Stefan Hennewig (geboren als Stefan Scholz; * 30. August 1973) ist ein deutscher politischer Mitarbeiter. Er war von Juli 2019 bis Oktober 2022 Bundesgeschäftsführer der CDU Deutschland. Als Bundesgeschäftsführer gehörte er dem CDU-Bundesvorstand an.
Leben
Von 1994 bis 2000 studierte Hennewig Politikwissenschaft in Bonn und Bradford. Er promovierte über die Nutzung des Internet und seine Regulierung durch politische Akteure in Deutschland und den USA. Seine Promotion trägt den Titel Internet-Politik in Deutschland, vom Mythos der Unregulierbarkeit.
Stefan Hennewig arbeitete ab dem Jahr 2000 im Konrad-Adenauer-Haus als Mitarbeiter des Bereichs Marketing und interne Kommunikation. Im Bundestagswahlkampf 2002 war als Leiter des Onlineteams der Partei für die Koordination und Durchführung der CDU-Onlinekampagne verantwortlich.
In den Jahren 2004 bis 2006 sowie für die Bundestagswahlkampagne 2017 leitete er den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Von 2006 bis 2019 war er verantwortlich für den Bereich Zentrale Aufgaben. Neben dem Personalwesen und dem Controlling für die Bundesgeschäftsstelle gehörten unter anderem die Mitgliederwerbung und die Weiterbildung für die Gesamtpartei in das Aufgabengebiet dieses Bereiches.
Im Juli 2019 wurde er von der damaligen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer als Nachfolger von Klaus Schüler zum Bundesgeschäftsführer der CDU ernannt.
Nach der Niederlage der CDU bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Oktober 2022 wurde Hennewig als Bundesgeschäftsführer durch Christoph Hoppe abgelöst.
Wahlkampf-App
Als die IT-Expertin Lilith Wittmann im Mai 2021 eine Sicherheitslücke in der CDU Wahlkampf-App CDU connect fand, bot ihr Hennewig einen Beratungsvertrag an. Als sie diesen ablehnte, drohte er ihr mit einem Strafverfahren und zeigte sie an. Im August 2021, als der Vorgang eine größere Öffentlichkeit erreichte, entschuldigte er sich und nahm nach eigener Aussage die Anzeige zurück, das Verfahren lief dennoch weiter. Der Chaos Computer Club zog daraus die Konsequenz: „Um künftig rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, sehen wir uns leider gezwungen, bei Schwachstellen auf Systemen der CDU zukünftig auf Meldung zu verzichten“, sagte Sprecher Linus Neumann. Die Staatsanwaltschaft stellte das durch die CDU-Anzeigeerstattung ausgelöste Verfahren gegen Wittmann im August 2021 ein, da die Ermittlungen ergaben, dass kein Straftatbestand vorlag.
Privates
Stefan Hennewig ist verheiratet und hat drei Töchter.
Einzelnachweise
- ↑ Robert Roßmann: CDU: Stefan Hennewig wird neuer Bundesgeschäftsführer. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 17. Januar 2021.
- ↑ Westdeutsche Zeitung: CDU-Chef Merz tauscht Bundesgeschäftsführer Hennewig aus. 10. Oktober 2022, abgerufen am 10. Oktober 2022.
- ↑ Personalwechsel in der CDU-Zentrale: Merz tauscht Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig aus. In: Der Spiegel. 10. Oktober 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. Oktober 2022]).
- ↑ Internet-Politik in Deutschland. Vom Mythos der Unregulierbarkeit. Lit, Münster 2004. ISBN 978-3-8258-7698-2
- ↑ Damals noch unter dem Namen Stefan Scholz. Quelle: Im Netz der Wahlfänger, politik-digital, 13. April 2004, abgerufen am 11. Oktober 2022.
- ↑ Ansgar Graw: Stefan Hennewig: Eine Personalie, die aufmerken lässt. In: Die Welt. 24. Juni 2019 (welt.de [abgerufen am 17. Januar 2021]).
- ↑ https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/cdu-zentrale-personal-101.html
- ↑ Simon Hurtz: CDU Connect: Erst die Anzeige, dann die Blamage. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 5. August 2021.
- ↑ https://lilithwittmann.medium.com/die-staatsanwaltschaft-sagt-ich-habe-die-cdu-nicht-gehackt-86c1ebf83f63
- ↑ Dr. Stefan Hennewig. 1. Juli 2013, abgerufen am 17. Januar 2021.