St. Cosmas und Damian ist eine Kirche aus dem 13. und 16. Jahrhundert im Dorf Rauns in Waltenhofen im Landkreis Oberallgäu.

Geschichte

Die gotische Kirche wurde im 13. Jahrhundert unter den Herren von Rauns als Eigenkirche unweit deren Burg nahe der Iller erbaut.

1464 gehörte die Kirche den Herren von Werdenstein. Um 1500 wurde das Kirchenschiff unter Beibehaltung des Kirchturms neu gebaut.

1543 war die Kirche zwinglianisch und gehörte zur reformierten Reichsstadt Kempten. 1548 wurde sie vom Stift Kempten erworben und mit der Pfarrei Waltenhofen vereinigt.

Nach der Säkularisation überließ das Königreich Bayern 1808 das Bauwerk den 26 Bauern von Rauns. Heute gehört sie wieder der Pfarrei St. Martin in Waltenhofen. Es finden regelmäßig Messfeiern statt.

Beschreibung

Aus dem 13. Jahrhundert ist der massive Kirchturm mit Satteldach und sichtbaren Eckquadern erhalten. Mit einer Grundfläche von etwa 6 auf 6 Metern steht er seitlich des Schiffs auf der Nordseite. Er wird von Baedeckers Reiseführer spätromanisch genannt. Die großen Fenster der Schallöffnungen sind mit Säulen geschmückt. Im Sims eines Turmfensters ist die Jahreszahl 1215 eingehauen. Ein großes nach Westen weisendes Zifferblatt zeigt den Einbau einer Uhr an.

Das Schiff mit drei Fenstern auf der Südseite und zwei weiteren Spitzbogenfenstern im Chor wird auf etwa 1500 datiert. Das Schiff ist mit Vorzeichen und Chor etwa 20 Meter lang und acht Meter breit.

An der Nordseite ist ein heute vermauerter Eingang in zwei Ausbauphasen sichtbar. Seitlich an der Außenwand ist ein Weihwasserbecken.

Ausstattung

Die Ausstattung umfasst mehrere Teile der stauferzeitlichen Vorgängerkirche. Die barocken Altäre verwenden gotische Figuren der Ulmer Schule. Fünf Figuren an den Wänden werden romanischer Zeit zugeordnet: St. Georg, die Kirchenpatrone Cosmas und Damian (zwei Ärzte des 4. Jahrhunderts), Verena und Elisabeth.

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Einzelnachweise

  1. 1 2 Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, Denkmal Nr. D-7-80-143-37 Kath. Filialkirche St. Cosmas und Damian, Saalbau mit eingezogenem Chor, nördlichem Satteldachturm und Vorzeichen, um 1500, Turm 13. Jh.; mit Ausstattung.
  2. Tafel in der Kirche
  3. Placidus Ignatius Braun: Historisch-topographische Beschreibung der Diöcese Augsburg in drey Perioden, 1823 S. 303 hier online
  4. Neue Münchener Zeitung, 1. Juli 1854 hier online

Koordinaten: 47° 39′ 32,5″ N, 10° 18′ 34,4″ O

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