Stephan Krass (* 9. September 1951 in Ochtrup/Westfalen) ist ein deutscher Schriftsteller und Hochschullehrer.

Werdegang

Stephan Krass studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie. Er promovierte 2005 mit einer poetologischen Arbeit an der Universität Mannheim zum Doktor der Philosophie. Bis 2017 arbeitete er als Redakteur der Hörfunk-Literaturabteilung des Südwestrundfunks in Baden-Baden und war dort für den Radioessay verantwortlich. Daneben verfasste er Essays und Kritiken für diverse Zeitungen und Zeitschriften sowie Rundfunkfeatures und Hörspiele. Er gab Hörbücher u. a. zu Theodor W. Adorno und Niklas Luhmann heraus, organisierte kulturwissenschaftliche Vortragsreihen und Kongresse und nahm Lehraufträge an Hochschulen im In- und Ausland wahr. Seit 2005 lehrt er Literatur an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, seit 2015 als Honorarprofessor für literarische Kunst. Krass ist außerdem Lehrbeauftragter am Institut für literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim und arbeitet als Projektleiter für die Ursula Blickle Stiftung. Als literarischer Autor beschäftigt sich Krass vorwiegend mit Sprachspielen, insbesondere mit Anagrammen, die er seit Ende der Neunzigerjahre auch in Form von Performances, öffentlichen Installationen und im Rahmen von Ausstellungen präsentiert. Auf Einladung von Hans Magnus Enzensberger schrieb er für dessen Poesieautomaten ein Anagramm-Poem. Der Poesieautomat hängt seit 2006 im Literaturmuseum der Moderne in Marbach und wird alternierend mit Texten von Enzensberger und Krass bespielt. Mit seinem Literaturseminar an der HfG Karlsruhe entwickelte Krass den Rezensionsautomaten CENSEO/GENERO (2007) und den Bücherautomaten KLAK (2012), die mittlerweile beide im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe zu sehen sind.

Krass lebt heute in Berlin und New York City.

Werke

  • 2002: Tropen im Tau. Permutation, Anagrammgedichte, Berlin
  • 2004: Lichtbesen aus Blei, Gewichtete Gedichte, Berlin
  • 2005: Der Wert der Worte. Eine poetologische Studie zu Algebra und Alphabet, Mannheim
  • 2006: WortSpielZeug, Marbach (zusammen mit Hans Magnus Enzensberger)
  • 2007: Poetischer Doppelpass, Frankfurt am Main u. a. (zusammen mit Kitty Kahane)
  • 2009: Alphanumerischer Thesaurus. Das Wörterbuch der gewichteten Worte, Saarbrücken
  • 2010: Das Konzil der Planeten. Poetische Konstellationen, Berlin
  • 2011: Der Rezensionsautomat. Kleine Betriebsanleitung für Kritiker und Leser, München
  • 2021: Der Speermann. Theaterstück, Coesfeld
  • 2021: Die Spur der Buchstaben. Alphabet, Blaupause, Code, Göttingen
  • 2022: Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast, Zu Klampen, Springe, ISBN 978-3-86674-834-7.

Hörspiele

  • 2003: Alles ist gesagt. Ein Wörterspiel, Regie: Ulrich Lampen, Komposition: Thomas Gerwin (SWR)
  • 2006: Ponderabilien. Ein Spiel mit Worten und Werten, Regie: Ulrich Lampen, Komposition: Thomas Gerwin (SWR), Hörspielpreis der Akademie der Künste 2007
  • 2009: Die Amnesie der Ozeane, Regie: Ulrich Lampen, Komposition: Ulrike Haage (SWR)
  • 2010: Amnesie remixed (Komposition: Ulrike Haage (SWR/ZKM))
  • 2013: Das grüne Auge von Falun, Regie: Ulrich Lampen (SWR), Hörspiel des Monats Februar 2013
  • 2013: Auf der Lebensgeisterbahn. Zehn Wurfsendungen (DLR)
  • 2014: The Moon Tapes, Komposition und Realisation: Ulrike Haage mit dem Vokalensembledes SWR (SWR)
  • 2015: Der Speermann, Regie: Ulrich Lampen, Komposition: Steffen Schleiermacher (SWR)
  • 2019: Havanna Exit, Regie: Iris Drögekamp, Komposition: Andreas Bick (DLF Kultur)
  • 2021: Spell, Regie: Ulrich Lampen (SWR)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht / Annual Report 2008/2009. (PDF; 8,7 MB) HfG Karlsruhe / Staatliche Hochschule für Gestaltung, 26. November 2009, abgerufen am 26. April 2018.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.