Starlab ist ein Entwurf des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens Nanoracks für eine privat betriebene bemannte Raumstation. Diese ist als Ersatz für die Internationale Raumstation (ISS) konzipiert und würde dementsprechend hauptsächlich staatlichen Weltraumorganisationen für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt. Nanoracks – ein mehrheitliches Tochterunternehmen von Voyager Space – startete das Projekt im Jahr 2021 gemeinsam mit dem Lockheed-Martin-Konzern, der in den Veröffentlichungen von Voyager Space mittlerweile nicht mehr erwähnt wird. Seit 2023 sind die Raumfahrtunternehmen Airbus Defence and Space und Northrop Grumman Space Systems an Starlab beteiligt.

Planung und Finanzierung

Starlab ist einer von drei möglichen Nachfolgern der ISS, deren Entwicklung die NASA im Rahmen des 2021 aufgelegten Programms Commercial Low Earth Orbit Destinations (CLD) fördert. Die ISS soll um 2028–2030 außer Betrieb gehen, und Voyager Space strebt einen Start der neuen Station im Jahr 2028 (vormals 2027) an. Die Realisierung von Starlab hängt noch von weiteren Entscheidungen der NASA und ihrer internationalen Partnerorganisationen ab. Der ehemalige NASA-Administrator Jim Bridenstine wies 2021 auf eine unzureichende Finanzierung des CLD-Programms hin und bezweifelte, dass eine neue Station bis 2030 fertigstellbar sei.

In einer ersten Tranche bezuschusste die NASA den Starlab-Entwurf mit 160 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Die Kosten für Entwicklung und Bau der relativ preiswerten neuen Chinesischen Raumstation beliefen sich auf umgerechnet etwa 8 Milliarden Dollar.

Technischer Aufbau

Der ursprüngliche Entwurf von Nanoracks sieht eine Station mit einem nutzbaren Volumen von 340 m3 vor, was etwa einem Drittel des heutigen ISS-Volumens entspräche. Sie soll aus einem zentralen Ankoppelmodul für Raumschiffe, einem großen Wohnmodul und einem Servicemodul bestehen. Letzteres soll neben dem Antrieb 60 kW an elektrischer Leistung bereitstellen. Zudem soll die Station über einen Roboterarm für Außenbordarbeiten verfügen, ähnlich dem Canadarm2 der ISS. Am Design des Wohnbereichs ist die Hotelkette Hilton Worldwide beteiligt, die dieses Engagement auch für Marketingzwecke nutzen möchte.

Die gesamte Station soll mit einem einzigen Raketenstart in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht werden. Das Wohnmodul soll dabei – ähnlich dem Bigelow Expandable Activity Module der ISS – zusammengefaltet transportiert und im Weltraum aufgeblasen werden.

Einzelnachweise

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