Eine Snowboard-Bindung verbindet den Snowboard-Schuh des Snowboarders mit dem Snowboard. Die mit Schrauben variabel auf dem Snowboard befestigten Bindungen für beide Füße können für den rechten Fuß (Goofy) oder den linken Fuß (Regular) in Fahrtrichtung, für unterschiedliche Abstände und für unterschiedliche Fußwinkel eingestellt werden.

Bindungstypen

Es gibt verschiedene Arten, um den Schuh in der Bindung zu fixieren. Alle Bindungstypen können auf allen Snowboards befestigt werden. Ausnahmen sind hier Bindungen von Burton. Während die meisten vier Befestigungslöcher haben, besitzen diese nur drei.

Plattenbindung

Die erste kommerzielle Bindung war die Plattenbindung. Als Grundlage für diesen Bindungstyp gelten verschiedene Ski- und Tourenskibindungen. Hierzu werden Hardboots verwendet. Der Schuh wird zuerst im hinteren Teil der Bindung unter einem Stahlbügel eingehakt und dann vorne mithilfe eines Klappbügels fixiert. Diesen Bindungstyp wählt man zusammen mit den Hardboots normalerweise für Raceboards, da er eine nahezu verlustfreie Kraftübertragung auf das Brett bietet. Sie eignet sich daher vor allem für hohe Geschwindigkeiten und präparierte Pisten. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch diese Bindung ein schnelleres Ein- und Aussteigen am Lift ermöglicht wird.

Softbindung

Die Softbindung (auch als Strap-, Ratschen- oder Schalenbindung bezeichnet) ist die am weitesten verbreitete Bindungsart. Hierbei wird der Fuß im hinteren Teil durch einen, bis zur Wade reichenden, stabilen Schaft (den so genannten Spoiler oder High Back), und im vorderen Bereich von zwei Ratschenbändern über dem Rist und den Zehen, gehalten. Sie wird zusammen mit so genannten Softboots verwendet und vor allem in Verbindung mit Freeride- und Freestylesnowboards benutzt.

Softbindungen bestehen aus den verschiedensten Materialien. Einige bestehen aus üblichem Kunststoff (weich und flexibel), bei anderen wiederum werden mit Kohlenstoff- oder Aramidfasern verstärkter Kunststoff, Aluminium und andere hochwertige Werkstoffe verwendet (hart und steif). Eine härtere Bindung bedeutet eine direktere Kraftübertragung und eignet sich deshalb besser zum Carving auf der Piste oder zum Freeriden. Eine weiche Bindung lässt sich einfacher kontrollieren und eignet sich deshalb eher für Freestyle. Montiert wird sie in der Regel so, dass der Abstand der Snowboardbindungen der Unterschenkellänge entspricht. Der montierte Bindungswinkel wird individuell nach Fahrkönnen und Fahrstil eingestellt.

Step-In-Bindung

Im Gegensatz zur Platten- und Softbindung, die man von Hand fixiert, hat eine Step-In-Bindung einen Mechanismus, der es ermöglicht, im Stehen in die Bindung einzurasten. Step-In-Systeme gibt es für Hard- und Softboots.

Im Gegensatz zu den oben genannten Bindungen ist hierbei die Bindung hauptsächlich im Schuh integriert. Der Schuh ist an der Rückseite durch einen Spoiler (s. o.) verstärkt und unter ihm verläuft horizontal eine Metallstange mit einem Durchmesser von etwa 0,6–1 Zentimeter. Dieser Metallstift wird mit einer auf dem Board befestigten Platte verbunden. Als Variation gibt es diese Bindung auch mit einem an der Platte (anstatt am Schuh) befestigten Spoiler. Beim Fahrverhalten macht dies allerdings keinen Unterschied. Für Softbindungen und Softboots gab es von 1995 bis Anfang der 2000er Jahre und von fast allen Herstellern Step-in Bindungen. Bei den Topfahrern wie für den Tiefschneebereich hatten sie sich nie durchsetzen können. Erst 2017 bringt Burton erneut eine Step-in Bindung heraus (Produktname Step-on), die aufgrund eines zweistufigen Einrastsystems nun auch für einen Einstieg im Tiefschnee geeignet ist.

Step-In Bindungen existieren auch für Hardboots als Plattenbindungen, sind für Hardboots jedoch ganz anders hergestellt und ähneln den Plattenbindungen. Im Step-In Bereich dominieren das INTEC-System für Hardboots sowie das robuste SWITCH-System für Softboots. Frühere Systeme von Snow Pro (F.A.S.T) sowie diverse Step-In Systeme, die von Burton vermarktet wurden, existieren fast nur noch im Gebrauchthandel.

Flow-Bindung

Flow ist eine Bindung für alle Softboots. Im Gegensatz zu einer normalen Softbindung ist die Flow auf dem Spann mit einem halbfesten Stoff versehen, der sich in der Spannung einstellen lässt. Es sind keine Ratschen im herkömmlichen Sinne vorhanden. Um in die Bindung einzusteigen lässt sich das Highback mithilfe eines kleinen Hebels herunterklappen. Der Name „Flow“ geht auf den gleichnamigen Hersteller dieser Bindungstypen zurück. Weitere Details (auch zur Bindung) sind im Hauptartikel Flow Snowboarding zu finden.

Cinch-Bindung

Die Cinch-Bindung ist ein von K2 entwickeltes und vermarktetes System für Soft-Boots. Sie vereint die Vorteile einer Strap-Bindung (bessere Kraftübertragung gegenüber einer Flow-Bindung) mit denen der Flow-Bindung (schneller Ein- bzw. Ausstieg). Der Boot wird mit Hilfe von 2 Ratschen in der Bindung befestigt. Wie bei der Flow kann zusätzlich das Highback herunter geklappt werden, um einen schnelleren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Nachteile dieses Bindungstyps sind allerdings das relativ große Gewicht, welches durch den Hebemechanismus entsteht. Durch das Anheben des Straps am Spann wird das Einsteigen im Gegensatz zur Flow-Bindung erleichtert und schont die Oberseite des Boots.

Disks

Eine Bindung wird mittels sogenannter Disks mit den in das Snowboard eingelassenen Inserts verbunden. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Soft- oder Plattenbindung handelt. Fast alle Hersteller verwenden bei ihren Snowboards das 4-Loch-System mit den dazu passenden 2x4- bzw. 4x4-Disks. Nur der Hersteller Burton setzte von Anfang an auf sein 3D-System bei Board und Disks (den Bindungstyp nennt der Hersteller heute RE:Flex). 2008 fing Burton an Snowboards mit einer Schiene anstatt den bisherigen 3D-Inserts auszustatten, der dazugehörige Bindungstyp nennt sich EST. Aus diesem Grund sind Bindungen anderer Hersteller mit Burton Snowboards und dem Schienen-System meist nicht kompatibel.

Einzelnachweise

  1. Snowboardbindung: Montage und Einstellung: Snowboardbindung.org
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