Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Heretsried, einer Gemeinde im schwäbischen Landkreis Augsburg in Bayern, wurde 1722 errichtet und ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Geschichte

Eine Vorgängerkirche wurde im Jahr 1242 durch den Augsburger Bischof Siboto dem Kloster Holzen inkorporiert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche zerstört und 1636 wieder aufgebaut. Auf Grund der Baufälligkeit des alten Gotteshauses ließ Abtässin Maria Anna Scholastika Franciotti 1722 mit Erlaubnis des Augsburger Bischofs Alexander Sigismund an Stelle der alten eine neue Kirche errichten. Mit dem Neubau wurde der Baumeister Hans Georg Radmiller von Hahnenweiler beauftragt. Die Baukosten beliefen sich auf 1120 fl. Der Saalbau besitzt einen eingezogenen Chor und an der Westseite einen Turm mit Zwiebelhaube. Seit 2009 bildet die Pfarrgemeinde mit St. Vitus in Lauterbrunn und St. Martin in Emersacker eine Pfarreigemeinschaft.

Ausstattung

Der Innenraum ist im Stil des Spätbarock gehalten. Der neubarocke Hochaltar von 1948 zeigt eine Kreuzigungsgruppe um 1740. Eine Figur der hl. Elisabeth von Thüringen stammt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Deckenfresken schuf 1770/80 der Maler Bernhard Mittermayr aus Wertingen. Sie zeigen im Chor die Mantelspende des hl. Martin und im Langhaus die Glorie des hl. Martin. Im 19./20. Jahrhundert war die Kirche teilweise mit Wandmalereien und Altären des Historismus versehen, die man später wieder entfernen ließ. An den Wänden befindet sich der Grabstein des Jubelpriesters Johann Richard Unglert aus Mindelheim, der von 1706 bis 1716 Pfarrer in Heretsried war.

Umgebung

Die Kirche umgibt eine Friedhofsmauer. An der nördlichen Seite befindet sich ein Bildstock. Der Friedhof wurde Mitte des 20. Jahrhunderts an den Ortsausgang verlegt.

Literatur

  • Bruno Bushart und Georg Paula: Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Bayern III Schwaben, Deutscher Kunstverlag, 2008, S. 457
Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michael Petzet: Denkmäler in Bayern: Schwaben. Oldenbourg, 1986, ISBN 978-3-486-52398-0 (google.de [abgerufen am 17. Mai 2019]).
  2. Bayerische Kunstdenkmale. Deutscher Kunstverlag., 1973 (google.de [abgerufen am 17. Mai 2019]).
  3. Max Schefold: Alte Ansichten aus Bayerisch Schwaben. A.H. Konrad, 1985, ISBN 978-3-87437-224-4 (google.de [abgerufen am 17. Mai 2019]).

Koordinaten: 48° 27′ 34,2″ N, 10° 44′ 13,4″ O

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