Stanislaus Wülberz (* 5. November 1695 in Esslingen am Neckar; † 2. Juli 1755 in Bonndorf im Schwarzwald) war ein deutscher Benediktiner, Propst, Historiker und Archivar.
Leben
Stanislaus Wülberz wurde 1720 zum Priester geweiht im Kloster St. Blasien. 1725 wurde er Archivar, von 1732 bis 1749 Propst in Gurtweil, hier bekam er mit Laurentius Gump und Hugo Schmidfeld den Ansporn zur weiteren Geschichtsforschung. Mit Pater Laurentius Gump besuchte er 1733/34 die Archive in der Schweiz, über 1000 Urkunden haben sie kopiert. Von seinen 13 Bänden zur Klostergeschichte sind ein Großteil im Klosterbrand 1768 untergegangen. Seine Schriften füllen dennoch etwa 7 Folianten, die sich heute in St. Paul, in Einsiedeln und in Karlsruhe befinden.
Später wurde er Propst von Bonndorf im Schwarzwald und wurde dort in der 1727 geweihten Kapelle Zu unserer Lieben Frau bestattet. Er hatte einen Schlaganfall erlitten, als er in dieser Kapelle eine Messe lesen wollte. Benedikt Wülberz war ein Bruder von ihm.
Werke
Seine handschriftlichen Aufzeichnungen sind umfangreich: Es sind mehr als 7 Bände in Folio verzeichnet, vor allem zur Geschichte des Klosters St. Blasien. Im siebten Band behandelte er 86 St. Blasische Schriftsteller. Gedruckt wurde nichts, später verwendeten andere seine Werke, vor allem Martin Gerbert.
Literatur
- Franz Joseph Mone, Quellen zur Badischen Landesgeschichte, Band 1, S. 64.ff (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ Franz Xaver Kraus schreibt 1892 hier auf S. 9/15: "Es bestanden in Bonndorf ausserdem die im 17. Jh. gestiftete, 1727 eingeweihte Kapelle zu Unser Lieben Frau, in welcher der 1755 hier verstorbene S. Blasianer Historiker Stanislaus Wülberz beerdigt war, und die unter Abt. Blasius III. erbaute, 1727 consecrirte Schlosskapelle, welch' letztere zu Anfang des 19. Jhs. abgebrochen wurde" (und an anderer Stelle wiederaufgebaut)
- ↑ Artur Riesterer: Die ehemalige Liebfrauenkapelle in: Stadt Bonndorf im Schwarzwald (Hrsg.): Bonndorf. Stadt auf dem Schwarzwald. Verlag Karl Schillinger, Freiburg, Bonndorf im Schwarzwald 1980, ISBN 3-921340-11-X, S. 87
- ↑ Franz Joseph Mone, Quellen zur Badischen Landesgeschichte, S. 64, Band 1