Sohar Argov (hebräisch זוהר ארגוב, geboren am 16. Juli 1955 in Rischon leZion als Sohar Orkabi; gestorben am 6. November 1987) war ein israelischer Sänger, der in den Jahren 1977–1987 aktiv war. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Misrachi-Musik in Israel.
Leben und Werk
Argov wurde in Rischon LeZion geboren, einem der vielen Wohnviertel für jüdische Einwanderer aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Er war der älteste Sohn (von acht Kindern) von Ovadja und Jona Orkabi aus Jemen. Im Alter von 15 Jahren lernte er Bracha Zuberi kennen, die er zwei Jahre später heiratete. Der gemeinsame Sohn Gil Argov ist ebenfalls Sänger.
Im Jahr 1977 erschien seine erste Schallplatte mit zwei Liedern, damals änderte er seinen Namen zu Argov. Er wurde der Vergewaltigung beschuldigt und freigesprochen, saß aber trotzdem ein Jahr lang im Gefängnis wegen Beleidigung vor Gericht. Daraufhin trennte sich das Paar. Nach Absitzen seiner Gefängnisstrafe begann er eine Bühnenkarriere zusammen mit dem jemenitischen Sänger Jacky Mekaiten († 2012). Ihre Musik, zunächst nur auf Audio-Kassetten verbreitet, wurde schnell populär. Seine erste Schallplatte „Elinor“ erschien 1980. 1981 veröffentlichte er auf seinem Album Hayu smanim („Das waren Zeiten“) seine Version des Liedes Zel Ez Tamar, das in der ursprünglichen Fassung von 1945 als Tango bezeichnet war. Nach dem Lied Ha-Perah BeGani („Die Blume in meinem Garten“) (1982) war seine Karriere gesichert. Die Platte „heute“ wurde mehr als 350000 mal verkauft. 1983 machte Argov eine Tournee in die USA. 1985 unterzog er sich wegen seines Drogenkonsums einer Entwöhnungskur und war immer weniger öffentlich auf der Bühne zu sehen. Am 6. November 1987 erhängte er sich in einer Gefängniszelle in Rishon LeZion.
In Argovs Liedern spiegelt sich der Kampf der aus Nordafrika und den arabischen Ländern eingewanderten Juden, die in der Regel in beengten Verhältnissen in den Armenviertel der Stadt leben mussten, um politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung mit dem vorzugsweisen aus dem Westen stammenden askenasischen Establishment wider.
Einzelnachweise
Weblinks
- Sohar Argov in der Internet Movie Database (englisch)