Der Sonnenstein von Harpstedt ist eine rautenförmige etwa 0,8 mal 0,8 m messende Platte aus rotem Granit, die vor dem Amtshof Harpstedt, einer Gemeinde im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen, aufgestellt ist. Auf der ebenen Vorderseite des Sonnensteins sind zwölf konzentrische Kreise mit einem größten Durchmesser von 67 cm um ein mittleres Grübchen eingearbeitet.
Der Stein wurde in den 1920er Jahren am Harpstedter Galgenberg gefunden. Er wurde zunächst am Schützenhaus aufgestellt und stieß erst 1955 durch die Aufstellung eines ähnlichen Steins in der Nachbargemeinde Beckstedt auf das Interesse der Forschung. Wegen der regelmäßigen Kreise und der größtenteils unbekannten Fundumstände ist die Einordnung des Sonnensteins von Harpstedt als vor- oder frühgeschichtliches Objekt umstritten. Bei der Auffindung wurde angenommen, es handle sich um eine mittelalterliche Schützenscheibe.
Darstellungen ähnlicher Art gibt es auf bronzezeitlichen Fundstücken und Felsritzungen im südlichen Skandinavien. Auf den Britischen Inseln stößt man bei Felsritzungen (Cup-and-Ring-Markierungen) und in Megalithanlagen auf dieses Motiv.
Siehe auch
Literatur
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 229.
- H. A. Lauer: In: Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte (Hrsg.): Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems, Oldenburger Forschungen Neue Folge Band 13, Isensee Oldenburg 2000, S. 338
- Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern Band 2, Bremen, Verden, Hoya und Mainz 1965, S. 82 ff.
- Ernst Andreas Friedrich: Die Sonnensteine von Beckstedt, Harpstedt und Horsten, S. 19–21, in: Wenn Steine reden könnten, Band III, Landbuch-Verlag, Hannover 1995, ISBN 3-7842-0515-1.
Weblinks
Koordinaten: 52° 54′ 0″ N, 8° 34′ 35,7″ O