Film
Originaltitel Sira
Produktionsland Burkina Faso, Frankreich
Originalsprache Französisch, Fulfulde
Erscheinungsjahr 2023
Länge 122 Minuten
Stab
Regie Apolline Traoré
Drehbuch Apolline Traoré
Produktion
  • Apolline Traoré
  • Denis Cougnaud
Musik Cyril Morin
Kamera Nicolas Berteyac
Schnitt Sylvie Gadmer
Besetzung
  • Nafissatou Cissé: Sira
  • Mike Danon: Moustapha
  • Lazare Minoungou: Yere
  • Nathalie Vairac: Aissatou
  • Ruth Werner: Kemi
  • Abdramane Barry: Jean Sidi
  • Ildevert Meda: Karim
  • Oumou Ba: Djamila
  • Seydou Diallo: Tidiane
  • Moïse Tiemtore: Faysal

Sira ist ein Film von Apolline Traoré. Der Film thematisiert eine junge Fulani-Nomadin, die sich in der Sahelzone gegen den islamistischen Terror zur Wehr setzt.

Seine Premiere feiert der Film am 21. Februar 2023 in der Sektion „Panorama“ der Berlinale.

Handlung

Die nomadische Familie bereitet sich auf die Hochzeit ihrer Tochter Sira vor und reist durch die Wüste, um zum Dorf des Verlobten Jean Sidi zu gelangen. Der Vater hatte sein Einverständnis einer Hochzeit mit einem Christen gegeben, diese unkonventionelle Entscheidung hat innerhalb der muslimischen Familie Spannungen hervorgerufen. Sira wuchs mit ihren vier Brüdern auf und lernte sich zu behaupten und übernahm auch Aufgaben, die für eine Frau nicht gestattet waren. Während die Familie eine Rast einlegt, wird sie von islamistischen Terroristen überfallen. Die Männer werden erschossen und Sira entführt. Der Anführer der Terrorgruppe vergewaltigte sie und ließ sie in der Wüste liegen. Sie überlebt die Gewalt und läuft ohne Wasser oder Schutzausrüstung tagelang durch die Wüste. Siras Mutter und andere Frauen der Familie setzen die Reise in das Dorf von Jean Sidi fort. Er bricht nach Mitteilung von Siras Entführung zusammen und beschließt, Sira zu suchen.

Ein Greifvogel zeigt Sira, dass sie sich in der Nähe von Menschen befindet, so läuft sie in die Richtung und entdeckt das Lager der Terroristen. In den umliegenden Felsformationen findet sie eine kleine Höhle, wo sie sich versteckt. Als die Dunkelheit anbricht, schleicht sie sich in das Lager und stiehlt Wasser und Nahrung. Auf diese Weise versucht sie zu überleben, bei einer dieser Besorgungen begegnet sie dem Anführer und kann sich nur knapp in dessen Zelt verstecken. Als eines Tages eine Gruppe Sexsklavinnen ins Lager gebracht werden, beschließt Sira, mit ihnen in Kontakt zu treten. Die Frauen werden von einer Aufseherin und den Terroristen streng überwacht. Sira gelingt es, mit den Frauen in Kontakt zu kommen und überzeugt diese, dass sie sich wehren müssen, um eine Chance auf ein Überleben zu haben. Die Frauen unterstützen Sira, indem sie ihr Essen geben und gelegentlich versteckt sie sich in eine Burka gehüllt, bei diesen. Ein Versuch die Autoschlüssel zu entwenden, scheiterte und hatte fatale Konsequenzen für die Frau. Eine der Frauen teilte Sira mit, dass sie schwanger sei, Sira bestritt dies und erzählte von ihrem Verlobten, den sie nicht erreicht hat und hoffte, er würde sie suchen. Nach einigen Monaten erzählte ihr eine der Frauen, ein Terrorist wäre beauftragt worden, Jean Sidi zu ermorden, da er sich auf die Suche nach ihr begeben hatte.

Sira schöpfte neue Hoffnung und die Schwangerschaft bestätigte sich. Während sie schmerzerfüllt im Freien vor der Höhle Übungen machte, um die Schmerzen zu lindern, entdeckte sie einer der Terroristen. Er näherte sich Sira und teilte ihr mit, sie zu unterstützen. Fortan brachte er ihr Nahrung, Wasser und Alltagsgegenstände. Sira bringt ihr Kind in der Höhle zur Welt und ist überzeugt, dass Jean Sidi sie nun ablehnen würde. Der hilfsbereite Terrorist bringt ihr Sprengstoff und ein Maschinengewehr, erklärt den Umgang damit und weiht sie in die Pläne ein, einen Anschlag auf das Lager durchzuführen. Am nächsten Morgen vergräbt Sira den Sprengstoff nahe der Benzintanks und legt ihren Sohn vor das Zelt des Anführers mit der Nachricht Ich bin am Leben. Sie nimmt ihre versteckte Position ein und wartet auf den Augenblick des Anschlages. Kurz bevor dieser sich nähert, holt sie ihren Sohn aus der Kiste und bindet ihn sich auf den Rücken. Der Anschlag auf das Lager gelingt, alle Terroristen sterben und die gefangenen Frauen können fliehen. Die staatliche Armee, zu der der Terrorist gehört, der Sira überleben half, befreite die gefangenen Frauen und als Sira mit einem Auto fortfahren will, kommt ein vermummter Mann auf sie zu. Sie schießt auf ihn, verfehlt ihn und er gibt sich als Jean Sidi zu erkennen. Er nimmt das Kind an sich, während beide im Sand dieses Wiedersehen noch nicht fassen können.

Produktion

Der Film wurde von Les Films Selmon (Burkina Faso) und Araucania Films (Frankreich) produziert. Den Weltvertrieb übernimmt Wide.

Seine Premiere feiert der Film am 21. Februar 2023 in der Sektion „Panorama“ im Berliner Zoo Palast. Zudem wurde Sira in den Wettbewerb des FESPACO 2023 eingeladen. Am 20. Juli 2023 eröffnete der Film das Durban International Film Festival. Im September 2023 wird er beim Toronto International Film Festival vorgestellt.

Rezeption

Auf der Berlinale-Seite heißt es, die „Geschichte eines packenden Überlebenskampfs, in der die weibliche Verschleierung zum Instrument der Gegenwehr wird“ sei eine „feministische Gegenposition zur aktuellen Berichterstattung aus der Region“.

Auszeichnungen

In der Sektion „Panorama“ der Berlinale wurde der Film mit dem Publikums-Preis ausgezeichnet. Zudem erhielt er eine Nominierung für den Amnesty International Filmpreis.

Commons: Sira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sira. Internet Movie Database, abgerufen am 21. Februar 2023 (englisch).
  2. 1 2 3 4 Sira. In: berlinale.de. Abgerufen am 21. Februar 2023.
  3. Beti Ellerson: AFRICAN WOMEN IN CINEMA BLOG: Apolline Traoré: Sira - Berlinale et Fespaco - 2023. In: blogspot.com. 28. Januar 2023, abgerufen am 23. Februar 2023 (englisch).
  4. Alyssia Birjalal: Durban International Film Festival announces opening and closing films. In: iol.co.za, 23. Juni 2023.
  5. Weitere Preise. In: berlinale.de. Abgerufen am 26. Februar 2023.
  6. 20 Berlinale-Filme für den Amnesty-Filmpreis 2023 nominiert. Amnesty International, 14. Februar 2023, abgerufen am 24. Februar 2023.
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