Sportpark Nord
BW
Daten
Ort Deutschland Bonn, Deutschland
Koordinaten 50° 44′ 53,3″ N,  5′ 4,2″ O
Eigentümer Stadt Bonn
Baubeginn 1967
Eröffnung 23. September 1970
Renovierungen 2022
Oberfläche Naturrasen
Architekt Ernst van Dorp und Wolfgang Darius
Kapazität 10.164 Plätze
Heimspielbetrieb
Lage

Der Sportpark Nord ist ein Sport- und Freizeitgelände im Bonner Ortsteil Nordstadt an der Kölnstraße. Mit über 160.000 Quadratmetern ist der 1970 eingeweihte Sportpark Nord die größte Sportanlage in Bonn.

Geschichte

Der Sportpark entstand von 1967 bis 1970 nach Plänen des Bonner Architekten Ernst van Dorp sowie des Gartenarchitekten Wolfgang Darius. Er ersetzte die Sportanlagen der Stadt Bonn in der Gronau am Rande des Parlaments- und Regierungsviertels, die der Bund 1966 für den Bau neuer Parlamentsgebäude von der Stadt für 90 Millionen DM erworben hatte, aus denen der Bau des Sportparks finanziert wurde. Das Gelände war zuvor als Müllkippe genutzt und vor dem Bau des Stadions durch Auskiesung abgesenkt worden. Gemeinsam mit dem nordwestlich angrenzenden Wohnpark Lindenhof wurde der Sportpark als Teil einer Gesamtkonzeption zur städtebaulichen Aufwertung des Bonner Nordens gebaut. Zur Verbindung des nördlich und südlich der Bundesautobahn 565 gelegenen Teils des Sportparks entstand 1968/69 eine aufgewölbte Fußgängerbrücke. Die Eröffnung des Sportparks Nord erfolgte am 23. September 1970; das Leistungszentrum für Fechter konnte erst am 12. November 1971 dem Deutschen Fechter-Bund übergeben werden.

Am 25. Februar 1982 wurde eine neue Fechthalle (Dreifachhalle) im Sportpark Nord eingeweiht. Seit September 2016 wird anstelle eines Tennenplatzes ein Kunstrasenplatz sowie anstelle eines aus Lärmschutzgründen ungenutzten Fußballplatzes eine Bogenschießanlage gebaut.

Der Sportpark wurde 2022 saniert und bekam nun eine blaue anstatt rote Laufbahn.

Stadion

BW

Im südlichen Teil des Sportparks befindet sich das Fußballstadion mit Rasenspielfeld und leichtathletischen Kunststoffanlagen. Die Tribüne umfasst 2.628 überdachte Sitzplätze, 2.496 überdachte Stehplätze und 5.040 unüberdachte Stehplätze. Das Stadion ist in den 1970er-Jahren durch hervorragende Leistungen der Bonner Leichtathleten bekannt geworden. Der Fußballclub Bonner SC spielte hier in den 1970er Jahren in der 2. Bundesliga. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nutzte das Team aus Japan den Sportpark Nord als Trainingsanlage.

In der Saison 2016/17 trat der Bonner SC in der Regionalliga West an. Um den Bestimmungen der Regionalliga gerecht zu werden, wurden im Sommer 2009 verschiedene Umbauarbeiten am Sportpark Nord vorgenommen. Dazu zählt die Neustrukturierung der Fluchtwege und des Gästebereichs. Der Stehplatzbereich wurde erneuert und modernisiert. Ebenso wurden die Sitzschalen und Kassenhäuschen der Haupttribüne erneuert beziehungsweise ausgetauscht. Im Laufe der Saison 2009/10 sollte der Sportpark noch ein neues Flutlicht und eine digitale Video- und Anzeigentafel erhalten. Doch durch die ungewisse Zukunft des Bonner SC und die Einstellung des Spielbetriebs aufgrund der Insolvenz des Vereins wurden zunächst die weiteren Arbeiten im Stadion aufgeschoben. Während der Sommerpause 2011 gingen die Arbeiten schließlich weiter und das Stadion wurde mit vier fernsehtauglichen Flutlichtmasten ausgestattet.

Auf dem Tribünendach befindet sich eine Photovoltaikanlage mit 130 KW installierter Leistung.

Sporthallenzentrum

Im Sporthallenzentrum gibt es eine Dreifachturnhalle, eine Gymnastikhalle und einen Kraftraum. Im Keller befindet sich ein Schwimmbad. Im Schwimmbad des Sportparks trainieren die Schwimm- und Sportfreunde Bonn 1905. Dort befindet sich ein 50-Meter-Becken und ein Lehrschwimmbecken.

Moderner Fünfkampf

Im Sportpark Nord befindet sich das Olympiazentrum des Modernen Fünfkampfs. 1997 haben hier die deutschen Meisterschaften stattgefunden.

Bauten

Literatur

  • Andreas Denk, Ingeborg Flagge: Architekturführer Bonn. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01150-5, S. 72.
  • Ingeborg Flagge: Architektur in Bonn nach 1945: Bauten in der Bundeshauptstadt und ihrer Umgebung. Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1984, ISBN 3-7928-0479-4, S. 156.
  • Ursel und Jürgen Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn. Nr. 21. Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 194/195 u. 206/207.
  • Andreas Pellens: Ein Bonner baut. Ernst van Dorp 1950–2000. Bouvier-Verlag, Bonn 2002, ISBN 978-3-416-03033-5, S. 92–99.
Commons: Sportpark Nord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn (Hrsg.); Friedrich Busmann: Vom Parlaments- und Regierungsviertel zum Bundesviertel. Eine Bonner Entwicklungsmaßnahme 1974–2004. Bonn, Juni 2004, S. 27, 30. (online PDF)
  2. Ursel und Jürgen Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme (= Landschaftsverband Rheinland [Hrsg.]: Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums in Bonn. Nr. 21). Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 201.
  3. Karl Gutzmer: Chronik der Stadt Bonn. Chronik-Verlag, Dortmund 1988, ISBN 3-611-00032-9, S. 244, 246.
  4. Karl Gutzmer: Chronik der Stadt Bonn. Chronik-Verlag, Dortmund 1988, ISBN 3-611-00032-9, S. 264/265.
  5. Erster Spatenstich für neuen Kunstrasenplatz, Stadt Bonn.
  6. Sportpark Nord Sanierung auf der Zielgeraden; Arbeiten werden teurer. Abgerufen am 1. September 2023.
  7. Dagmar Blesel: „Eine schöne Stadt, aber sehr klein“. In: general-anzeiger-bonn.de. 28. Februar 2006, abgerufen am 6. August 2017.
  8. Photovoltaikanlagen im Sportpark Nord (Memento des Originals vom 26. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.