Die katholische Pfarrkirche St. Peter steht im Zentrum der Stadt Rheinberg, östlich des Marktplatzes, am Niederrhein im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen. Ihre Geschichte reicht bis in den Anfang des 12. Jahrhunderts zurück, der heutige, von der Gotik geprägte Bau wurde am Ende des selbigen errichtet. Der dem heiligen Peter geweihte Sakralbau gehört zum Dekanat Xanten im Bistum Münster.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die katholische Kirche 1106 auf einem Dokument, welches ihre Übereignung an den St. Kunibertstift in Köln durch den Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg regelte. Ende des 12. Jahrhunderts wurde ein neuer, einschiffiger Tuffsteinbau im Stil der Spätromanik errichtet. Ab 1392 folgte ein langwieriger Umbau, beeinflusst durch die Gotik, indessen Zuge ein Chor mit Hallenumgang und Sakristei, angelehnt an die Düsseldorfer St.-Lambertus-Kirche, sowie Seitenschiffe angebaut wurden. Das Langhaus wurde überhöht und eingewölbt. Der Westturm wurde bei den bis zum Ende des 15. Jahrhunderts dauernden Renovierungsmaßnahmen an die Kirche angegliedert. Dieser wurde 1567 durch einen Brand beschädigt und erst 1637 wieder aufgebaut. Weitere Instandsetzungen fanden von 1843 bis 1845 an Kirche und 1885 am Turm sowie Ausbesserungen nach dem Zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1951 statt.

Beschreibung und Ausstattung

Die dreischiffige Basilika mit ihrem eingezogenen, spätromanischen, fünfgeschossigen Westturm besteht sowohl aus Tuff als auch aus Backstein. Die Chorfenster stammen von Friedrich Stummel, 1890–1892, und Egbert Lammers, 1954–1962. Der Hochaltar besteht aus zwei spätgotischen Schnitzaltären, 1845 nach Entwurf des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner im neugotischen Stil vereint: oberhalb der Passionsschrein aus Antwerpen um 1520, darunter Brüsseler Apostelschreine mit 14 Heiligenfiguren aus der Zeit um 1440. Zu diesen gehörten elf Tafelbilder, die sich, mittlerweile getrennt, auch in der St.-Peter-Kirche befinden. Außerdem erwähnenswert ist die üppig geschnitzte barocke Kanzel von 1701 und die niederrheinische Pietà, eine um 1500 entstandene, hölzerne Taufkapelle.

Orgel

Der ursprüngliche Orgelprospekt stammt von den Gebrüdern Stumm und ist auf das Jahr 1769 datiert. 1967 wurde das Instrument von der Firma Walcker neu konzipiert. 2009 wurde eine neue Orgel von Weimbs Orgelbau mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal installiert, wobei das alte Äußere dabei erhalten wurde.

I Hauptwerk C–a3
1.Bourdon16′
2.Principal8′
3.Hohlflaut8′
4.Gamba8′
5.Octave4′
6.Flaut douce4′
7.Salicional4′
8.Superoctave2′
9.Mixtur V1′
10.Cornet III (ab f0)4′
11.Trompete8′
12.Clairon4′
II Brustwerk C–a3
13.Hohlpfeife8′
14.Flaut travers8′
15.Principal4′
16.Quinte3′
17.Flöte2′
18.Terz135
19.Krummhorn8′
Tremulant
Pedal C–f1
20.Subbass16′
Principalbass (Nr. 2)8′
Gedecktbass (Nr. 3)8′
Oktavbass (Nr. 5)4′
21.Posaune16′
Trompete (Nr. 11)8′
Clairon (Nr. 12)4′

Glocken

Im Kirchturm hängen vier Glocken:

  • d' Johann Bourlet 1683
  • es′ Johann Schweys 1727
  • ges′ Petit gebr. Edelbrock 1950
  • as′ Johann Bourlet 1683.

Siehe auch

Commons: St. Peter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baudenkmäler des Denkmalbereichs Nr. 2 „Stadtkern Rheinberg“. (PDF; 101 kB) Stadt Rheinberg, S. 9, abgerufen am 2. März 2012.
  2. Jürgen Kappel: Drama um gestohlenen Apostel Philippus. In: Kirche+Leben, 1. April 2018, S. 18.
  3. Rheinberg Anna und Joachim auf Reisen}
  4. Jürgen Kappel: Maria gehört ins Zentrum der Kirche. Bistum Münster, 14. Mai 2006, abgerufen am 2. März 2012.
  5. Rheinberg, St. Peter - Orgelneubau im historischen Gewand. Weimbs Orgelbau, 29. November 2009, abgerufen am 18. Juli 2017.
  6. Rheinberg, St. Peter: Neubau im historischen Gewand. Bistum Münster, 29. November 2009, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 18. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Koordinaten: 51° 32′ 45,3″ N,  36′ 14,4″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.