Steinbach

Mündung des Steinbaches in die Nidda

Daten
Gewässerkennzahl DE: 248954
Lage Rhein-Main-Tiefland

Deutschland


Rhein-Main-Gebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Nidda Main Rhein Nordsee
Quelle im Taunus in Steinbach
50° 9′ 57″ N,  34′ 29″ O
Quellhöhe 165 m ü. NHN 
Mündung bei Frankfurt-Praunheim in den Altarm der NiddaKoordinaten: 50° 9′ 0″ N,  37′ 37″ O
50° 9′ 0″ N,  37′ 37″ O
Mündungshöhe 103 m ü. NHN
Höhenunterschied 62 m
Sohlgefälle 13 
Länge 4,6 km
Einzugsgebiet 10,13 km²
Abfluss MNQ
MQ
13 l/s
63 l/s

Der Steinbach im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und in der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main in Hessen ist ein 4,6 km langer, orografisch rechter und geografisch nördlicher Nebenfluss der Nidda.

Geographie

Verlauf

Der Steinbach entspringt im Naturpark Taunus. Seine Quelle liegt in der Taunus-Stadt Steinbach auf etwa 165 m ü. NHN und tritt am Ende der Verrohrung in der Wiesenflur Hinter dem Weizengarten nordwestlich der Kindertagesstätte Wiesenstrolche an die Oberfläche.

Zunächst fließt der Steinbach in südöstlicher Richtung durch die Flur Saure Wiesen und danach zwischen der Flur Wingerten und den Kreuzwiesen. Dabei wird er von bodenständigem Gebüsch und Einzelgehölz begleitet. Sein Sohlensubstrat besteht dort aus natürlichem Kies und Schotter. Nach dem Verlassen der städtischen Siedlungsfläche fließt er entlang der Grenze von Steinbach und Eschborn durch Wiesen und Felder und wechselt nach der Unterquerung der Gleisanlage der Homburger Bahn in die Gemarkung Eschborn. In diesem Gebiet trägt er auch die Bezeichnung Steinbachgraben. Er kreuzt bei der Raststätte Taunusblick die Bundesautobahn 5, wo er den Naturpark Taunus verlässt.

Er fließt nun in das Stadtgebiet von Frankfurt am Main ein, auf dem er die folgenden 2,1 Kilometer bis zur Mündung zurücklegt. Der Steinbach läuft darin an der Grenze zwischen den Frankfurter Stadtteilen Niederursel und Praunheim entlang, vorbei an der Alten Ziegelei und dem Praunheimer Friedhof. In dessen Bereich war die Klettenburg gelegen. Kurz vor der Unterquerung des Praunheimer Weges tritt er endgültig in die Gemarkung Praunheims ein.

Zuletzt unterquert der Steinbach die Straße In der Römerstadt, fließt durch die Fritz-Lenning-Anlage und mündet schließlich bei der ehemaligen Walserhausmühle auf etwa 103 m Höhe in einen Altarm der Nidda.

Der etwa 4,6 km lange Lauf des Steinbaches endet ungefähr 62 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 13 ‰.

Einzugsgebiet

Das 10,13 km² große Einzugsgebiet des Steinbachs liegt im Main-Taunusvorland und wird durch ihn über die Nidda, den Main und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Norden an das Einzugsgebiet des Stierstädter Bachs, der in den Urselbach mündet;
  • im Nordosten an das des Urselbachs direkt, der in die Nidda mündet;
  • im Südwesten und Westen an das des Niddazuflusses Westerbach und
  • im Nordwesten an das des Hohwiesenbachs, der in den Westerbach mündet.

Das Einzugsgebiet wird von landwirtschaftlichen Flächen dominiert. Siedlungsgebiete sind Steinbach im Quell- und Niederursel und Praunheim im Mündungsbereich. Im Norden des Einzugsgebiets kommt noch etwas Wald vor.

Flusssystem Nidda

Ortschaften

Zu den Ortschaften am Steinbach gehören flussabwärts betrachtet (direkte Anlieger kursiv):

Daten und Charakter

Der Steinbach ist ein feinmaterialreicher karbonatischer Mittelgebirgsbach. Das Einzugsgebiet des Steinbaches bedeckt 10,10 km² Fläche, aus der über ihn im Mittel 62,7 l/s abfließen.

Da die Quellen im alten Ortskern von Steinbach größtenteils versiegt sind, führt der Bach nur an Tagen mit starken Regenfällen periodisch Wasser. Dies ist vor allem in den Wintermonaten der Fall. Vom Bereich Am Alten See und vom Brunnen Pjinackerplatz an bis zum Ortsrand ist der Bach unterirdisch verrohrt. In der Ortschaft Steinbach wurde 2010 ein Konzept erstellt, wie die Aue des Baches naturnah umgestaltet werden könnte.

In Praunheim, wo der Steinbach abschnittsweise die Grenze zu Heddernheim bildet, wurde er in den 1960er Jahren zwischen der Haingrabenstraße und seiner Mündung in den Altarm der Nidda verrohrt. Dort wurde der Bach zum 1200-jährigen Jubiläum der Ortschaft im Jahre 2004 wieder freigelegt und renaturiert. Wiesen, Gehölze und Feuchtbiotope wechseln mit Freizeitanlagen.

Burg am Steinbach

Linksseits des Steinbachs lag einst zwischen den heutigen Straßen Am Alten Schloß und In der Römerstadt die Klettenburg.

Die Klettenburg, auch Clettenburg und später Augustusburg genannt, war eine Burganlage im heutigen Praunheim.

Literatur

  • Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt (Hrsg.): Stadtgewässer – Flüsse, Bäche, Altarme entdecken. Darin: Kapitel Südliche Niddazuflüsse – Steinbach. S. 79. Frankfurt am Main 2004.
Commons: Steinbach (Nidda) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ort an dem er zutage tritt
  2. 1 2 Kartendienst Gewässerbewirtschaftung, WRRL Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hinweise)
  3. Retentionskataster Flussgebiet Steinbach
  4. Stadt Frankfurt (Hrsg.): Stadtgewässer – Flüsse, Bäche, Altarme entdecken. Darin: Kapitel Steinbach, S. 79
  5. Typ 6: Feinmaterialreiche Karbonatische Mittelgebirgsbäche (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 177 kB)
  6. Stadtentwicklungsplan (Memento des Originals vom 6. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Stadt Steinbach (Taunus), 23. März 2006, Seite 93f. (PDF, 12 MB)
  7. Begründung zum Vorentwurf des Bebauungsplanes "Steinbachaue" (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,6 MB)
  8. Chronik von Praunheim bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
  9. Hoffen auf Wasser

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