Das Spiegelparadoxon ist ein Paradoxon, das durch diese Frage beschrieben wird: „Warum vertauscht das Spiegelbild rechts und links, aber nicht oben und unten?“

Tatsächlich "vertauscht" ein Spiegel vorn und hinten; damit ist das Spiegelbild umgestülpt – das Gehirn interpretiert das bei einem stehenden Spiegel als Rechts-links-Vertauschung, bei einem liegenden Spiegel als Oben-unten-Vertauschung. Die Paradoxon-Frage ist also nur für stehende Spiegel sinnvoll.

Ein Spiegel vertauscht auch die wahrgenommene Drehrichtung.

Philosophische Erklärung

Tatsächlich „vertauschen“ Spiegel nicht, sie reflektieren. Der Philosoph und Erkenntnistheoretiker Umberto Eco nannte das die „Pragmatik des Spiegels“ und stellt fest, dass „wir falsch über den Spiegel sprechen“, das Paradoxon also eigentlich sprachlicher Natur sei.

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Einzelnachweise

  1. Weblink Stöcher, SteyrerBrains.at: Zusammenfassung: Eine Frage, 3 Antworten.
  2. 1 2 3 Das Spiegelparadoxon. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
  3. Das eröffnet die Möglichkeit andersartiger Vexierbilder, vergl. Abb. 6: Schatten oder Spiegelbild oder beides? In: H. Joachim Schlichting: Elementare physikalische Modellvorstellungen zu Lichtphänomenen. In: Gisela Lück, Hilde Köster (Hrsg.): Physik und Chemie im Sachunterricht. Heilbronn/Braunschweig 2006, S. 57–74; S. 3 Sp. 2 des Artikels (Artikel, pdf, uni-muenster.de).
  4. 1 2 Spiegel: Zusammenfassung. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
  5. Als 3. Spiegelgesetz formuliert: Lutz Schön: Ein Blick in den Spiegel – Von der Wahrnehmung zur Physik. Aus: Physik in der Schule 32 (1994), 1., S. 2–5. Veröffentlichung 2 in: Humboldt-Universität zu Berlin: Optik in Mittel- und Oberstufe. Didaktik der Physik. Berlin, April 2003, dort 2.1.3 Vertauscht der Spiegel links und rechts?, S. 30 (ganzes Sammelwerk, pdf, didaktik.physik.hu-berlin.de; dort S. 40).
  6. Umberto Eco: Sugli specchi e altri saggi: Il segno, La rappresentazione, L'illusione, L'immagine. Bompiani, Mailand 1985. Dt. Übers. Über Spiegel und andere Phänomene. Verlag Hanser, München 1988, ISBN 3-446-14681-4, dort S. 34 und S. 29–31; zitiert nach der Taschenbuchausgabe, dtv 1990, ISBN 3-423-11319-7, S. 34 und S. 29–31.
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