St. Bernhard | ||
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Daten | ||
Ort | Eußerthal | |
Bauherr | Zisterzienser | |
Baustil | spätromanische dreischiffige kreuzförmige Pfeilerbasilika mit Querschiff | |
Baujahr | um 1200–1264 | |
Koordinaten | 49° 14′ 30″ N, 7° 58′ 13″ O | |
Die römisch-katholische Kirche St. Bernhard ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in Eußerthal, einer Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße (Rheinland-Pfalz). Sie fungierte einst als Kirche des dortigen Klosters.
Lage
Das Bauwerk befindet sich in der örtlichen Kirchstraße.
Geschichte
Die Kirche wurde 1262 geweiht. Frühere schriftliche Nachrichten zur Baugeschichte fehlen. Auch dendrochronologische Befunde liegen nicht vor. Nach stilistischen Gesichtspunkten vermutet wird ein Baubeginn um 1200 und eine Hauptbauzeit ab 1220.
Es handelt sich um eine dreischiffige kreuzförmige Pfeilerbasilika mit Querschiff. Der Grundriss mit Rechteckchor und zweimal zwei Nebenkapellen an der Ostseite des Querhauses ist typisch (aber nicht zwingend) für romanische wie gotische Zisterzienserkirchen. Der Bau besteht aus rotem Sandstein, der in der Umgebung gebrochen wurde.
Die Fenster sind überwiegend noch romanisch, an drei der Nebenkapellen und an den Seitenschiffen aber schon frühgotisch. Der Frühgotik gehören auch die Kreuzrippengewölbe an. Entsprechend den Vorschriften der Zisterzienser hat die Kirche keine Türme, sondern nur einen Dachreiter auf der Vierung, und verzichtet im Innenraum auf eine farbige Ausgestaltung. Wie an vielen, auch gotischen, Zisterzienserkirchen wurde auf Strebebögen verzichtet. Die Gewölbe von Querhaus und Chor werden aber durch Strebepfeiler in der Nähe der Mauerecken gestützt. Eine Ähnlichkeit mit der aber wesentlich größeren Abteikirche Otterberg ist unverkennbar. Jene wurde schon 1168 begonnen, aber erst kurz vor 1250 vollendet.
Bis Ende 2015 bildete die Kirche eine eigene Pfarrei; seither fungiert sie als Filiale der Pfarrei Hl. Elisabeth in Annweiler.
Ausstattung
Heute stehen von der Klosterkirche nur der Chor, das Querschiff und das erste Joch des Langhauses. Der Kreuzgang ist verschwunden. Übrig geblieben sind die Maßwerk-Rosette in der Chorwand und eine gut erhaltene Reliefplastik aus Sandstein, die einen Drachen zeigt. Die Deutung dieser Figur an einem Türbogen ist ungewiss.
Im 18. Jahrhundert wurden die Überreste der Kirche als Pfarrkirche eingerichtet. Dazu wurden die oberen Fensteröffnungen eingezogen und nach Abbruch der Ruinen des Langhauses eine neue einfache Westfassade mit Eingangstür gebaut. Das Gebäude hat dadurch heute den Charakter eines Zentralbaus. Die Akustik ist ideal für kirchenmusikalische Veranstaltungen. Die Sommerkonzerte in der Klosterkirche sind überregional bekannt. 1961 fanden umfangreiche Restaurierungen an der Bausubstanz statt, die den romanischen Charakter des Gebäudes wieder zur Geltung brachten.
Die Orgel im südlichen Querschiff besitzt auf zwei Manualen und Pedal 23 Register und wurde von dem Haßlocher Orgelbaumeister Hugo Wehr in den siebziger Jahren erbaut.
Am inneren südlichen Chorbogen befindet sich eine Wappeninschrift aus dem 16. Jahrhundert. Das Wappen ist jenes der Stifterfamilie von Mörlheim, das auch auf einem Wappenstein in der äußeren Ostfassade zu sehen ist (zwei übereinander angeordnete, sich ergreifende Handpaare). Die lateinische Inschrift lautet übersetzt: „Das Wappen des Herrn Stephan, des strengen und edlen Ritters von Merlnheim, welcher dieses Kloster stiftete im Jahre 1148“.
Einzelnachweise
- ↑ Dehio-Handbuch Rheinland-Pfalz – Saarland, 2. Aufl. 1984, ISBN 3-422-00382-7, S. 269 ff.
- ↑ Gebaut: Burgundische Romanik – Pontigny – Zisterziensergotik
- ↑ Franz Xaver Remling: Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, 1. Band, Neustadt/Haardt, 1836, S. 186; (Digitalscan)