Stephan Grossmann (* 2. September 1971 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Familie und Privates

Stephan Grossmann ist Sohn einer Lehrerfamilie und wuchs in Moritzburg bei Dresden auf. Er ist mit einer Ärztin verheiratet, hat eine Tochter aus einer früheren Beziehung und lebt in Berlin-Pankow. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und des BFFS.

Ausbildung und Theater

Nach seiner Schulausbildung absolvierte Grossmann eine kaufmännische Lehre. Nach dem Mauerfall begann er 1990 sein Schauspielstudium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, das er 1994 abschloss. 1992 erhielt er den Darstellerpreis vom Bundesministerium für Kultur und Wissenschaft zum Treffen aller deutschsprachigen Schauspielschulen in Berlin. Seit 1993 war er unter anderem als Theaterschauspieler am Berliner Ensemble, Schauspiel Frankfurt bei Peter Eschberg, Schauspiel Leipzig bei Wolfgang Engel, Deutschen Theater Berlin bei Thomas Langhoff, Düsseldorfer Schauspielhaus bei Anna Badora, Deutschen Schauspielhaus bei Tom Stromberg und zuletzt am Deutschen Nationaltheater Weimar bei Hasko Weber beschäftigt. Im Schauspiel Frankfurt begann eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Jürgen Gosch. In der gemeinsamen Arbeit entstanden mehr als zehn Inszenierungen. Zuletzt spielte er in dessen Inszenierungen in Maxim Gorkis Sommergästen, Roland Schimmelpfennigs Ambrosia, William Shakespeares Ein Sommernachtstraum.

Film und Fernsehen

Neben der Theaterarbeit wird Grossmann auch zunehmend in Fernsehfilmen und Kinofilmen verpflichtet. Seine erste markante Fernsehhauptrolle spielte er 2008 in dem Polizeiruf 110: Geliebter Mörder unter der Regie von Christiane Balthasar und 2009 als der junge Helmut Kohl in Der Mann aus der Pfalz unter der Regie von Thomas Schadt. Es folgen weitere Auftritte in einigen Serien wie von 2010 bis 2018 in Weissensee unter der Regie von Friedemann Fromm und Fernsehfilme, unter anderem Das Glück ist eine ernste Sache von Hermine Huntgeburth und München 72 – Das Attentat, in dem er den ehemaligen Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher spielte. Unter der Regie von Jessica Hausner war er 2013 im Kinofilm Amour Fou als liebender, aber seine Gefühle beherrschender Ehemann zu sehen, der in Cannes 2014 Premiere feierte und die Viennale in Wien eröffnete. Im selben Jahr stand Grossmann auch für den Kinofilm Freistatt vor der Kamera, wo er den strengen Hausvater „Wilde“ gibt. 2014 spielte er für das ZDF in der Dokumentation Fürst Pückler: Playboy, Pascha, Visionär und war unter anderem im Film Marry Me & Family als indischer Priester zu sehen.

2015 bekam Grossmann mehrere feste und wiederkehrende Rollen in Film- und Fernsehreihen, wie etwa in Hotel Heidelberg. Im Rahmen der Fernsehreihe Familie Bundschuh ist Grossmann seit 2015 als Hans-Dieter „Hadi“ Schultze neben Eva Löbau, die seine Filmehefrau Rose spielt, in einer der festen Hauptrollen in den Verfilmungen von Andrea Sawatzkis Romanen rund um Gundula und Gerald Bundschuh zu sehen. Seit Mai 2018 steht er als Kommissariatsleiter Grimm an der Seite von Yvonne Catterfeld und Götz Schubert für die ARD-Donnerstagskrimi-Reihe Wolfsland vor der Kamera.

Filmografie (Auswahl)

Kino

Fernsehen

Hörspiele

  • 2014: Steffen Thiemann: Sandsack – Regie: Thomas Wolfertz (MDR)
  • 2017: Hörspielproduktion: Lutherland – Regie: Stefan Kanis (MDR Kultur)
  • 2021: Teresa Dopler: Unsere blauen Augen (Quittenbaum) – Regie: Stefan Kanis (MDR)
Commons: Stephan Grossmann – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Stephan Grossmann. In: deutsche-filmakademie.de. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 26. März 2019.
  2. Stephan Grossmann bei crew united, abgerufen am 16. Oktober 2021.
  3. Familie Bundschuh bei Fernsehserien.de; abgerufen am 19. Januar 2020.
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