Sonnenkringel ist ein Märchen (AaTh 960). Es steht in Ludwig Bechsteins Neues deutsches Märchenbuch an Stelle 5.

Inhalt

Ein Wanderer hat kein Geld mehr und erschlägt im Wald einen, wie er meint reichen Juden, der nur acht Heller hat. Der Jude sagt voraus, die klare Sonne werde es an den Tag bringen. Der Mann heiratet und beruhigt sich schließlich, die Sonne könne das kaum. Einmal spiegelt sie sich in seinem Kaffee und wirft Sonnenkringel an die Wand. Da verrät er sich versehentlich vor seiner Frau, die es ausplaudert. Er wird geköpft, die Frau erhängt sich.

Herkunft

Der Text beruht offenbar auf Grimms Die klare Sonne bringt’s an den Tag, wie Bechstein auch angibt. Zu „Wehe geschrien!“ vgl. Der Jude im Dorn und schon Musäus' Richilde. Vgl. Bechsteins Gott Überall und Das Rebhuhn, zum bösen Wanderer auch Schneider Hänschen und die wissenden Tiere. Der Kaffee zeigt wohl, dass der Mann es zu Wohlstand brachte.

Literatur

  • Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Neues deutsches Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1856, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 44–46, 287–288.

Einzelnachweise

  1. Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Neues deutsches Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1856, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 287–288.
  2. Lothar Bluhm und Heinz Rölleke: „Redensarten des Volks, auf die ich immer horche“. Märchen - Sprichwort - Redensart. Zur volkspoetischen Ausgestaltung der Kinder- und Hausmärchen durch die Brüder Grimm. Neue Ausgabe. S. Hirzel Verlag, Stuttgart/Leipzig 1997, ISBN 3-7776-0733-9, S. 124.
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