Steinkirchen ist ein Gemeindeteil von Samerberg im Landkreis Rosenheim, Regierungsbezirk Oberbayern.

Geographische Lage

Die Gemeindeteile von Samerberg liegen östlich des Inns räumlich verstreut auf einem etwa sieben Kilometer langen hügeligen Hochplateau in ca. 600 bis 750 m Höhe ü. NHN zwischen Nußdorf im Inntal im Südwesten und Frasdorf an der Autobahn A 8 MünchenSalzburg im Nordosten. Der Weiler Steinkirchen liegt auf 794 m ü. NHN und befindet sich am westlichen Rand des Wohngebiets Samerberg, östlich von Neubeuern und südöstlich von Rohrdorf am Inn. Die exponierte Höhenlage des Kirchhügels des Orts wird noch von dem benachbarten Ortsteil Oberleiten übertroffen, der auf 815 m ü. NHN liegt.

Geschichte

Der Ort wurde um 1400 im Salbuch des Klosters Seeon erwähnt. Steinkirchen war ursprünglich der Name eines Einödhofs mit der in Rohrdorf eingepfarrten Filialkirche St. Peter. Um 1824 wurde der Bauernhof von einer zehnköpfigen Familie bewohnt. Der Ortsname wurde dann von der Gemeinde Steinkirchen übernommen, die um 1843 aus 46 Häusern mit 47 Familien und etwa 300 Einwohnern bestand.

Im Jahr 1969 wurde in Steinkirchen, Roßholzen, Grainbach und Törwang eine Volksbefragung durchgeführt, um darüber zu entscheiden, ob die vier bis dahin eigenständigen Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde mit Verwaltungssitz in Törwang vereinigt werden sollten. 88 % der Wähler entschieden sich für dieses Vorhaben, und am 1. Januar 1970 wurde die neue Gemeinde Samerberg durch die Zusammenlegung von Roßholzen, Grainbach, Steinkirchen und Törwang gebildet. Seither ist Steinkirchen ein Gemeindeteil von Samerberg.

Vor der Zusammenlegung gehörten folgende Wohnplätze zu Steinkirchen:

  • Steinkirchen
  • Achenthal
  • Bogenhausen
  • Bruchfeld
  • Dorfen
  • Duft
  • Eßbaum
  • Holzmann
  • Lauberg
  • Linden
  • Mitterhof
  • Moosen
  • Oberleiten
  • Oberschöffau
  • Oberstuff
  • Ried b. Steinkirchen
  • Ried im Winkl
  • Sägmühl
  • Schöffau
  • Schweibern
  • Schweinsteig

Demographie

Entwicklung der Einwohnerzahl bis zur Zusammenlegung mit Törwang, Grainbach und Roßholzen
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1824zehneine Familie, ein Wohngebäude, gezählt im Verwaltungsjahr 1823/24 des Isarkreises
1840320
1861309 hundert Gebäude in 26 Orten
1871293am 1. Dezember 1871, in 64 Wohngebäuden, sämtlich Katholiken
1880293
1900286
1905318
1910319am 1. Dezember
1919323
1925359
1933329
1939305
1946392 Aufnahme von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg
1950457
1952413
1970

Verkehr

Steinkirchen liegt etwas abseits einer Landstraße, die von Achenmühle im Norden über Törwang und Roßholzen südlich ins Inntal führt. Die Ortschaft kann von Törwang und Rohrdorf aus über Seitenstraßen erreicht werden.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche von Steinkirchen: ein spätgotischer Bau mit Satteldach, beherbergt spätmittelalterliche sakrale Kunst.
  • Aussichtspunkt Kirchhügel St. Peter: von hier aus können bei geeigneten Sichtverhältnissen weite Teile der Wohngebiete um Bad Aibling und Rosenheim überblickt werden. Von dem benachbarten Weiler Oberleiten aus kann auf einem Fußweg in einer halben Stunde die Aussichtskapelle am Obereck in Törwang erreicht werden.

Literatur

  • Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung (Fortsetzung). In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischer Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirkes Rordorf, S. 244–270, insbesondere S. 254–260 (online).
  • Steinkirchen, Landkreis Rosenheim, Oberbayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Steinkirchen).
Commons: Steinkirchen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 Adolph von Schaden: Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden usw. (Als Anhang zu dem topographisch=statistischen Handbuche für den Isarkreis des Königreichs Baiern, Digitalisat), München 1825, S. 470 (online)
  2. Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung. 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirks Rordorf. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischen Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, S. 260 (online)
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 561.
  4. Adolph von Schaden: Topographisch=Statistisches Handbuch für den Isarkreis des Königreichs Baiern, gedruckt und verlegt auf Kosten der Königl. Regierung des Isarkreises, München 1825 (online)
  5. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Historisches Gemeindeverzeichnis – Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952, Heft 192 der Beiträge zur Statistik Bayerns, herausgegeben vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1953, S. 40 (online, MDZ)
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von J. Heyberger, Chr. Schmitt und von Wachter. München 1867, Sp. 240 (online).
  7. Königl. bayerisches Statistisches Bureau: Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern - mit einem alpabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875, München 1877, Sp. 253 (online)
  8. Steinkirchen, Landkreis Rosenheim, Oberbayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Steinkirchen).
  9. Bezirksamt Rosenheim – gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  10. 1 2 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stadt und Landkreis Rosenheim. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  11. Joachim Sighart: Die mittelalterliche Kunst in der Erzdiöcese München-Freising - dargestellt in ihren Denkmälern, Freising 1855, S. 176 (online)
  12. Hildegard Osterhammer und Franz Osterhammer: Flurdenkmäler auf dem Samerberg, herausgegeben von der Gemeinde Samerberg und der Pfarrei Törwang, 2. Auflage, Samerberg 2018, S. 5 75–77.

Koordinaten: 47° 47′ N, 12° 12′ O

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