Die Pfarrkirche St. Laurentius in Bernau am Chiemsee gehört zum Pfarrverband Westliches Chiemseeufer der Erzdiözese München und Freising. Sie steht auf einer Anhöhe umgeben von einem Friedhof.

Geschichte

Die Kirche wurde erstmals 1408 urkundlich erwähnt. Sie war eine Filialkirche von Prien am Chiemsee. 1806 wurde Bernau eine eigenständige Pfarrei. Die spätgotische ursprüngliche Kirche wurde 1926 wegen Platzmangel abgerissen und nach Plänen von Franz Xaver Huf neu erbaut und eingerichtet. Der Turm und Teile der Westwand wurden in den Neubau einbezogen.

Bauwerk

Die Kirche ist ein Saalbau mit Satteldach. Der Westturm hat einen Spitzhelm. Die Fenstermalereien vom 19. Jahrhundert, sowie der spätgotische Turm sind von der Vorgängerkirche. Das Langhaus hat eine tonnengewölbte Holzdecke und ist durch einen rundbogigen Triumphbogen vom schmäleren Chor getrennt. Der Chor mit 3/8-Schluss hat ein Tonnengewölbe mit Stichkappen. Das Deckengemälde zeigt symbolisch im Jugendstil die Dreieinigkeit Gottes. Den Standort des Hochaltars markiert eine Gedenkplatte.

Einrichtung

Der Hauptaltar im Presbyterium ist ein freistehender, gemauerter Tischaltar. Dahinter und darüber ist an der Stirnseite der Apsis eine Kreuzigungsgruppe (Bildhauer Johann Nepomuk Petz) angebracht. Sie wurde aus der alten Kirche übernommen. Über dem linken Seitenaltar ist am Triumphbogen die Figur der thronenden Maria Königin mit Kind im Strahlenkranz zu sehen, über dem rechten Seitenaltar der hl. Josef mit Kind. Die Kanzel stammt aus der Zeit des Neubaus. Die Figuren des hl. Laurentius und das Gott-Vater-Relief am Triumphbogen sind ebenfalls von Petz geschaffen. Der Kreuzweg ist aus dem Jahre 1930. Zur weiteren Einrichtung gehören ein Taufstein von 1931 mit bronzenem Deckel und ein Taufkerzenständer aus Bronze.

Bildergalerie

Orgel

Die Orgel mit 27 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde von Siegfried Schmid gebaut und am 30. Juni 2013 geweiht. Die Disposition lautet:

I Rückpositiv C–a3
1.Gedeckt8′
2.Quintade8′
3.Principal4′
4.Holzflöte4′
5.Nasat223
6.Terz135
7.Waldflöte2′
8.Cymbel III1′
9.Krummhorn8′
Tremulant
II Hauptwerk C–a3
10.Bourdon16′
11.Principal8′
12.Rohrflöte8′
13.Salcional8′
14.Octave4′
15.Nachthorn4′
16.Superoctave2′
17.Mixtur IV113
18.Trompete8′
III Schwellwerk C–a3
19.Doppelflöte8′
20.Gamba8′
21.Vox coelestis8′
22.Fugara4′
23.Oktave (vorab Nr. 24)2′
24.Mixtur III2′
25.Oboe8′
Tremulant
Pedal C–f1
26.Principalbass16′
27.Subbass (= Nr. 10)16′
28.Octavbass (Ext. Nr. 26)8′
29.Gemshornbass8′
30.Choralbass (= Nr. 14)4′
31.Posaune16′
32.Trompete (= Nr. 18)8′

Glocken

Im Turm läuten vier Glocken in einem Stahlglockenstuhl. Das Geläut erklingt in der Melodielinie eines Idealquartetts.

GLOCKE 1 GLOCKE 2 GLOCKE 3 GLOCKE 4
GIESSER: Karl Czudnochowsky, Erding Karl Czudnochowsky, Erding Karl Czudnochowsky, Erding Karl Czudnochowsky, Erding
GUSSJAHR: 1950 1950 1950 1950
MATERIAL: Bronze Bronze Bronze Bronze
Ø MM: 1265 1030 910 730
GEWICHT KG: 1066 560 345 176
NOMINAL: e′ g′ a′ c″

Friedhof

An der Apsis der Kirche ist das Friedhofskreuz mit der darunter stehenden Schmerzensmutter angebracht. Im Friedhof sind das Grabdenkmal für Maria Bonn mit bronzener Jugendstilbüste (Gestaltung um 1909 durch Clothilde Bauer) sowie einige schmiedeeiserne Grabkreuze des 18. und 19. Jahrhunderts sehenswert.

Commons: St. Laurentius (Bernau am Chiemsee) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klaus Breuer: Die neue Siegfried-Schmid-Orgel in Bernau am Chiemsee. In: Ars Organi. Band 61, 2013, ISSN 0004-2919, S. 174–175.
  2. Kath. Pfarrkirche St. Laurentius in Bernau. Abgerufen am 11. Mai 2021.

Koordinaten: 47° 48′ 43,8″ N, 12° 22′ 28,4″ O

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