St Margaret Pattens ist eine anglikanische Kirche im Londoner Innenstadtbezirk City of London.

Geschichte

Die Ersterwähnung der am Eastcheap oder Ostmarkt in der Nähe der London Bridge und der Themse gelegenen Kirche erfolgte 1067 in einer Urkunde König Williams I. für Westminster Abbey, der sie bis zur Auflösung der Klöster in der Zeit der Reformation angehörte. Die zuletzt 1538 erneuerte mittelalterliche Kirche wurde 1666 im Großen Brand von London zerstört, doch verzögerte sich zunächst der Baubeginn, so dass erst in den Jahren 1684 bis 1687 der Wiederaufbau durch Christopher Wren vorgenommen werden konnte. Der Turmbau wurde zwischen 1698 und 1702 zugefügt.

Die Kirche erhielt ihren ungewöhnlichen Beinamen von der hier angesiedelten Gilde der Pattenmacher. Langzeitiger Rektor der Kirche war der Historiker Thomas Birch, der hier 1766 bestattet wurde.

Als eine der wenigen der Londoner Wren-Kirchen entging St Margaret Pattens der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, doch wurde die Kirchengemeinde 1954 aufgelöst und die Kirche nach ihrer Restaurierung in eine „Guild Church“ (Gildenkirche) für die in der Umgebung arbeitenden Menschen umgewandelt.

Architektur

Der von Wren ausgeführte Kirchenbau ist, ganz ähnlich wie die benachbarte Kirche St Clement Eastcheap, eine einfache, im Innern voutengedeckte Saalkirche mit nördlich angebautem Seitenschiff und einem in den Winkel zwischen beiden eingesetzten Turmbau, der ganz wie ein mittelalterlicher Kirchturm mit einem hohen Steilhelm ausgestattet ist. Das durch korinthische Säulen abgetrennte Seitenschiff enthält einen Emporeneinbau, der nachträglich zu Gemeinderäumen abgetrennt wurde.

Ausstattung

Die Kirche hat weitgehend ihre Originalausstattung mit Kanzel, Altarwand und Vertäfelung behalten. Das Altargemälde zeigt eine Darstellung des Christus in Gethsemane des römischen Barockmalers Carlo Maratta.

Die Orgel wurde 1750 durch Thomas Griffin eingebaut und 1856 durch G. M. Holdich sowie 1886 durch Forster & Andrews erneuert und 1911 erweitert. 1954 erfolgte eine Restaurierung durch Rushworth & Dreaper, bei der das Pedal erweitert wurde. Die Orgel besitzt seither folgende Disposition:

I Great Organ C–g3
Open Diapason8′
Stopped Diapason8′
Gamba8′
Principal4′
Wald Flute4′
Twelfth223
Fifteenth2′
Mixture III2′
Trumpet8′
II Swell Organ C–g3
Double Diapason16′
Open Diapason8′
Stopped Diapason8′
Salicional8′
Voix Celestes8′
Principal4′
Fifteenth2′
Cornopean8′
Oboe8′
Pedal Organ C–f1
Open Diapason16′
Bourdon16′
Pedal Gedeckt16′
Bass Flute8′
Octave8′
  • Koppeln: II/I, II/II 4′, I/P, II/P

Literatur

  • Nikolaus Pevsner: London 1: The City of London (The Buildings of England). Harmonsworth 1973, S. 165.
  • Royal Commission on Historical Monuments: An Inventory of the Historical Monuments in London, Volume 4: The City. His Majesty’s Stationery Office, London 1929, S. 14. digitalisat
Commons: St Margaret Pattens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Orgel von Margaret Pattens, abgerufen am 3. Juli 2022.

Koordinaten: 51° 30′ 38,8″ N,  4′ 58,7″ W

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