Stephen Elliott (* 11. November 1771 in Beaufort, Province of South Carolina; † 28. März 1830 in Charleston (South Carolina)) war ein US-amerikanischer Gesetzgeber, Banker, Lehrer und Botaniker, der heute als Autor eines der bedeutendsten US-amerikanischen botanischen Werke (A Sketch of the Botany of South-Carolina and Georgia) angesehen wird. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Elliott“.

Leben

Stephen Elliott wuchs in seiner Geburtsstadt Beaufort (South Carolina) auf und verließ diese, um ein Studium an der Yale University in New Haven (Connecticut) aufzunehmen. Dieses schloss er 1791 als Abschiedsredner (im angelsächsischen Hochschulsystem ein akademischer Titel) ab. Er kehrte von Connecticut nach South Carolina zurück, um die geerbte Plantage zu bearbeiten.

Er wurde 1793 oder 1796 (die Quellen widersprechen sich) in die Legislative von South Carolina gewählt und diente dort bis etwa 1800. anschließend verließ er die Legislative und widmete sich dem Management seiner Plantage. Er wurde 1808 erneut in die Legislative gewählt und arbeitete an einer staatlichen Bank. Nach deren Gründung 1812 verließ Elliott die Legislative und wurde zum Präsidenten der damals Bank of the State of South Carolina genannten Bank ernannt. Diesen Posten hatte er bis an sein Lebensende inne.

Seine Freizeit widmete er der Literatur und der Wissenschaft, wobei er sich insbesondere der Erforschung der Pflanzenwelt mit Enthusiasmus widmete. Elliott wurde 1808 zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1813 war er maßgeblich an der Gründung der Literary and Philosophical Society of South Carolina beteiligt, deren Präsident er war. 1825 half er bei der Gründung des Medical College of South Carolina und wurde zum Professor für Naturgeschichte und Botanik berufen. Er lehrte bis zu seinem Tod 1830.

Stephen Elliott beteiligte sich aktiv an einer lang währenden Korrespondenz mit vielen Botanikern seiner Zeit, schrieb jedoch eine besonders große Zahl Briefe an Gotthilf Heinrich Ernst Muhlenberg aus Pennsylvania. Das von Elliott auf mehreren Exkursionen gesammelte Material und seine intime Kenntnis der Flora des Südostens der USA war für andere Botaniker von großem Wert. Elliotts Herbarium war eines der umfangreichsten seiner Zeit in den USA. Die darin enthaltenen Belege wurden von unschätzbarem Wert für John Torrey, Asa Gray und andere. Das Herbarium wird im Charleston Museum aufbewahrt.

A Sketch of the Botany of South Carolina and Georgia

Sein klassisches Werk A Sketch of the Botany of South-Carolina and Georgia enthält die wissenschaftlichen Erstbeschreibungen vieler Arten. Diese Beschreibungen validierten viele der von Muhlenberg veröffentlichten Nomina nuda. Ursprünglich in mehreren Fortsetzungen zwischen 1816 und 1824 veröffentlicht, wurden die Arbeiten später zu zwei Bänden zusammengefasst: Band I 1821 und Band II 1824 (wobei die Daten die jeweils letzte Fortsetzung kennzeichneten, nicht die Original-Publikation der Bände). Die Bände wurden mit Unterstützung von James McBride herausgegeben.

Die Zeitschrift Science beschrieb 1900 Elliott als the father of southern botany (etwa: den Vater der Botanik des Südens). Frank Lamson-Scribner schrieb 1901 das Folgende über Elliotts Sketch:

„Not until one has prepared a book where almost every line contains a statement of fact learned from original observation can he fully appreciate the amount of patience and labor involved in the preparation of such a work as the Sketch of the Botany of South Carolina and Georgia...today it remains indispensable to the working systematic botanists of our country.

etwa: Bevor jemand nicht ein solches Buch geschaffen hat, wo fast in jeder Zeile Tatsachen angeführt sind, die aus der eigenen Beobachtung stammen, kann er die Menge an Geduld und Arbeit schätzen, die in einem Werk wie Sketch of the Botany of South Carolina and Georgia stecken ... und bleibt bis heute für den systematisch arbeitenden Botaniker unseres Landes unverzichtbar.“

Familie

Sein Sohn Stephen (1806–1866) war Bischof der Episkopalkirche.

Ehrungen

Die Pflanzengattung Elliottia Muhl. ex Elliott aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) ist nach ihm benannt.

Einzelnachweise

  1. Charles Sprague Sargent: Stephen Elliott. In: Garden and Forest. 7. Jahrgang, 1894, S. 204 (biodiversitylibrary.org).
  2. "Stephen Elliott (1771-1830) Papers" In: Archives of the Gray Herbarium. In: The Harvard University Herbaria. (s. Einzelnachweise unten).
  3. 1 2 Biographie von Stephen Elliott (Memento des Originals vom 11. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Archives of the Gray Herbarium. Archiviert vom Original am 30. Mai 2009; abgerufen am 21. November 2017. In: The Harvard University Herbaria
  4. Book of Members, 1780–2010: Chapter E. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 8. September 2016.
  5. 1 2 Wilson, James Grant & Fiske, John (Hrsg.) 1900. "Elliott, Stephen".In: Appletons' Cyclopædia of American Biography. New York, D. Appleton.
  6. 1 2 Joseph Ewan. "Editors Introduction" In: 1971 reprint of A Sketch of the Botany of South-Carolina and Georgia In Classica Botanica Americana (series). Hafner Publishing Company, New York. 1971.
  7. Science, American Association for the Advancement of: The Last Quarter-A Reminiscence and an Outlook. In: Science. 12. Jahrgang, Nr. 292, 3. August 1900, S. 162–163, doi:10.1126/science.ns-12.296.162-a, PMID 17799745 (google.com).
  8. Joseph Ewan. "Editors Introduction" In: 1971 reprint of A Sketch of the Botany of South-Carolina and Georgia In Classica Botanica Americana (series). Hafner Publishing Company: New York. 1971. page V
  9. Taxonomic Literature Online. Abgerufen am 8. Januar 2015.
  10. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.