Der Soldatensender Belgrad, auch Radio Belgrad genannt, war ein deutscher Soldatensender in Belgrad, der Hauptstadt des im Zweiten Weltkrieg besetzten Serbien. In die Geschichte eingegangen ist der Soldatensender Belgrad durch das Lied Lili Marleen, das Radio Belgrad seit 1941 allabendlich kurz vor zehn Uhr abends ausstrahlte und zu seiner Erkennungsmelodie machte.

Das Auswärtige Amt erwarb im Mai 1941 den Mittelwellensender Belgrad; betrieben wurde er dann von der Wehrmacht. Mit Sendern in Saloniki und Athen wurde er im April 1942 zur Wehrmachtsendergruppe Südost zusammengeschlossen. Leiter war Leutnant Karl-Heinz Reintgen; das musikalische Programm verantwortete zwischen 1942 und 1944 Friedrich Meyer. Ein weiterer Mitarbeiter war der Journalist Gerhard Eckert. Schallplatten wurden vom Reichssender Wien zur Verfügung gestellt.

Der Sender war von Narvik bis Nordafrika zu empfangen und hatte bis zu 6 Millionen Zuhörer auf beiden Seiten der Fronten. Er sendete auf der Wellenlänge 437,3 m, was einer Mittelwellenfrequenz von 686 kHz entspricht. Die Leistung soll 20 kW betragen haben.

Seine letzten Sendungen erfolgten vor dem Einmarsch der Roten Armee aus Bad Sauerbrunn aus der Hartigvilla. Die Technik wurde später vom RIAS verwendet.

Einzelnachweise

  1. Von den Soldaten des Senders Belgrad: Ein Jahr Soldatensender Belgrad. Verlag Prop. Abt. "SO", Belgrad 1943.
  2. Willi A. Boelcke: Die Macht des Radios: Weltpolitik und Auslandsrundfunk 1924–1976. Verlag Ullstein, Frankfurt/M. 1977, S. 225–239, S. 249
  3. Thomas Riegler: Meilensteine des Rundfunks - Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens. Siebel-Verlag, Meckenheim 2006, S. 50.
  4. Bad Sauerbrunn (Memento des Originals vom 18. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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