Skrzatusz (deutsch Schrotz, früher Schroz) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Schneidemühler Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa 13 Kilometer nordwestlich von Schneidemühl und zwölf Kilometer südöstlich von Wałcz (Deutsch Krone).
Geschichte
Ältere Ortsbezeichnungen sind Sratush (Anfang 15. Jh.), Skrzatus (1438), Skrzetusz (1590), neupolnisch Szroce. Im 19. Jahrhundert war das örtliche Schloss Residenz der Starostei Neuhof.
Um 1930 hatte die Gemeinde Schrotz sechs Wohnplätze:
- Bahnhof Schrotz
- Marienfelde
- Propsteivorwerk
- Schrotz
- Ulrichsfelde
- Wildeck
Im Jahr 1945 gehörte Schrotz zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Schrotz war Sitz des Amtsbezirks Schrotz.
Im Februar 1945 wurde Schrotz von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Schrotz wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Skrzatusz“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Schrotz vertrieben.
Demographie
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1783 | – | königliches Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Kirche und einem Armen-Hospital, Sitz des Domänenamts Neuhof, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 64 Feuerstellen (Haushaltungen) |
1818 | 480 | königliches Dorf |
1910 | 1242 | am 1. Dezember, davon 990 im Dorf (189 Evangelische, 796 Katholiken und drei Juden; 13 Einwohner mit polnischer Muttersprache) und 252 im Gutsbezirk (112 Evangelische, 140 Katholiken) |
1925 | 1318 | darunter 434 Evangelische und 883 Katholiken |
1933 | 1297 | |
1939 | 1155 | |
Kirche
Bis 1945 hatte Schrotz eine evangelische und eine katholische Kirche.
Literatur
- Schrotz, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Schrotz (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 222 (Google Books).
- Johann Heise: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreußen. Band 1: Pommerellen mit Ausnahme der Stadt Danzig, Druck von A. W. Kafemann, Danzig 1884–1887, S. 446–449 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 464–465 (Google Books).
Weblinks
- Die Gemeinde Schrotz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- Amtsbezirk Schrotz (Territorial.de)
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 222 (Google Books).
- 1 2 Die Gemeinde Schrotz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 227 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 280, Ziffer 3113 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 80 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 140 (Google Books).
- 1 2 Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 53° 12′ N, 16° 34′ O