Die römisch-katholische Spital- und Stadtpfarrkirche Heilig Geist in Neuburg an der Donau gehört zum Dekanat Neuburg-Schrobenhausen des Bistums Augsburg.

Geschichte

Die Kirche hat ihre Ursprünge in der Kapelle des Spitals, das 1520 durch Adam von Toerring gegründet wurde. Unter Pfalzgraf Ottheinrich wurde sie eine protestantische Kirche, 1592 durch einen Neubau ersetzt und 1602 zur Pfarrkirche erhoben. Nach der Rekatholisierung durch Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm 1614 blieb sie weiterhin Pfarrkirche. 1617 wurde sie rekonziliert und dem Heiligen Geist geweiht.

In den Jahren 1723 bis 1724 wurde die heutige Kirche neu gebaut. Der Baumeister war wohl Johann Puchtler. Es entstand ein geräumiger Saalbau mit eingezogenem, halbrund geschlossenen Chor. Nur das Untergeschoss des quadratischen Turms, der 1656 durch Johann Serro gebaut worden war, wurde beibehalten. Der Turm wurde 1737–1739 erhöht, ebenfalls durch Puchtler.

In den Jahren 1990/1991 fand eine grundlegende Innenrenovierung statt und von 2019 bis 2020 wurde sie erneut umfassend saniert.

Ausstattung

Der Innenraum wurde 1724 von Matthias Abel mit Bandelwerkstuck und mit Fresken von Matthias Zink ausgeschmückt. Die Fresken zeigen Szenen aus dem Leben Christi, Mariens und des hl. Petrus. Der Hochaltar wurde 1750 gestiftet und von Joseph Anton Breitenauer nach Entwurf von Matthias Seybold ausgeführt.

Orgel

Die Orgel wurde 1997 von Orgelbau Link als Opus 1050 gebaut. Sie hat 47 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Disposition lautet:

I Hauptwerk C–g3
Praestant16′
Principal8′
Holzflöt8′
Gedackt8′
Viola di Gamba8′
Octav4′
Rohrflöt4′
Quint223
Superoctav2′
Mixtur IV–V2′
Cornett V8′
Trompete8′
II Positiv C–g3
Praestant8′
Bourdon8′
Quintatön8′
Octav4′
Spitzflöt4′
Flageolet2′
Larigot113
Sifflet1′
Sesquialter II
Cromorne8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Bourdon16′
Principal8′
Flûte harmonique8′
Salicional8′
Vox coelestis8′
Octav4′
Traversflöt4′
Fugara4′
Nazard223
Flautino2′
Terz135
Plein Jeu IV–V223
Basson16′
Trompette harmonique8′
Hautbois8′
Tremulant
Pedal C–f1
Principalbass16′
Subbass16′
Quintbass1023
Octavbass8′
Gedecktbass8′
Cello8′
Octav4′
Bombarde16′
Posaune8′
Clairon4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: Registertraktur mechanisch mit zusätzlicher elektrischer Ansteuerung für 128-fache Setzeranlage (Doppelregistratur)
  • Bemerkungen: Schleiflade, mechanische Spiel- und Registertraktur

Geläut

Das vierstimmige Geläut hat ein „Christ ist erstanden“-Motiv. Die drei großen Glocken wurden 1954 von der Glockengießerei Czudnochowsky in Erding gegossen. Die kleinste stammt aus der Glockengießerei Wolfart in Lauingen.

Nr.
 
Gussjahr
 
Schlagton
 
11954e1
21954fis1
31954a1
4~1930h1

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 936–937.
  • Albert Lidel: Stadtpfarrkirche Heilig-Geist Neuburg an der Donau (Schwäbische Kunstdenkmale Heft 38). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1986. OCLC 74854517
Commons: Stadtpfarrkirche Heilig-Geist (Neuburg an der Donau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sanierung 2019/2020
  2. Orgeldatenbank Bayern online
  3. Beschreibung des Geläuts bei www.glockenklaenge.de

Koordinaten: 48° 44′ 8,4″ N, 11° 11′ 8″ O

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