Stefan Ottlitz (* 15. Juli 1976 in Regensburg als Stefan Plöchinger) ist ein deutscher Journalist und Leiter der Produktentwicklung beim Spiegel.

Werdegang

Seine journalistische Laufbahn begann Ottlitz 1995 als Lokalreporter bei der Süddeutschen Zeitung. Von 1997 bis 2001 absolvierte er die 36. Lehrredaktion der Deutschen Journalistenschule in München. Danach war er Politikredakteur bei der Abendzeitung in München, von 2004 bis 2006 bei der Financial Times Deutschland tätig und danach Chef vom Dienst, Textchef und Geschäftsführender Redakteur bei Spiegel Online. Von 2010 bis 2017 war Ottlitz Chefredakteur von Sueddeutsche.de und seit 2014 auch Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Dort war er für die digitalen Projekte verantwortlich. In dieser Zeit ging auch das Paid-Content-Modell von sz.de an den Start. 2017 kehrte er als Leiter der Produktentwicklung zur Spiegel-Gruppe zurück. Ottlitz lehrte in der Vergangenheit unter anderem an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg und der Deutschen Journalistenschule in München. Seit 2023 ist er zudem neben Philipp Köster Co-Geschäftsführer des Fußballmagazins 11 Freunde.

Im Juli 2018 heiratete er den Journalisten Till Ottlitz.

Kontroversen und Kritik

2023 gewann Ottlitz im Zusammenspiel mit Spiegel-Geschäftsführer Thomas Hass und dem Vorsitzenden der Mitarbeiter-KG des Magazins, Markus Brauck, einen so genannten Machtkampf über die zukünftige Strategie des Hauses gegen Chefredakteur Steffen Klusmann. Klusmann musste daraufhin den Spiegel verlassen.

„Ottlitz tritt auf, als ob er das Internet erfunden hätte“

Markus Wiegand: "Der Spiegel und das Ottlitz-Problem", kress pro 2023/#05

„Heute träumen alle Verlage davon, spiegel.de-Mastermind Stefan Ottlitz zu klonen, aber es ist noch nicht lange her, da wurde er als Vorreiter eines „Hoodie-Journalismus“ geschmäht – von Journalisten.“

Michalis Pantelouris: "Gewinn und Sinnlichkeit, oder: Wer hat Gruner+Jahr wirklich auf dem Gewissen?", uebermedien.de, 10.02.2023

Trivia

2018 äußerte sich Ottlitz in einem Interview ausführlich zu der Änderung seines Namens (durch Heirat, s. o.). Ottlitz – bzw. der damals (2014) medialen Rezeption seines Wirkens und Schaffens – wird auch initial der Hashtag #hoodiejournalismus zugeschrieben.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Thore Barfuss: Die Debatte um Stefan Plöchinger. (Text) In: The European. 25. März 2014.
  2. "Süddeutsche Zeitung": Stefan Plöchinger wird Mitglied der "SZ"-Chefredaktion In: Spiegel Online, 9. Mai 2014 
  3. Joachim Huber: Stefan Plöchinger kehrt zum "Spiegel" zurück. In: Der Tagesspiegel Online. 4. Oktober 2017, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 9. April 2018]).
  4. Unsere Dozenten | Henri-Nannen-Schule. Abgerufen am 9. April 2018 (deutsch).
  5. DJS: Die Deutsche Journalistenschule | Dozenten. Abgerufen am 9. April 2018 (deutsch).
  6. „11-Freunde“: Spiegel-Verlag übernimmt Mehrheit am Fußballmagazin „11 Freunde“. In: zeit.de. 29. August 2023, abgerufen am 29. August 2023.
  7. Stefan Ottlitz (Plöchinger) on Twitter. In: Twitter. (twitter.com [abgerufen am 9. August 2018]).
  8. Stefan Ottlitz. Abgerufen am 9. August 2018.
  9. Götz Hamann: Wenn die Paartherapie nicht hilft. In: Die Zeit/zeit.de. Die Zeit, 31. Mai 2023, abgerufen am 21. Juni 2023.
  10. Kress Pro Magazin 2023/05 Vorschau. Abgerufen am 21. Juni 2023.
  11. S. 14 ff.
  12. 1 2 "Jetzt bin ich halt der Ottlitz und nicht der Plöchinger". Abgerufen am 21. Juni 2023 (deutsch).
  13. Anika Haberecht: Süddeutsche Zeitung: Hoodiejournalismus für Plöchinger. In: Der Spiegel. 24. März 2014, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Juni 2023]).
  14. Michalis Pantelouris: Gewinn und Sinnlichkeit, oder: Wer hat Gruner+Jahr wirklich auf dem Gewissen? In: Übermedien. 10. Februar 2023, abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
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