Die katholische Pfarrkirche St. Martin befindet sich in Unteregg im Landkreis Unterallgäu in Bayern. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die spätgotische Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Hinter dem Hochaltar findet sich in einer Inschrift die Jahreszahl 1477. Die Inschrift benennt den Magdalenentag, den 22. Juli, als den Tag an dem der Bau uf gemacht wurde, was wohl bedeutet das an diesem Tag die Kirche Innen verputzt wurde. In den Jahren 1720/1730 wurde die Kirche verändert. Die barocken Altäre wurden im Zuge der Renovierung von 1855 bis 1858 durch neue Altäre ersetzt. Bei einer späteren Restaurierung in den Jahren 1903 bis 1905 wurde versucht die barocke Raumausstattung wiederherzustellen. Eine weitere Renovierung fand 1950 statt. Bei letzter Renovierung wurde die stuckierte Flachdecke entfernt und durch eine Tonnendecke ersetzt um eine zweite Empore einbauen zu können.

Baubeschreibung

Errichtet ist die Kirche St. Martin als unverputzter Bau aus Tuffsteinquadern. Der quadratische Kirchturm befindet sich im Chorwinkel auf der Nordseite. Im Jahr 1990 wurde der Spitzhelm des Kirchturmes erneuert. Die Kirche besitzt einen eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor, welcher sich an das einschiffige Langhaus anschließt. Das Langhaus ist gegliedert mit Pilastern und verfügt über eine Stichkappentonne aus dem Jahr 1950.

Ausstattung

Die Altäre der Kirche stammen aus der Zeit um 1720. Diese befanden sich vorher in der im Jahr 1901 abgebrochenen Annakapelle von Baisweil. Das Hochaltarblatt stellt die Mantelspende des heiligen Martin dar. Flankiert ist das Hochaltarblatt von Figuren des heiligen Joseph und des heiligen Ulrich. Die Figur des heiligen Joseph aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts befand sich ursprünglich in der Martinskirche von Kaufbeuren.

Der rechte Seitenaltar zeigt die Figur des Salvator mundi. Darüber im Auszug befindet sich eine Darstellung des Schweißtuches der Veronika. Im linken Seitenaltar befindet sich die Figur der Immaculata. Beide Figuren der Seitenaltäre gehören zum Apostelzyklus in Langhaus und Chor.

In der Zeit um 1903/05 wurde die neubarocke Kanzel von A. Riemer geschaffen.

Vermutlich von Abraham Bader wurde der Stuck im Chor um 1730 geschaffen. Die Fresken im Chor stammen aus der gleichen Zeit und werden Johannes Heel zugeschrieben. In den Jahren 1903/05 wurden die Fresken stark erneuert. Dargestellt werden die Heilige Dreifaltigkeit und seitlich die Kirchenväter. Die Bilder im Langhaus wurden 1950 von Karl Manninger geschaffen.

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Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern III – Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 1032–1033.
  • Heinrich Habel: Landkreis Mindelheim. Hrsg.: Torsten Gebhard, Anton Ress (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 31). Deutscher Kunstverlag, München 1971, S. 490–493.

Einzelnachweise

  1. Bistum Augsburg
  2. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung D-7-78-207-1

Koordinaten: 47° 57′ 50,7″ N, 10° 27′ 59,1″ O

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