Spilling

Gelbe Spillinge am Zweig

Systematik
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Steinobstgewächse (Amygdaleae)
Gattung: Prunus
Art: Pflaume (Prunus domestica)
Unterart: Spilling
Wissenschaftlicher Name
Prunus domestica subsp. pomariorum
(Boutigny) Werneck

Der Spilling (Prunus domestica subsp. pomariorum), auch Spille, Spilke, Katharinenpflaume oder Spenling (Österreich) genannt, ist eine Unterart der Pflaume (Prunus domestica). Er steht der Hafer-Pflaume nahe. Besonders in Südeuropa wird der Spilling als Obst angebaut und verwildert auch.

Merkmale

Der Spilling wächst im Vergleich zu anderen Pflaumensorten mittelstark und bildet eine lichte Krone aus dünnen Ästen und Zweigen. Im Gegensatz zur Hafer-Pflaume sind die Zweige unbedornt. Die Blüten sind etwas grünlich-weiß. Die Steinfrucht ist 2 bis 3,5 Zentimeter lang, gelb, rot oder blau gefärbt, länglich, doppelspitzig, sehr weichfleischig und frühreif. Der Steinkern ist 45 bis 50 % so dick wie lang, sehr abgeflacht, doppelspitzig und weist eine leichte Krümmung auf. Er löst sich vom Fruchtfleisch, seine Rückenfurche besitzt nur schmal ausgebildete Kammstriche. Das Fruchtfleisch schmeckt süß, mirabellenartig, der Zuckergehalt kann bis 19 % betragen.

Sorten

Man kann folgende Sorten unterscheiden:

  • katalonischer Spilling
  • gemeiner gelber Spilling
  • blauer Spilling
  • gelber Spilling
  • gelbroter Spilling

Verwendung

Der Spilling wird als Obst verzehrt oder zu Kompott und Marmelade verarbeitet. Um 1900 wurde der Spilling in Deutschland noch allgemein auf den Märkten gehandelt. Vor allem in Nord- und Ostdeutschland existieren noch Bäume.

Systematik

  • Der Spilling wurde auch als Convarietät der Kriechen-Pflaume (Prunus domestica subsp. insititia) angesehen, convar. pomariorum (Boutigny) Dostál.
Commons: Prunus domestica subsp. pomariorum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Spilling – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Heinrich Marzell/Heinz Paul, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen III, Stuttgart/Wiesbaden 1977 (Köln 2000, Nachdruck), p. 1117ff.
  2. Ing. Ulrich Zeni Referent für Beerenobst und Obstverarbeitung Landwirtschaftskammer Tirol: Stanzer Zwetschke. In: Traditionelles Kultivieren von Zwetschken (Prunus. domestica subsp. domestica) in einer Höhenlage von etwa 1.000 Meter in der Region Landeck (Nordtirol). Landwirtschaftskammer Tirol, abgerufen am 20. Oktober 2020.
  3. 1 2 3 4 5 6 Hildemar Scholz, Ilse Scholz: Unterfamilie Prunoideae. In: Hans J. Conert u. a. (Hrsg.): Gustav Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell 1995, ISBN 3-8263-2533-8.
  4. 1 2 3 Walter Hartmann: Farbatlas Alte Obstsorten. 2. Auflage, Ulmer, Stuttgart 2003, S. 290. ISBN 3-8001-4394-1
  5. Katalonischer Spilling. In: obstsortendatenbank.de. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  6. Gemeiner gelber Spilling. In: obstsortendatenbank.de. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  7. Blauer Spilling. In: obstsortendatenbank.de. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  8. Gelber Spilling. In: obstsortendatenbank.de. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  9. Gelbroter Spilling. In: obstsortendatenbank.de. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  10. A magyar flora es vegetacio Rendszertani-Novenyfoldrajzi kezikonyve. Szaniszló Priszter – Google Books. In: books.google.de. Abgerufen am 5. Juli 2020.
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