott würde sich erschöpfen, um die Seele des Menschen zu erreichen. Wenn diese sich auch nur für einen Moment eine reine und völlige Einwilligung entreißen lasse, dann habe Gott sie erobert:

„Und ist sie dann völlig ein Ding geworden, das nur ihm angehört, so verlässt er sie. Er lässt sie ganz allein. Und nun muss die Seele ihrerseits, doch in einem blinden Tasten, die unendliche Dichte von Zeit und Raum durchmessen, auf der Suche nach dem, den sie liebt. So legt die Seele nun in umgekehrter Richtung den Reiseweg zurück, auf dem Gott zu ihr gekommen ist. Und dies ist das Kreuz.“

Simone Weil

Das einzige auf der Welt, was der Zufall dem Menschen nicht rauben könne, sei das Vermögen, „ich“ zu sagen. Genau dieses „Ich“ müsse aber Gott gegeben werden:

„Das ist es, was wir Gott geben, das heißt: zerstören sollen. Es gibt durchaus keinen anderen freien Akt, der uns erlaubt wäre, außer der Zerstörung des Ich.“

Simone Weil

Die göttliche Selbstliebe und ihre Erschließung in der Schöpfung sei das Vorbild dafür, wie sich der Mensch ebenfalls selbst lieben solle. Der Mensch habe den falschen Drang, sich wegzuwerfen und sich vor falschen Göttern zu demütigen. „Nicht weil Gott uns liebt, sollen wir ihn lieben. Sondern weil Gott uns liebt, sollen wir uns lieben. Wie könnte man sich selbst lieben ohne dieses Motiv?“ Das Universum dauert auch dann fort, wenn der Mensch stirbt. Das ist für ihn kein Trost, wenn das Universum etwas anderes ist als er selbst.

„Ist jedoch das Universum für mich wie ein anderer Leib, dann hört mein Tod auf, für mich von größerer Bedeutung zu sein als der Tod eines anderen.“

Simone Weil

Politik

Gemeinschaft

Den Zweck jeder Gemeinschaft und des Staates sah Simone Weil darin, Krieg und die Unterdrückung des einzelnen Menschen zu verhindern. Sie wollte die Politik individualisieren. Jeder Einzelne solle sich der Verantwortung dem anderen und der Gesellschaft gegenüber stellen. Parteien seien vom Prinzip her schlecht, und auch ihre Auswirkungen in der Praxis seien es. Man solle sie abschaffen. Die Kandidaten für ein Parlament würden dann den Wählern nicht mehr sagen können: „Ich trage dieses Etikett“ – was den Wählern über ihre konkrete Haltung zu einzelnen Problemen praktisch überhaupt nichts mitteilt –, sondern: „ich denke dies, dies und dies zu diesem und diesem großen Problem.“

Arbeit

Nach der Diagnose Simone Weils ist die Arbeiterschaft entwurzelt und von fremdem Geld abhängig. Fabrikarbeit sei Sklavenarbeit. Der Arbeiter fühle sich nur noch als Teil einer Maschinerie. Die Aufhebung des Privateigentums und die Verstaatlichung von Betrieben könnten nicht helfen. Diese revolutionären Ideen einschließlich des Marxismus seien utopische Wunschträume oder erstrebten einen Arbeiterimperialismus, den man ebenso wie den nationalen Imperialismus ablehnen müsse. So könne die menschliche Situation des Arbeiters nicht verbessert werden. Der Mensch solle die Möglichkeit erhalten, wieder Wurzeln zu fassen. Der Mensch bedürfe einer bewussten Teilhabe an einer Tradition, in die er durch Geburt, Ort, Beruf und Umwelt gestellt sei. Erst die Verwurzelung befähige den Menschen dazu, das Leben mit seinen Aufgaben zu bejahen. Jeder Arbeiter solle deshalb Eigentümer eines Hauses, eines kleinen Grundstücks und einer Maschine werden. Der quälende Zeitdruck solle aufgehoben und die Einsicht in den Gesamtzusammenhang der einzelnen Tätigkeit gefördert werden. Die Technik habe man den Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Eine Humanisierung der Arbeit sei weder kapitalistisch noch sozialistisch, sondern auf die Würde des Menschen gerichtet.

Erkenntnis und Lektüre

Für Simone Weil gestaltet sich die Erkenntnis als ein stufenförmiger Aufstieg, bei dem die Welt wie ein göttliches Buch zu verstehen ist. „Lectures superposées: lire la nécessité derrière la sensation, lire l'ordre derrière la nécessité, lire Dieu derrière l'ordre. (Übereinandergelagerte Lektüre: die Notwendigkeit hinter der sinnlichen Wahrnehmung lesen, die Ordnung hinter der Notwendigkeit lesen, Gott hinter der Ordnung lesen.)“ Die Erscheinungen sind als solche dem individuellen Erkennen nicht zugänglich: „...d'effets produits par des apparences qui n'apparaissent pas ou à peine. (Sinneseindrücke werden durch das scheinhaft Äußere erzeugt, das sich nicht oder kaum offenbart.)“ Die Erscheinungen bewirken die Empfindungen und Emotionen, welche die Grundlage jeder Erkenntnis bilden. Im subjektiven Urteil, dem „jugement“, werden die Erscheinungen modifiziert und somit zu den Bedeutungen, den „significations“. Die durch das subjektive Urteil konstituierte, wertbesetzte Sinnwelt ist nicht die wahre Wirklichkeit. Die wahre Wirklichkeit kann nur erkannt werden, wenn sich der Mensch frei macht von der öffentlichen Meinung sowie von seiner Begierde („les passions“), Einbildung („imagination“) und Illusion. Dies wird möglich durch die „décréation“. Dabei reduziert der Mensch die Anteile des „Ich“ (Ego-Anteile) an der Erkenntnis. Damit steigt die Möglichkeit, hinter allen Erscheinungen Gott selbst zu erkennen. Zur übernatürlichen Erkenntnis, der „connaissance surnaturelle“, führt eine Haltung der Aufmerksamkeit („attente“, hoffendes Erwarten). Diese ist nicht zielgerichtet. Sie setzt geduldige Erwartung und Einwilligung in die Gnade voraus. Simone Weil spricht insoweit von „non-lecture“. Dabei werden die getrennten Einzelerscheinungen der Welt als ein auf Gott hinweisendes Gesamtsymbolsystem verstanden. Die Welt wird als eine „poésie surnaturelle“ aufgefasst. Den wahren Text zu lesen vermag aber nur Gott selbst als Leser:

« Penser un vrai texte que je ne lis pas, que je n'ai jamais lu, c'est penser un lecteur de ce vrai texte, c'est à dire Dieu. »

„Sich einen wahren Text vorzustellen, den ich nicht lese, den ich niemals gelesen habe, das bedeutet, sich einen Leser dieses wahren Textes zu denken, also Gott.“

Simone Weil

Formen der Liebe

Die übernatürliche Liebe fasst Simone Weil als Nächstenliebe, Liebe zur Schönheit der Welt, zu den spirituellen Übungen und als Freundschaft auf. Nicht der einzelne Mensch liebt seinen Nächsten, sondern Gott in ihm liebt den Nächsten. Der Mensch ahmt nur die göttliche Liebe nach, die ihn geschaffen hat. Auch die Liebe zur Schönheit der Welt ist nur eine Imitation der göttlichen Liebe, die das Universum schuf. Gott ist gegenwärtig im Nächsten, in der Schönheit der Welt und in den spirituellen Übungen. Ohne die göttliche Gnade nützt aber die persönliche Anstrengung, sich dem Mysterium zu nähern, nichts. Der Mensch habe sich in der Erwartung Gottes bereitzuhalten.

Rezeption

Viele Kommentatoren, die Weil als Person bewertet haben, urteilten sehr positiv; viele bezeichneten sie als Heilige, einige sogar als die größte Heilige des zwanzigsten Jahrhunderts, darunter T. S. Eliot (1888–1965), Dwight Macdonald, Leslie Fiedler und Robert Coles.

Der Begriff Enracinement (Verwurzelung) inspirierte den Physikdidaktiker und Pädagogen Martin Wagenschein (1896–1988), der seinen bildenden Physikunterricht aus und für die Lebenswelt verstanden wissen wollte. Es geht da besonders um das Verständnis der sokratischen Methode, die durch erwartende Aufmerksamkeit Vertiefung in die Sache ermöglichen soll.

Albert Camus (1913–1960), der Simone Weil als „den einzigen großen Geist unserer Zeit“ bezeichnete, war einer der ersten, der die Bedeutung ihrer Schriften aufzeigte und ihr eine leidenschaftliche Hommage zollte: Über Die Verwurzelung sagte er, dieses Werk sei „eines der klarsten, erhabensten und schönsten Bücher, die man seit sehr langer Zeit über unsere Zivilisation geschrieben hat. [...] Dieses strenge Buch, von manchmal schrecklicher Kühnheit, unerbittlich und gleichzeitig wunderbar ausgewogen, von einem authentischen und sehr reinen Christentum, ist eine oft bittere Lektion, aber von einer seltenen Erhabenheit des Denkens“. Um Simone Weils Gedankengut bekannt zu machen, erhielt Albert Camus den Auftrag, die Reihe Espoir („Hoffnung“) im Verlag Gallimard zu gründen.

Der englischsprachige Lyriker, Dramatiker und Kritiker T. S. Eliot (1888–1965) bemerkte in seinem Vorwort zu Schwerkraft und Gnade, der ersten nach ihrem Tode in Frankreich publizierten Schrift:

„Bei dem Versuch, sie zu verstehen, darf man sich nicht vom Weg abführen lassen, indem man erwägt, wie weit und an welchen Punkten man Simone Weil zustimmt oder nicht, was bei einer ersten Lektüre nur zu leicht geschieht. Man muss sich einfach der Persönlichkeit eines Genies ausliefern, eines Genies, das dem der Heiligen verwandt ist... Aber Zustimmung und Ablehnung sind zweitrangig; es kommt darauf an, mit einer großen Seele in Berührung zu kommen“

T. S. Eliot: Das Unglück und die Gottesliebe

Der italienische Philosoph Giorgio Agamben stellte Simone Weil als „das klarste Gewissen unserer Zeit“ vor. Hannah Arendt behauptete, dass vielleicht nur Weil die Frage der Arbeit „ohne Vorurteile und Sentimentalität“ behandelt habe. Die Frage nach der Arbeit ist eine der wichtigsten Fragen, die sich in den letzten Jahrzehnten gestellt hat.

Heinrich Böll (1917–1985) urteilte über sie:

„Die Autorin liegt mir auf der Seele wie eine Prophetin; es ist der Literat in mir, der Scheu vor ihr hat; es ist der potentielle Christ in mir, der sie bewundert, der in mir verborgene Sozialist, der in ihr eine zweite Rosa Luxemburg ahnt; der ihr durch seinen Ausdruck mehr Ausdruck verleihen möchte. Ich möchte über sie schreiben, ihrer Stimme Stimme geben, aber ich weiß: ich schaffe es nicht, ich bin ihr nicht gewachsen, intellektuell nicht, moralisch nicht, religiös nicht. Was sie geschrieben hat, ist weit mehr als ‚Literatur‘, wie sie gelebt hat, weit mehr als ‚Existenz‘. Ich habe Angst vor ihrer Strenge, ihrer sphärischen Intelligenz und Sensibilität, Angst vor den Konsequenzen, die sie mir auferlegen würde, wenn ich ihr wirklich nahe käme. In diesem Sinne ist sie nicht ‚Literatur als Gepäck‘, aber eine Last auf meiner Seele. Ihr Name: Simone Weil.“

Heinrich Böll

Auch die Filmemacherin und Schriftstellerin Chris Kraus (* 1955) kommt immer wieder auf Simone Weil zurück. In Gravity & Grace (1995) ist ein unmittelbarer Bezug gegeben: „Gravity“ und „Grace“, die beiden Protagonistinnen des Films, sind benannt nach dem englischen Titel von Schwerkraft und Gnade. In Kraus’ zweitem Roman Aliens & Anorexia ist Weil wiederum motivisch zentral. „Es geht nicht anders, als mit Simone Weil zu beginnen“, befindet auch eine Rezension der deutschen Ausgabe und widmet der Philosophin zwei Abschnitte, bevor sie auf Kraus’ zu besprechendes Buch eingeht. Kraus wählt Weil als Figur („character“) ihres Romans, setzt sich jedoch auch kritisch mit der Rezeption der historischen Simone Weil auseinander, insbesondere mit der Deutung ihrer Krankheit und ihres Todes. Eine essayistische Sicht auf Weil präsentierte Kraus 2011 in ihrer Besprechung von Palle Yourgraus Simone Weil (Reaktion Books).

La Passion de Simone ist ein Oratorium, das von Kaija Saariaho (1952–2023) nach einem französischen Libretto von Amin Maalouf (* 1949) komponiert und in einer Inszenierung von Peter Sellars uraufgeführt wurde. Das Werk, das den Untertitel Chemin Musical en quinze stations („Musikalischer Weg in fünfzehn Stationen“) trägt, erforscht das Leben und die Schriften von Simone Weil durch eine Struktur, die an eine Passion angelehnt ist, wobei die Episoden ihres Lebens jeweils mit den Stationen des Kreuzweges gleichgesetzt werden. Das Stück wurde für Chor, Solosopran, Sprechstimme, Orchester und Elektronik komponiert und am 26. November 2006 im Jugendstiltheater in Wien im Rahmen des New Crowned Hope Festivals uraufgeführt. Die Musikkritikerin Olivia Giovetti schrieb über das Stück:

„Indem sie ihre Sopransolistin als Simones imaginäre Schwester (buchstäblich? metaphorisch? spielt das eine Rolle?) darstellt, wird der erzählerische Bogen zu einem Kampf um das Verständnis der Zwiespältigkeit von Simone. Eingehüllt in dieses dramatische Mysterium schaffen Saariahos musikalische Texturen, eindringlich und moribund, einen meditativen Zustand. Um auf Bachs Matthäuspassion zurückzukommen: Wenn dieses Werk, das für seine Zeit geschrieben wurde, dazu dient, das (damals revolutionäre) System der protestantischen Kirche zu stärken, dann stellt „La Passion de Simone“, die für unsere Zeit geschrieben wurde, das Geheimnis des Glaubens in Frage, um die unerklärliche Erfahrung des Menschseins zu verstärken.“

1998 urteilte der italienische Literaturkritiker Alfonso Berardinelli: „Simone Weil wurde von der Linken des Verrats beschuldigt, von der Rechten missverstanden und von den Philosophie-Lehrbüchern vergessen. Dennoch ist sie eine der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts“.

Judith Klein (* 1946), in Deutschland und Frankreich lebende Autorin und Übersetzerin, beschrieb 2009 in ihrer Radiosendung Die Chancen gegen das Vertraute Simone Weil:

„Die Pluralität der Stimmen, die sie in sich zuließ, ist eindrucksvoll : revolutionäre und reformistische, engagierte und kontemplative, rationale und mystische, politische und religiöse. Der intellektuelle Reichtum und die Vielfalt der Texte, die sie hinterließ, ist erstaunlich: Gedichte, Essays, wissenschaftliche Forschungen, Polemiken, Tagebücher, Briefe. Die Gegensätzlichkeit der Welten, in denen sie lebte, ist verblüffend: Bürgertum und Proletariat; Wohlstand und Armut; Philosophie und Fabrik; Pazifismus und Spanischer Bürgerkrieg; Kunst und Barbarei.“

Weil war 2010 Gegenstand eines Dokumentarfilms von Julia Haslett, An encounter with Simone Weil. Haslett zufolge ist Weil „eine wenig bekannte Figur, die in ihrem Heimatland Frankreich praktisch vergessen ist und nur selten an Universitäten oder weiterführenden Schulen unterrichtet wird“.

Eine Metastudie der University of Calgary ergab, dass zwischen 1995 und 2012 über 2.500 neue wissenschaftliche Arbeiten über sie veröffentlicht wurden.

Im Bereich künstlerischer Rezeption sind Arbeiten des Schweizer Installationskünstlers Thomas Hirschhorn (* 1957) zu nennen: Seine Simone Weil-Map datiert von 2020, 2021 war Hirschhorn mit der Installation Simone Weil Memorial am Steirischen Herbst beteiligt. 2020 hatte er auch das Titelblatt einer Ausgabe von Die Weltwoche gestaltet und im ergänzenden Interview erklärt: „Ihre Philosophie ist radikal und singulär, deshalb ist es so wichtig, sie heute zu lesen“, und weiter: „Simone Weil denkt, was man nicht denken kann, was man nicht denken will, was man nicht denken muss, das macht ihre einzigartige Position in der Galaxie der Philosophinnen und Philosophen aus.“

Das an der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelte Simone Weil Denkkollektiv steht seit 2019 für eine internationale, transdisziplinäre und mehrsprachige Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung von Forscherinnen und Forschern, Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit Simone Weil beschäftigen. Organisiert als stetig wachsendes und erweiterbares Netzwerk, bietet das Denkkollektiv vielfältige Anknüpfungspunkte, von denen aus ko-operativ und ko-kreativ innovative Konzepte für eine verantwortungsvolle und ethisch vertretbare Forschung entworfen werden.

Ehrungen

In Ashford, England, wo sie starb, wurde ihr zu Ehren eine Straße in Simone Weil Avenue umbenannt. Auch in Ingolstadt (85049) findet sich eine Straße mit dem Namen Simone-Weil-Straße, ebenso in Katalonien in Sabadell (08206), nördlich von Barcelona, die Carrer de Simone Weil.

Ein Jahrgang der französischen Eliteschule ENA (1972–1974) entschied sich, ihren Namen zu tragen.

Ein Krater auf der Venus, Weil, wurde ebenfalls nach ihr benannt.

1990 wurden in der Apostelkirche in Hamburg neue Apostelfenster eingeweiht. Als Motiv dienten Porträts von Frauen, wie Simone Weil, und Männern des 20. Jahrhunderts, die mit ihrem Lebenswerk als moderne „Apostel“ gewirkt hatten.

Das 2006 in Wien uraufgeführte Oratorium La passion de Simone der finnischen Komponistin Kaija Saariaho ist ihrem Leben und Werk gewidmet.

Mit einer Abstimmung ihres Verwaltungsrates am 10. März 2022, die einer Beratung innerhalb der Victor-Ségalen-Fakultät folgte, benannte die französische Université de Bretagne Occidentale das Amphitheater Nummer zwei der Faculté des Lettres nach Simone Weil um.

Werke

deutsche Übersetzung
  • Schwerkraft und Gnade. Übers. Friedhelm Kemp. München 1952. (La pesanteur et la grâce)
    • neu herausgegeben von Charlotte Bohn und mit einem Essay von Frank Witzel. Matthes & Seitz, Berlin 2020, ISBN 978-3-95757-934-8.
  • Das Unglück und die Gottesliebe. Übers. Friedhelm Kemp. München 1953. (Attente de Dieu)
  • Die Einwurzelung, Einführung in die Pflichten dem menschlichen Wesen gegenüber. Übers. Friedhelm Kemp. Kösel, München 1956 (L’Enracinement)
    • Neuübers. Marianne Schneider: Die Verwurzelung. Vorspiel zu einer Erklärung der Pflichten dem Menschen gegenüber. diaphanes, Zürich 2011, ISBN 978-3-03734-161-2.
  • Unterdrückung und Freiheit. Politische Schriften. Übers. Heinz Abosch. Rogner & Bernhard, Frankfurt am Main 1975; Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1987.
  • Zeugnis für das Gute: Traktate, Briefe, Aufzeichnungen. Hg. u. Übers. Friedhelm Kemp. Walter, Olten/Freiburg i. Br. 1976 / dtv, München 1990 / Benziger, Zürich 1998.
  • Fabriktagebuch und andere Schriften zum Industriesystem. Übers. Heinz Abosch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978.
  • Aufmerksamkeit für das Alltägliche. Hg. Otto Betz. Kösel, München 1987.
  • Entscheidung zur Distanz: Fragen an die Kirche. Übers. Friedhelm Kemp. Kösel, München 1988.
  • Cahiers. Aufzeichnungen. Hg. und Übers. Elisabeth Edl, Wolfgang Matz. 4 Bände. München 1991–1998.
  • Gedichte. Übers. Elisabeth Edl, Wolfgang Matz. In: Akzente (Zeitschrift). 1998, H. 4.
  • Anmerkung zur generellen Abschaffung der politischen Parteien. Übers. Esther von der Osten. diaphanes, Zürich 2009, ISBN 978-3-03734-059-2.
  • Krieg und Gewalt. Essays und Aufzeichnungen. Übers. Thomas Laugstien. diaphanes, Zürich 2011, ISBN 978-3-03734-142-1.
  • Notizen zur Abschaffung der politischen Parteien. (Zweispr. Ausg. Deutsch/Französisch). Hg. u. Übers. Willibald Feinig. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2022, ISBN 978-3-99126-113-1.
  • Von der Schwierigkeit, den Kopf zum Himmel zu heben. Übersetzt von Tabea Rotter, mit einem Vorwort von Britta Müller-Schauenburg, Westend, Frankfurt 2023, ISBN 978-3-86489-400-8.
in Französisch
  • Œuvres complètes. Hgg. André-A. Devaux, Florence de Lussy. Gallimard, Paris 1988ff. Ab 2012 ist der Herausgeber Robert Chenavier. Von den 16 Bänden, die in 7 geplante Bände unterteilt sind, sind bisher 12 erschienen
  • Œuvres, Gallimard, collection « Quarto », 1999, S. 1288.
  • Grèves et joie pure, Libertalia, 2016, S. 80., ISBN 978-2-918059-87-5
  • La personne et le sacré, Préface de Florence de Lussy, RN Éditions, 2016, S. 64
  • Désarroi de notre temps et autres fragments sur la guerre, présentation, notes et index par Pascal David, postface de Paul Colrat, Éditions Peuple Libre, 2016, S. 221
  • Luttons-nous pour la Justice ? Manuel d’action politique, présentation, étude, notes et index par P. David, éditions Peuple Libre, 2017, S. 290
  • Amitié : L’art de bien aimer, Rivages poche, 2017, S. 43 ISBN 978-2-7436-3596-1
  • Force et malheur, Éditions la Tempête, 2019, S. 280. ISBN 979-10-94512-08-1

Literatur

  • Heinz Abosch: Simone Weil. Eine Einführung. Panorama, Wiesbaden ca. 2005, ISBN 3-926642-66-1. (Reihe: Große Denker) (frühere Ausgabe bei Junius: ISBN 3-88506-858-3)
  • Imelda Abbt, Wolfgang W. Müller (Hrsg.): Simone Weil. Ein Leben gibt zu denken. Eos Verlag, St. Ottilien 1999.
  • Walter Buder: Mystik, Ereignis radikaler Menschlichkeit? Ein theologischer Versuch anhand Simone Weils Leben und Werk. Österreichischer Kulturverlag, Thaur 1990, ISBN 3-85395-132-5.
  • Angela Büchel Sladkovic: Warten auf Gott – Simone Weil zwischen Rationalismus, Politik und Mystik. Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-6912-1. (? Religion, Geschichte, Gesellschaft. 15).
  • Jacques Cabaud: Simone Weil. Logik der Liebe. Verlag Karl Alber, Freiburg/ München 1968.
  • Wolfram Eilenberger: Feuer der Freiheit: Die Rettung der Philosophie in finsteren Zeiten (1933–1943). Klett-Cotta, 2020, ISBN 978-3-608-96460-8.
  • Ria Endres: Das Unglück verkleinern. Zur Aktualität von Simone Weil. Stadthaus Ulm, edition stadthaus, Band 8, Ulm 2009, ISBN 978-3-934727-27-4.
  • Nina Heinsohn: Simone Weils Konzept der attention. Mohr Siebeck, Tübingen 2018, ISBN 978-3-16-155416-2.
  • Charles Jacquier (Hrsg.): Lebenserfahrung und Geistesarbeit. Simone Weil und der Anarchismus. Graswurzelrevolution, Nettersheim 2006, ISBN 3-939045-04-7.
  • Angelica Krogmann: Simone Weil. Rowohlt, Reinbek 1970, ISBN 3-499-50166-X.
  • Marie Cabaud Meaney: Brücken zum Übernatürlichen. Simone Weil über das Böse, den Krieg und die Religionen. Bernardus-Verlag, Aachen 2018, ISBN 978-3-8107-0285-2.
  • Simone Pétrement: Simone Weil. Ein Leben. Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-936522-84-6.
  • Susanne Sandherr: Simone Weil. In: Annegret Brauch (Hrsg.): Im Namen einer besseren Welt: Rosa Luxemburg, Hannah Arendt, S. W., Dorothee Sölle. Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 2006, ISBN 3-89674-548-4.
  • Heinz-Robert Schlette, André Devaux (Hrsg.): Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik. Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-7820-0522-8.
  • Dorothee Seelhöfer: Simone Weil: Philosophin – Gewerkschafterin – Mystikerin. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1994, ISBN 3-7867-1792-3. (Topos-Taschenbücher. 241.)
  • Giorgia Sogos Wiquel: Simone Weil. Private Überlegungen. Bonn, Free Pen Verlag 2022, ISBN 978-3-945177-95-2.
  • Susan Taubes: The Absent God. In: The Journal of Religion. 35 (1955), Chicago, S. 6–16. (Nachdruck in: Thomas J. J. Altizer (Hrsg.): Toward a New Christianity. Readings in the Death of God Theology. New York 1967, S. 107–119)
  • Susan Taubes: The Riddle of Simone Weil. In: Exodus. 1 (1959), New York, S. 55–71. Dt. Übers.: Das Rätsel um Simone Weil. In: Der Pfahl. Jahrbuch aus dem Niemandsland zwischen Kunst und Wissenschaft. Band 9, 1995, S. 205–220.
  • Stefanie Völkl: Gotteswahrnehmung in Schönheit und Leid. Theologische Ästhetik als Lesart der Logik der Liebe bei Simone Weil und Hans Urs von Balthasar. Herder, Freiburg im Breisgau 2016, ISBN 978-3-451-37608-5.
  • Gerhard Wehr: Christliche Mystiker. Von Paulus und Johannes bis Simone Weil und Dag Hammarskjöld. Pustet, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7917-2147-7
  • Sylvie Weil: André und Simone – Die Familie Weil. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010.
  • Maja Wicki: Simone Weil. Eine Logik des Absurden. Haupt, Bern 1983.
  • Maja Wicki: Simone Weil. Arbeiterkultur als revolutionärer Entwurf. In: Erhard R. Wiehn (Hrsg.): Juden in der Soziologie. Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 1989, S. 289–300.
  • Maja Wicki: Gelebter Widerspruch: Rosa Luxemburg, Simone Weil, Hannah Arendt. In: Willi Goetschel (Hrsg.): Perspektiven der Dialogik. Beiträge des Zürcher Kolloquiums zum 80. Geburtstag von Hermann Levin Goldschmidt. Passagen Verlag, Wien 1994.
  • Maja Wicki-Vogt: Simone Weil. Kontingenz im Widerspruch der Identität (S. 54-85) Philosophinnen des 20. Jahrhunderts Regine Munz (Hrsg.) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-16494-6
  • Reiner Wimmer: Simone Weil. Person und Werk. Herder, Freiburg i. Br. 2009.
  • Reiner Wimmer: Vier jüdische Philosophinnen: Rosa Luxemburg, Simone Weil, Edith Stein, Hannah Arendt. 2. Auflage. Reclam, Leipzig 1999, ISBN 3-379-01575-X. (Reclam-Bibliothek 1575)
  • Elisabeth Thérèse Winter: Weltliebe in gespannter Existenz. Grundbegriffe einer säkularen Spiritualität im Leben und Werk von Simone Weil (1909–1943). Würzburg 2004, ISBN 3-429-02616-4, (Zugl. Hochschulschrift: Innsbruck, Univ., Diss., 1998) (= Studien zur systematischen und spirituellen Theologie. Band 40)
  • Hendrik Wallat: Faschismusanalyse und Marxismuskritik bei Simone Weil. Helle Panke, 2011. (Philosophische Gespräche, Heft 21)
  • Palle Yourgrau: Simone Weil. Reaktion Books, London, 2011 (Critical Lives), ISBN 978-1-86189-798-5
  • Robert Zaretsky: The subversive Simone Weil : a life in five ideas. Chicago ; London : The University of Chicago Press, 2021, ISBN 978-0-226-54933-0.

Rundfunk und Film

  • Georg Stefan Troller: Die rote Jungfrau – Aus dem Leben der kommunistischen Mystikerin Simone Weil. ZDF 1984
  • Ria Endres: „Unglück einer Extremistin“. Gedanken zu Simone Weil. Hessischer Rundfunk 1985
  • Ronald Steckel (Regie), Julia Jentsch (Darstellerin): „Schwerkraft und Licht.“ Hommage an Simone Weil. Hörspiel, Westdeutscher Rundfunk & Radio Berlin Brandenburg 2007
  • Julia Haslett: An Encounter with Simone Weil. Dokumentarfilm 2010
  • Simone Weil: radikale Denkerin. Die Philosophin Dr. Imelda Abbt im Gespräch mit Norbert Bischofberger. Sternstunde Philosophie 2009
  • Philosophin Simone Weil – Eine Denkerin der radikalen Hoffnung. Martina Bengert und Wolfram Eilenberger im Gespräch mit Simone Miller. Deutschlandfunk Kultur 2021
Commons: Simone Weil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Burkhard Reinartz: „Es wird ein großer Stern in meinen Schoß fallen“. Eine Lange Nacht über Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Simone Weil. In: Deutschlandfunk-Sendung „Lange Nacht“. 31. Januar 2015, abgerufen am 24. August 2018.
  2. Philip Sheldrake: Spirituality: A Brief History. Blackwell, Oxford, 2007, ISBN 978-1-4051-1770-8, Seite 180–182
  3. Heinz-Robert Schlette, André Devaux (Hrsg.): Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik. Frankfurt am Main 1985, S. 137–156.
  4. Ursula Homann: Eine Jüdin, die keine sein wollte. Vor 60 Jahren starb Simone Weil im Exil. In: Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums 42, H. 166. 2003, abgerufen am 24. August 2018 (wiedergegeben auf ursulahomann.de).
  5. Thomas Palzer: „Schwerkraft und Gnade“ - Simone Weil: Aktivistin und Mystikerin. In: deutschlandfunk.de, 16. Februar 2021, abgerufen am 10. Dezember 2022
  6. Susan Lipton: Simone Weil Bibliography. In: Simone Weil Bibliography der University of Calgary, abgerufen am 9. Dezember 2022
  7. Sylvie Weil: André und Simone – Die Familie Weil. Leipzig 2010.
  8. Maja Wicki-Vogt (2004), S. 68.
  9. Simone de Beauvoir: Memoiren einer Tochter aus gutem Hause. Hamburg 1968, S. 234 f.
  10. Maja Wicki-Vogt (2004), S. 72.
  11. Ingeborg Gleichauf: Denken aus Leidenschaft - Acht Philosophinnen und Ihr Leben. DTV, München 2009, ISBN 978-3-423-62381-0, S. 190.
  12. Simone de Beauvoir: Memoiren einer Tochter aus gutem Hause. Hamburg 1968, S. 229.
  13. dt. „die Jüdin Weil“
  14. dt. „rote Jungfrau“
  15. Heinz Abosch: Simone Weil. Eine Einführung. Panorama, Wiesbaden ca. 2005, S. 53–60.
  16. Heinz Abosch: Simone Weil. Lizenzausgabe Panorama, Wiesbaden [2005], S. 76.
  17. Simone Pétrement (2007), S. 266.
  18. Maja Wicki-Vogt (2004), S. 75.
  19. Simone Weil: Réflexions sur les causes de la liberté et de l'oppression sociale. Hrsg.: Gallimard, Folio Essais,. 1955, S. 138 (französisch, Il apparaît assez clairement que l'humanité contemporaine tend un peu partout à une forme totalitaire d'organisation sociale, pour employer le terme que les nationaux-socialistes ont mis à la mode, c'est-à-dire à un régime où le pouvoir d'État déciderait souverainement dans tous les domaines, même et surtout dans le domaine de la pensée.).
  20. Maja Wicki-Vogt (2004), S. 80.
  21. Das Unglück und die Gottesliebe. .
  22. Simone Pétrement (2007), S. 385.
  23. Simone Pétrement (2007), S. 390.
  24. Simone Weil, zitiert nach Hans Magnus Enzensberger: Der kurze Sommer der Anarchie. 1972, S. 162 f.
  25. Weil,Spiritual Autobiography
  26. George A Panichas: Simone Weil Reader. 1977, ISBN 978-0-918825-01-8, S. 8 (englisch).
  27. Simone Weil: L'enracinement - Prélude à une déclaration des devoirs envers l'être humain. Hrsg.: Albert Camus. Gallimard, 1949 (französisch).
  28. Simone Weil: Awaiting God: A new translation of Attente de Dieu and Lettre a un Religieux. Hrsg.: CreateSpace Independent Publishing Platform. Band 2, 2013, ISBN 978-1-4826-1899-0 (englisch, Greece, Egypt, ancient India, the beauty of the world, the pure and authentic reflection of this beauty in art and science...these things have done as much as the visibly Christian ones to deliver me into Christ's hands as his captive. I think I might even say more.).
  29. Emmanuel Gabellieri , vol. tome , no: Le donné et le mystère : Notes sur phénoménologie, métaphysique et révélation chez S. Weil. In: Archives de Philosophie. Band 72, Nr. 4, 2009, S. 627644 (französisch).
  30. Thomas R. Nevin: A Stranger unto Her People, Weil on Judaism (Kapitel IX). (französisch).
  31. Dtn 20,10–17 
  32. Eulalie Piccard: Simone Weil : Essai biographique et critique suivi d'une anthologie raisonnée des œuvres de Simone Weil. P.U.F, Paris 1960 (französisch).
  33. Christine Hof (préf. Emmanuel Gabellieri): Philosophie et kénose chez Simone Weil : De l'amour du monde à l'Imitatio Christi. L'Harmattan, Paris 2016, ISBN 978-2-343-08367-4, S. 272 (französisch).
  34. Simone Weil: An Anthology. Hrsg.: Sian Miles. Penguin Book, 2005, ISBN 978-0-14-118819-5, S. 28–29 (englisch).
  35. George Herbert: Le poéme qui éveilla la foi de Simone Weil. In: guillaumehoogveld.net. Abgerufen am 4. Juni 2022 (französisch, Love bade me welcome ; yet my soul drew back, Guiltie of dust and sin. But quick-ey’d Love, observing me grow slack From m’y first entrance in, Drew nearer to me, sweetly questioning If I lack’d anything. A guest, I answer’d, worthy to be here. Love said, You shall be he. I, the unkinde, ungrateful ? Ah, my deare, I cannot look on thee. Love took my hand and smiling did reply : Who made the eyes, but I ? Truth, Lord ; but I have marr’d them : let my shame Go where it doth deserve. And know you not, says Love ; who bore the blame ? My deare, then I will serve. You must sit down, says Love, and taste my meat. So I did sit and eat.).
  36. Simone Weil: Zeugnis für das Gute. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1990, ISBN 3-423-11289-1, S. 92.
  37. Ingeborg Gleichauf: Denken aus Leidenschaft. dtv, München 2014, ISBN 978-3-423-62381-0, S. 200.
  38. Nachgewiesen bei Angelica Krogmann: Simone Weil. Reinbek 1970, S. 45.
  39. Zitate nachgewiesen bei Simone Pétrement (2007), S. 471.
  40. 1 2 Maja Wicki-Vogt (2004) S. 72.
  41. Gerhard Wehr: Christliche Mystiker. Von Paulus und Johannes bis Simone Weil und Dag Hammarskjöld. Friedrich Pustet, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7917-2147-7, S. 230.
  42. Simone Weil: Vorchristliche Schau. Planegg, München 1959.
  43. Simone Pétrement (2007), S. 719, siehe auch S. 686.
  44. Cahiers I. 265
  45. Simone Pétrement: Simone Weil. Ein Leben. Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-936522-84-6.
  46. Maja Wicki-Vogt (2004), S. 81.
  47. Georges Hourdin: Simone Weil. Paris 1989, S. 230 f.
  48. Simone Pétrement (2007), S. 708 f.
  49. Simone Pétrement (2007), S. 708.
  50. Sinngemäß: „Ihre Schriften haben ihren Rang unter den führenden modernen Philosophen begründet.“ Lene Zade: Eine Spurensuche in England. In: Jüdische Zeitung. August 2007.
  51. Maja Wicki-Vogt (2004), S. 56.
  52. Miklós Vető: Petit Dictionnaire des philosophes de la religion. Éditions Brepols, 1996, S. 663664 (französisch).
  53. Simone Weil et la Grèce. In: presencephilosophiqueaupuy.over-blog.com/. Abgerufen am 3. Juni 2022 (französisch).
  54. Miklós Vető: La Métaphysique religieuse de Simone Weil,. L'Harmattan,, Paris 1971, ISBN 978-2-343-03220-7, S. 204 (französisch).
  55. E.O. Springsted: Christus Mediator - The Platonic doctrine of Mediation in the Religion and Philosophy of Simone Weil. Princeton 1980 (englisch).
  56. Werner Jaeger: Paideia, La formation de l'homme grec. Gallimard, 1988, S. 204 (französisch).
  57. Platon, Winfried Czapiewski (Übersetzer):: Gorgias. 2. Auflage. Laufen, Oberhausen 2017, ISBN 978-3-87468-261-9.
  58. Simone Weil: Cahiers. Aufzeichnungen. Hrsg.: Elisabeth Edl, Wolfgang Matz. 4 Bände. München 1998.
  59. Simone Weil: L'Enracinement, Collection Idées,. Gallimard, 1949, S. 326327.
  60. Emmanuel Gabellieri: Être et don. Simone Weil et la philosophie. In: Revue Philosophique de Louvain Année. 2005, abgerufen am 12. Juni 2022 (französisch, penser c'est vouloir, vouloir c'est agir).
  61. Christine Hof: Philosophie et kénose chez Simone Weil : De l'amour du monde à l'Imitatio Christi. In: L'Harmattan, coll. « Ouverture philosophique ». Paris 2016, ISBN 978-2-343-08367-4, S. 272. (französisch).
  62. Simone Weil: La Source grecque. Gallimard, 1953, S. 55 (französisch, mais « pas un instant [Antigone ni Électre] ne songent à pactiser »).
  63. Simone Weil: Attente de Dieu,. Fayard, 1966, S. 170 (französisch).
  64. Emmanuel Gabellieri: Simone Weil, la source grecque et le christianisme. In: Études. Nr. 394, Mai 2001, S. 641652 (französisch, impuissant à atteindre le bien, n'est pas impuissant à l'aimer).
  65. Diotime: Simone Weil et la Grèce. In: archive.wikiwix.com. 10. November 2010, abgerufen am 30. Juni 2022 (französisch, une conscience déspiritualisée).
  66. Simone Weil: L'Enracinement, Collection Idées. Gallimard, 1949, S. 326327 (französisch, Le pouvoir que possède la force de transformer les hommes en choses est double et s'exerce des deux côtés ; elle pétrifie différemment, mais également, les âmes de ceux qui la subissent et de ceux qui la manient. [...] Ce châtiment d'une rigueur géométrique, qui punit automatiquement l'abus de la force, fut l'objet premier de la méditation chez les Grecs. Sous le nom de Némésis, il est le ressort des tragédies d'Eschyle ; les Pythagoriciens, Socrate, Platon partirent de là pour penser l'homme et l'univers).
  67. Ilias, Gesang XVIII, Vers 309: « l’Iliade a formulé [cette loi] longtemps avant l'Évangile et presque dans les mêmes termes : Arès est équitable, et il tue ceux qui tuent.»
  68. Emmanuel Gabellieri 2001, S. 10–11.
  69. Simone Weil: La Source grecque. Gallimard, 1953, S. 40 (französisch, « il n'est possible d'aimer et d'être juste que si l'on connaît l'empire de la force et si l'on sait ne pas le respecter. »).
  70. Reiner Wimmer: Simone Weil. Person und Werk. Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-451-30144-5, S. 197.
  71. 1 2 Maja Wicki-Vogt: Simone Weil. Eine Logik des Absurden, Bern/Stuttgart 1983, S. 50–53; Marie Schülert: Die Neue Aufmerksamkeit Simone Weils, Berlin 2012, S. 96–99, 160–162; Elisabeth Thérèse Winter: Weltliebe in gespannter Existenz, Würzburg 2004, S. 133–153.
  72. Zeugnis für das Gute,Traktate, Briefe, Aufzeichnungen.Olten 1979, S. 61/
  73. Simone Weil: Waiting for God (1st Harper colophon ed.). New York: Harper & Row., 1973, ISBN 0-06-090295-7, S. 105 (englisch).
  74. Simone Weil: Waiting for God (1st Harper colophon ed.). Harper & Row., New York 1973, ISBN 0-06-090295-7, S. 114–115 (englisch).
  75. Simone Weil: Schwerkraft und Gnade. München 1952.
  76. Simone Weil: Schwerkraft und Gnade. München 1952, S. 38.
  77. Simone Weil: Schwerkraft und Gnade. München 1952, S. 88.
  78. Simone Weil: Schwerkraft und Gnade. München 1952, S. 241.
  79. Simone Weil: Anmerkung zur generellen Abschaffung der politischen Parteien. Berlin 2009, S. 28.
  80. Simone Weil: L´Enracinement. Paris 1949; dt. Die Einwurzelung, 1956.
  81. Simone Weil: Cahiers II. Paris 1951–1956, S. 164.
  82. Simone Weil: Essai sur la notion de lecture (1941), in: Les Études philos. NF 1 (Marseille 1946), S. 15.
  83. Simone Weil: Essai sur la notion de lecture (1941), in: Les Études philos. NF 1 (Marseille 1946), S. 16–17.
  84. Simone Weil: Cahiers I. Paris 1951–1956, S. 151.
  85. Simone Weil: La connaissance surnaturelle. Paris 1951, S. 17 ff.
  86. Simone Weil: Cahiers I. Paris 1951–1956, S. 178.
  87. Simone Weil: Essai sur la notion de lecture. (1941), in: Les Études philos. NF 1 (Marseille 1946), S. 18.
  88. Simone Weil: Formes de l`amour implicite de Dieu. In: Attente de Dieu, Paris 1950; dt. Das Unglück und die Gottesliebe, 1953.
  89. John Hellman: Simone Weil: An Introduction to Her Thought. Hrsg.: Wilfrid Laurier. University Press, 1983, ISBN 978-0-88920-121-7, S. 1–23.
  90. Martin Wagenschein: Verstehen lehren. Genetisch – Sokratisch – Exemplarisch. Beltz Verlag, Weinheim/Basel 1968.
  91. Peter Buck: Einwurzelung und Verdichtung. Tema con variazione über zwei Metaphern Wagenscheinscher Didaktik. 2. Aufl. Verlag der Kooperative Dürnau, 1997/2008.
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  93. Albert Camus, texte repris dans Essais, ,: Essais. In: Bibliothèque de La Pléiade (Hrsg.): Bulletin de la N.R.F. 1981, S. 1700.
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  95. Simone Weil. In: plato.stanford.edu. The Stanford Encyclopedia of Philosophy, abgerufen am 30. Mai 2022 (englisch).
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  97. (2000, deutsch: Aliens & Anorexie, Matthes & Seitz, 2021)
  98. Miryam Schellbach: Ulrike, Simone und ich. In: Süddeutsche Zeitung. 18. Oktober 2021, abgerufen am 29. November 2021.
  99. Chris Kraus: Posthumous. In: LA Review of Books. 31. Mai 2011, abgerufen am 29. November 2021 (englisch).
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  101. Deep Listen: Kaija Saariaho Listening to “La Passion de Simone”. In: van-magazine.com. Van magazine, abgerufen am 23. Mai 2022 (englisch).
  102. SIMONE WEIL La rivoluzione solitaria. In: archiviostorico.corriere.it. Corriere della Sera, abgerufen am 23. Mai 2022 (italienisch).
  103. Judith Klein: Die Chancen gegen das Vertraute. In: deutschlandfunk.de. DLF, 15. Februar 2009, abgerufen am 2. Juni 2022.
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  105. Saundra Lipton, Debra Jensen: Simone Weil: Bibliography. In: simoneweil.library.ucalgary.ca. Abgerufen am 14. Juni 2022 (englisch).
  106. Thomas Hirschhorn: Simone Weil-Map. 2020, abgerufen am 28. November 2021.
  107. Thomas Hirschhorn: Simone Weil Memorial (2021). Installation. steirischerherbst'21, abgerufen am 28. November 2021.
  108. Hier zitiert nach "Weltwoche: Thomas Hirschhorn gestaltet Cover. Der Schweizer Künstler fordert, sich mit der französischen Philosophin Simone Weil zu beschäftigen".
  109. https://www.simoneweil-denkkollektiv.de/
  110. L’Université de Bretagne Occidentale féminise les noms de ses amphithéâtres à Brest et à Quimper. In: letelegramme.fr. 11. März 2022, abgerufen am 14. Juni 2022 (französisch).
  111. Auszüge in: Simone Weil: „Die Entwurzelung ist bei weitem die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft.“ Ausstellungskatalog der Friedensbibliothek. Berlin 2003, 2008. Dort auch Äußerungen über Simone Weil von Albert Camus, Thomas Merton, Heinrich Böll, Heinz Abosch und Jacques Cabaud.
  112. weitere Auflagen im Attempto-Verlag, mit versch. ISBNs. Alle Aufl. seit 1995 mit bibliographischen Anmerkungen, vorherige nicht. Zuerst Vorlesungsreihe an den Universitäten Konstanz und Tübingen.
  113. An Encounter with Simone Weil. (Nicht mehr online verfügbar.) Line Street Productions, archiviert vom Original am 30. Mai 2017 (englisch).
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