Am 6. November 2018 fanden in den Vereinigten Staaten Wahlen zu den Staatsparlamenten statt. In insgesamt 87 der 99 Parlamentskammern standen an diesem Tag ordentliche Wahlen des gesamten oder von Teilen des Parlaments an. Ferner gab es in einigen Bundesstaaten Nachwahlen zu Sitzen in Staatslegislaturen.

Am selben Tag fanden zudem Wahlen zum Repräsentantenhaus, zum Senat, zu Gouverneursämtern sowie zu weiteren staatsweiten und lokalen Wahlämtern statt.

Überblick

Die Wahlen zu den Staatsparlamenten galten zusammen mit den Kongress- und Gouverneurswahlen als wichtigster Indikator für die Beliebtheit des US-Präsidenten Donald Trump (sogenannte Midterm election). In der Amtszeit von Trumps Vorgänger Barack Obama hatten die Demokraten mehrere hundert Sitze in den einflussreichen Staatslegislaturen verloren. Diese haben in einigen Bundesstaaten das Recht auf das Zuschneiden der Wahlkreise (was für Gerrymandering ausgenutzt werden kann) und können mit einer Supermehrheit (in einigen Bundesstaaten zwei Drittel, in anderen drei Fünftel der Mandate) Vetos des Gouverneurs überstimmen. In acht Staaten standen Legislative und Exekutive unter Kontrolle (sogenanntes Trifecta) der Demokraten, in 26 gab es republikanische Trifectas und in 16 verschiedene Kontrollen von Parlament und Gouverneursamt. 32 Kammern hatten eine (technische) demokratische Mehrheit, 66 eine republikanische. In Nebraska verbietet die Staatslegislatur ihren Mitgliedern formale Parteiregistrierungen.

Die Demokraten gewannen in den Staatslegislaturen insgesamt mehr als 350 Sitze hinzu. In Folge der Wahlen gab es 14 Staaten mit demokratischen Trifectas, 22 mit republikanischen und 14 Staaten mit einem Divided government. Die Demokraten gewannen die Kontrolle in sechs Parlamentskammern hinzu, sodass sie ab 2018 in 38 Kammern eine Mehrheit hatte, die Republikaner in 60 (+inoffiziell Nebraska). Zudem gewannen die Demokraten in sechs Kammern eine Supermehrheit hinzu, während die Republikaner sie in insgesamt fünf Legislaturen verloren.

Ergebnisse der Wahlen zu den Staatsunterhäusern

1. ↑ 3 Republikaner stimmten mit den Demokraten (House Majority Coalition) und stützten deren Sprecher.
2. ↑ 6 Republikaner schlossen sich nach der Parlamentskonstitution der House Majority Coalition an, sodass das Repräsentantenhaus unter Kontrolle der Koalition blieb.
3. 1 2 Technische Demokratische Mehrheit durch Unterstützung von Unabhängigen und Grünen.
4. ↑ 6 Unabhängige und ein Grüner, eine Vakanz.
5. ↑ Mitglied der Independence Party.
6. 1 2 7 Unabhängige und 7 Mitglieder der Vermont Progressive Party.

Ergebnisse der Wahlen zu den Staatsoberhäusern

1. 1 2 Technische Demokratische Mehrheit – Patts wurden durch den (demokratischen) Vizegouverneur gebrochen.
2. 1 2 Die Nebraska Legislature ist ein Einkammerparlament, das als einzige Legislative Parteimitgliedschaften seiner Mitglieder nicht zulässt. Nach inoffizieller Parteimitgliedschaft ergab die Wahl ein Halten der Republikanischen Mehrheit.
3. ↑ Technische Republikanische Mehrheit – Ein Mitglied der Demokraten stimmte mit den Republikanern.

Weblinks

• Detailergebnisse der Wahlen bei Ballotpedia

Einzelnachweise

1. 1 2 The 9 most important state legislature elections in 2018, explained. Vox, 6. November 2018; abgerufen am 22. November 2019.
2. 1 2 State legislatures Democrats have flipped so far in the 2018 elections. Vox, 7. November 2018; abgerufen am 22. November 2019.
3. 1 2 Democrats Are Finally Fighting for the States – and on Election Night, They Won Big. The Nation, 20. November 2018; abgerufen am 22. November 2019.