Snirtjebraten (niederdeutsch Snirtjebra, kurz Snirtje) ist ein beliebtes ostfriesisches Fleischgericht. Der Name leitet sich vom snirrtjen, auch: sniertjen, dem plattdeutschen Wort für brutzeln oder braten ab.

Das Gericht besteht aus großen Schweinefleisch-Stücken, traditionell meist aus dem Nacken oder der Schulter, als Festessen auch aus Filet oder Braten, die vor dem Anbraten mit Nelken, Piment, Wacholderbeeren und Lorbeerblättern vermischt werden. Die Fleischstücke werden zusammen mit vielen Zwiebeln angebraten. Bei der Verwendung von Filet muss der Braten einige Zeit durchziehen, ansonsten wird das Fleisch mindestens zwei Stunden geschmort und so besonders zart. Dazu kann etwas Mehl, Wasser zum Ablöschen sowie Salz und Pfeffer zum Würzen hinzugefügt werden. Wer möchte, kann zum Abbinden ein wenig Tomatenmark hinzufügen oder mit Sahne abschmecken.

Zum Snirtjebraten werden in Ostfriesland vor allem Rotkohl, Gewürzgurken, Rote Bete, Kürbisstückchen und Salzkartoffeln gereicht. Dazu wird gerne kaltes Bier getrunken.

Ursprünglich war der Snirtjebraten das gemeinsame Essen nach dem Schlachten eines oder mehrerer Schweine. Die Schweine wurden meistens am frühen Morgen geschlachtet. Der fettreiche Nacken oder die Schulter wurden als Erstes aus dem Schwein herausgeschnitten und grob zerteilt, gewürzt, angebraten und während der restlichen Schlachtung geschmort. Ist das Schwein komplett zerlegt, werden dann gegen Mittag mitunter auch die Nachbarn zum fertigen Essen eingeladen.

Heutzutage bieten einige Schlachter in Nordwestdeutschland bereits fertig gewürzten Snirtjebraten an. Ebenso wird mit der gleichen Rezeptur auch Rindfleisch eingelegt, meistens als Rintje oder Rintjebraten bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Ostfriesische Landschaft: Plattdeutsch-Hochdeutsches Wörterbuch für Ostfriesland. Abgerufen am 16. Januar 2018.
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