St. Bartholomäus war eine Kirche in Anhausen, einem Ortsteil des Stadtteils Sulzdorf der Stadt Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg. Kirchenpatron war der Heilige Bartholomäus.

Geschichte

Die Kirche wurde im Jahr 976 erstmals urkundlich erwähnt und bildete das kirchliche Zentrum von zwölf Orten rechts und links der Bühler. Sie diente bis zur Reformation als Filialkirche von St. Martin in Stöckenburg. Seit dem 6. Mai 1545 war sie die Kirche der „Bühlerpfarrei“ mit Sitz in Vellberg. In den Jahren 1613 und 1782 wurde sie auf 500 Sitzplätze erweitert. Nach der Verlegung der Pfarrei im Jahr 1837 nach Sulzdorf wurde das Bauwerk im Jahr 1863 aufgegeben, versteigert und abgerissen.

Zur 1000-Jahr-Feier erwarb die Evangelische Kirchengemeinde Sulzdorf das alte Kirchengrundstück und ließ hier einen Kirchplatz mit einer niedrigen Umfassungsmauer anlegen. Diese Mauer deutet die alte Raumaufteilung an und ist mit einer steinernen Predigtkanzel ausgestattet. Darunter befinden sich durch Wasser ausgespülte Grotten. Am 24. August 1975 wurde auf der Gedenkstätte erstmals eine Andacht abgehalten.

Architektur und Ausstattung

Die Kirche war ein einschiffiger Bau mit Fenstern in gotischen Formen. Der Chorturm über dem Chor besaß gedrungene Proportionen und war von einer verschalten Glockenstube mit Pyramidendach abgeschlossen. Oberhalb der Türen waren die Inschriften „1464“ und „1613“ angebracht. Der spätgotische Altarschrein von 1506 befindet sich heute im Besitz der Staatssammlungen Stuttgart.

Rezeption

„Ein köstliches Idyll ist damit zerstört worden“, kommentierte Eugen Gradmann 1907 den über 40 Jahre zuvor erfolgten Abbruch des Gotteshauses. Johann Friedrich Reik (1836–1904) fertigte ein Aquarell der Kirche an.

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Einzelnachweise

  1. Eugen Gradmann: Die Kunst- und Altertums-Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwäbisch-Hall. Paul Neff Verlag, Esslingen a. N. 1907, OCLC 31518382, S. 172 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Herta Beutter, Armin Panter (Hrsg.): Impressionen aus Hohenlohe. Ansichten aus Schwäbisch Hall und seiner Umgebung von Johann Friedrich Reik (1836–1904). Schwarz-weiss Photographien von Roland Bauer. Umschau/Braus, Heidelberg 1999, ISBN 3-8295-6322-1, S. 130 f.

Koordinaten: 49° 6′ 13,8″ N,  51′ 55,9″ O

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