St. Johannes der Täufer ist eine denkmalgeschützte evangelische Kirche im Ortsteil Vitzenburg der Stadt Querfurt in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist sie unter der Erfassungsnummer 094 20973 als Baudenkmal verzeichnet.

Geschichte

Die Kirche St. Johannes der Täufer befindet sich unter der Adresse Parkstraße in Vitzenburg. Sie ist Johannes dem Täufer geweiht. Ursprünglich besaß die Kirche einen romanischen Turm und ihre Entstehung wird daher dem Hochmittelalter zu gerechnet. In ihrer Anfangszeit war sie die Kirche für die Ortschaften Vitzenburg, Zingst, Pretitz, Weißenschirmbach und Gölbitz. Erst später bekam Weißenschirmbach eine eigene Kirche und bildete mit Gölbitz eine eigene Kirchengemeinde. Aufgrund eines Neubaues der Kirche von 1713 bis 1715 hat sie heute eine Ausrichtung von Nordost nach Südwest. Durch diesen Umbau erhielt sie auch ihr heute barockes Aussehen. Das Kirchenschiff und der Turm wurden 1868 erneut verändert, der Turm erhielt seine barocke Spitze und die Haube ihr neogotisches Aussehen.

Orgel

Die erste Orgel der Kirche wurde 1718 durch Johann Christoph Mocker II. erbaut, ihr Prospekt ist bis heute erhalten. Die heutige Orgel schuf Wilhelm Rühlmann 1929 mit neun Registern verteilt auf zwei Manualen und Pedal. Das Werk ist heute fast vollständig verloren und schwer geschädigt. Lediglich die Register Flauto Traverso 8' und Hohlflöte 8' sowie einige Prospektpfeifen blieben erhalten. Die Disposition lautet wie folgt:

I Hauptwerk C–g3
Principal8′
Flauto trav.8′
Octave4′
Mixtur III
II Oberwerk C–g3
Hohlflöte8′
Quintadena8′
Aeoline8′
Nachthorn4′
Pedal C–f1
Subbass16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
    • Superoktavkoppeln: II/I

Glocken

Die zwei Glocken der Kirche schuf Eckhart Kucher/Erfurt im Jahre 1573, Nominale c″ und es″. Die Glocken sind dabei in zwei unterschiedlichen Rippen gegossen, die große in einer Untermollsextrippe. Heute erklingen die beiden wertvollen Glocken nur noch selten und werden an gekröpften Jochen mit Fallklöppeln von Hand geläutet.

Commons: St. Dionysius (Vitzenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) (KA 6/8670). Drucksache 6/3905, 19. März 2015, S. 3381 (sachsen-anhalt.de [PDF; 9,9 MB; abgerufen am 16. Februar 2023]).
  2. Martin Beitz: Informationen zur Geschichte. In: Saalekreis im Bild. Abgerufen am 30. Juli 2023.
  3. Informationen zur Orgel. Abgerufen am 30. Juli 2023.
  4. Johannes Richter (JRorgel): Querfurt/Vitzenburg (D-ST) - ev. Kirche St.Johannes d. Täufer - Einzel- &Vollgeläut (Turmaufnahme). In: YouTube. Abgerufen am 30. Juli 2023.

Koordinaten: 51° 17′ 59,2″ N, 11° 34′ 9,6″ O

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