Sophie Albertine von Schweden (* 8. Oktober 1753 in Stockholm; † 17. März 1829 ebenda) war eine schwedische Prinzessin sowie von 1787 bis 1803 letzte Äbtissin des reichsunmittelbaren und freiweltlichen Stifts Quedlinburg.
Leben
Sophie Albertine wurde als Tochter des Königs Adolf Friedrich von Schweden (1710–1771) und dessen Frau Prinzessin Luise Ulrike von Preußen (1720–1782) geboren. Ihr Bruder Gustav III. von Schweden dachte an Eheprojekte mit Herzog Wilhelm von Oldenburg und König Stanislaus II. von Polen; doch keines führte zu einem Ergebnis.
Im Jahr 1767 wurde sie vom Kapitel zur Koadjutorin in Quedlinburg gewählt und damit zur Nachfolgerin ihrer Tante Anna Amalia bestimmt, die 1787 starb. So wurde Sophie Albertine am 15. Oktober 1787 feierlich als Äbtissin des Reichsstifts Quedlinburg eingeführt. Ab 1790 hielt sich die Äbtissin aber häufiger in Schweden auf als in ihrem Stift.
Sophie Albertine führte einige Reformen in Religion und Schulwesen durch, ordnete die Armenversorgung neu und erhöhte die Besoldung der Geistlichen. In den Räumen der Abtei gründete sie ein kleines Hoftheater, das erste Theater in Quedlinburg. Ihr Engagement im sozialen Bereich zeigte sich in der Einrichtung von „Wärmestuben“, in denen Kinder der ärmsten Schichten Bildung erfuhren.
1803 wurde das Stift Quedlinburg dem Königreich Preußen zugeordnet. Äbtissin und Stiftsdamen wurden allerdings ihre Einnahmen und bisherigen Rechte bis zum Lebensende zugesichert. Im September 1803 kehrte Sophie Albertine nach Schweden zurück. Von der neuen schwedischen Königsdynastie Bernadotte wurde sie als „letzte des Hauses Wasa“ am Hof mit Respekt behandelt und stand dem Kronprinzenpaar sehr nahe.
Das Schiff Prinsessan Sophia Albertina wurde nach ihr benannt.
Vorfahren
Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf (1641–1695) | |||||||||||||
Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf (1673–1726) | |||||||||||||
Friederike Amalie von Dänemark (1649–1704) | |||||||||||||
Adolf Friedrich König von Schweden (1710–1771) | |||||||||||||
Friedrich VII. Magnus von Baden-Durlach (1647–1709) | |||||||||||||
Albertine Friederike von Baden-Durlach (1682–1755) | |||||||||||||
Augusta Marie von Schleswig-Holstein-Gottorf (1649–1728) | |||||||||||||
Sophie Albertine von Schweden | |||||||||||||
Friedrich I. König in Preußen, (1657–1713) | |||||||||||||
Friedrich Wilhelm I. König in Preußen (1688–1740) | |||||||||||||
Sophie Charlotte von Hannover (1668–1705) | |||||||||||||
Luise Ulrike von Preußen (1720–1782) | |||||||||||||
Georg I. König von Großbritannien (1660–1727) | |||||||||||||
Sophie Dorothea von Hannover (1687–1757) | |||||||||||||
Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (1666–1726) | |||||||||||||
Literatur
- Johann Heinrich Fritsch: Geschichte des vormaligen Reichsstifts und der Stadt Quedlinburg. 2 Teil. Basse, Quedlinburg 1828, S. 115–144 (Digitalisat)
- Karl Janicke: Sophie Albertine. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 689.
Weblinks
Vorgängerin | Amt | Nachfolgerin |
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Amalie von Preußen | Äbtissin von Quedlinburg 1787–1803 | – |