Der Steinsbüscher Hof ist ein Gehöft in Bad Honnef, einer Stadt im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis.

Der Hof liegt nordöstlich von Selhof in Hanglage am Waldrand auf 140 m ü. NHN nahe dem unteren Eingang des Mucher Wiesentals, das von Bad Honnef aus in die südlich an das Siebengebirge anschließenden Berge des Rheinwesterwälder Vulkanrückens hinaufführt. Am Hof führt der Servatiusweg vorbei, der bei Aegidienberg an der Servatiuskapelle endet.

Der Steinsbüscher Hof geht auf ein Haus zurück, das dort 1591 von einem Amtmann des Amtes Löwenburg errichtet wurde. Bereits ab 1594 gehörte es einem Junker Metternich, der bzw. dessen Nachkommen das Haus spätestens bis 1678 zu einem Hof ausgebaut hatten. Zu ihm gehörte ein Weingarten mit einer Fläche von dreieinviertel Morgen. Die damalige Bezeichnung des Hofs bzw. des umliegenden Flurstücks lautete Ahm Steinbusch. 1682 bzw. 1706/1707 war der Hof verpachtet, 1746 gehörte er zu den im Rahmen einer sogenannten „Kellervisitation“ im Kirchspiel Honnef aufgesuchten Winzerhöfen. 1751 wurde er in das Unterpfand der Jesuiten gestellt, in deren Besitz der Hof auf diese Weise 1766 überging. Unter der Pächterin Rungen (bis 1837) gehörte zum Hof eine Fläche von 49 Morgen.

Im Zuge der Säkularisation in den rechtsrheinischen Gebieten ab 1803 fiel der Steinsbüscher Hof von den Jesuiten 1815 an den preußischen Staat und wurde 1835 für 1.310 Reichstaler verkauft. 1885 zählte der Wohnplatz Steinsbüscherhof sechs Einwohner in einem Gebäude, bei dem es sich um einen Bruchsteinbau handelte. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er noch als Bauernhof mit Schweinezucht und Milchwirtschaft genutzt, in den 1920er-Jahren endete der zu wirtschaftlichen Zwecken betriebene Obstanbau. Um 1920 kamen am Mucherwiesenweg unterhalb des ursprünglichen Hofes Reitställe hinzu. Seinerzeit gehörte zum Hof auch der nördlich davon auf gleicher Höhe gelegene Sonderbusch. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin erlitt der Hof im März 1945 schwere Schäden und wurde später als Villa in Formen niederrheinischer Architektur wiederaufgebaut. In den 1990er-Jahren erfolgte eine Restaurierung des Hofes, seit 2006 dient er als Schönheitsklinik.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Bier, Werner Osterbrink (Hrsg.); Wilhelm W. Hamacher: Die Löwenburg: Bilder und Daten zur Geschichte der Burg und ihrer Herren. edition Wolkenburg, Rheinbreitbach 2004, ISBN 3-934676-16-2, S. 126.
  2. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 115 (Digitalisat).
  3. J[ohann] J[oseph] Brungs: Die Stadt Honnef und ihre Geschichte. Verlag des St. Sebastianus-Schützenvereins, Honnef 1925, S. 35. (Neudruck 1978 durch Löwenburg-Verlag, Bad Honnef)
  4. Helmut Arntz (unter Mitarbeit von Adolf Nekum): Urkataster und Gewannen: am Beispiel der Gemeinde Honnef 1824/1826 (=Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ e.V.: Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein, Heft 13, Bad Honnef 2000; Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V.: Schriften zur Weingeschichte, ISSN 0302-0967, Nr. 133, Wiesbaden 2000). S. 104.
  5. Idylle im Bad Honnefer Mucherwiesental: Von der Obstwirtschaft zur Schönheitsklinik, General-Anzeiger, 13. April 2010

Koordinaten: 50° 38′ 35″ N,  14′ 53″ O

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