Spirostachys

Habitus von Spirostachys africana

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Hippomaneae
Gattung: Spirostachys
Wissenschaftlicher Name
Spirostachys
Sond.

Spirostachys ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die nur zwei Arten sind im tropischen und südlichen Afrika verbreitet. Das Holz wird genutzt und alle Pflanzenteile sind giftig.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Spirostachys-Arten wachsen als Bäume oder Sträucher. Es ist ein weißer Milchsaft vorhanden. Alle Pflanzenteile sind kahl.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Am oberen Ende des Blattstieles befinden sich ein oder zwei Drüsen. Die einfache Blattspreite ist fiedernervig. Der Blattrand ist gekerbt. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Blütenstände und Blüten

Spirostachys-Arten sind einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig. Die seitenständigen, sitzenden, ährige und kätzchenförmigen traubigen Blütenstände enthalten entweder nur Blüten eines oder beider Geschlechter; meist hauptsächlich männliche und an ihrer Basis ein bis drei weibliche Blüten. Die Tragblätter können an ihrer Basis Drüsen besitzen und über ihnen steht je eine Blüte.

Den Blüten fehlen immer Diskus und Kronblätter. Die sitzenden, relativ kleinen männlichen Blüten besitzen selten nur zwei, meist fünf sich dachziegelartig überlappende Kelchblätter. Die drei Staubblätter sind frei oder verwachsen und überragen die Kelchblätter. Die kurz gestielten, relativ kleinen weiblichen Blüten besitzen drei bis fünf Kelchblätter, die auch schon in der Blütenknospe geöffnet sind. Zwei bis meist drei Fruchtblätter sind zu einem zwei- oder meist dreifächerigen Fruchtknoten verwachsen. Jedes Fruchtknotenfach enthält nur eine Samenanlage. Die selten zwei, meist drei Griffel sind höchstens an ihrer Basis verwachsen.

Früchte und Samen

Die selten zwei- oder meist dreilappigen Kapselfrüchte öffnen sich zweifächerig, wobei bei sich die Fruchtklappen nicht vollständig trennen. Sie besitzen ein glattes Exokarp und ein dünnes, hartes Endokarp. Die kugeligen oder eiförmigen Samen besitzen eine spröde, harte Samenschale (Testa) und ein fleischiges Endosperm. Die zwei Keimblätter (Kotyledonen) sind breit und flach.

Systematik und Verbreitung

Kladogramm Spirostachys




Spirostachys africana


   

Excoecaria agallocha



   

Sebastiania pavoniana



   

Excoecaria cochinchinensis



   

Colliguaja


nach Wurdack et al. (2005)

Die Gattung Spirostachys wurde 1850 durch Otto Wilhelm Sonder in Beiträge zur Flora von Südafrika in Linnaea. Ein Journal für die Botanik in ihrem ganzen Umfange. Band 23, S. 106 aufgestellt. Typusart ist Spirostachys africana Sond. Der Gattungsname Spirostachys leitet sich von den altgriechischen Wörtern speira für spiralig und stachys für Ähre ab, dies bezieht sich auf die spiralige Anordnung der Blüten im ährigen Blütenstand. Ein Synonym für Spirostachys Sond. ist Excoecariopsis Pax.

Die Gattung Spirostachys gehört zur Subtribus Hippomaninae der Tribus Hippomaneae in der Unterfamilie der Euphorbioideae innerhalb der Familie der Euphorbiaceae. Die Gattung Spirostachys bildet innerhalb der Subtribus Hippomaninae mit den Gattungen Excoecaria und Sebastiania eine Verwandtschaftsgruppe, die von Wurdack et al. 2005 durch molekulargenetische Untersuchungen der Plastiden-DNA-Sequenzen rbcL und trnL-F nachgewiesen wurde.

Die nur zwei Spirostachys-Arten sind im tropischen und südlichen Afrika verbreitet:

Bei manchen Autoren ist auch eine dritte Art Spirostachys madagascariensis Baill. zu finden, sie ist heute ein Synonym von Excoecaria madagascariensis (Baill.) Müll.Arg. Wegen dieser Art werden manchmal auch Fundorte von Spirostachys in Madagaskar genannt.

Nutzung

Beide Spirostachys-Arten werden besonders zur Holzgewinnung genutzt. (siehe auch Spirostachys africana)

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Spirostachys im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 9. Januar 2014.
  2. 1 2 3 4 5 A. Radcliffe-Smith: Euphorbiaceae, In: Flora Zambesiaca, Volume 9, 1996: Spirostachys – Volltext-Online.
  3. 1 2 3 4 5 M. A. Hyde, B. T. Wursten, P. Ballings & M. Coates Palgrave: Spirostachys – Datenblatt bei Flora of Zimbabwe online, 2013.
  4. 1 2 Kenneth J. Wurdack, Petra Hoffmann, Mark W. Chase: Molecular phylogenetic analysis of uniovulate Euphorbiaceae (Euphorbiaceae sensu stricto) using plastid rbcL and trnL-F DNA sequences. In: American Journal of Botany. Band 92, Nr. 8, 2005, S. 1397–1420, doi:10.3732/ajb.92.8.1397.
  5. Sonder 1850 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Spirostachys bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 9. Januar 2014.
  7. Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Plant Names: Common Names, Scientific Names, Eponyms, Synonyms, and Etymology. R–Z. (= IV.). CRC Press LLC, Boca Raton 2000, ISBN 0-8493-2678-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. 1 2 3 4 Spirostachys. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 21. März 2020.
  9. Datenblatt bei African Plant Database des Conservatoire et Jardin botaniques & South African National Biodiversity Institute.
  10. Artenliste zu Spirostachys in der Red List of South African Plants. Abgerufen am 9. Januar 2014
Commons: Spirostachys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.