Der Literaturpreis der Kunststiftung NRW – Straelener Übersetzerpreis (bis 2012 Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW, von 2012 bis 2022 Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW) ist ein Literaturpreis und gilt im deutschsprachigen Gebiet als einer der bedeutendsten Preise für literarische Übersetzer. Er wird von der Kunststiftung NRW in Kooperation mit dem Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen vergeben.

Mit dem Preis sollen herausragende Leistungen auf dem Gebiet der literarischen Übersetzung aus der deutschen in eine andere oder aus einer anderen in die deutsche Sprache gewürdigt werden. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert und damit der höchstdotierte Übersetzerpreis in Deutschland. Sie wurde von 2001 bis 2007 alle zwei Jahre im Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen verliehen, zweimal aufeinanderfolgend an einen Übersetzer ins Deutsche und dann einmal an einen Übersetzer aus dem Deutschen. Seit 2007 wird der Preis jährlich vergeben, und seit 2012 wird ebenfalls jährlich auch ein mit 5000 Euro dotierter Förderpreis zum Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW vergeben.

Die Stiftung hat fünf unabhängige Jury-Mitglieder aus dem Kreis literarischer Übersetzer bzw. Literaturkritiker berufen, die über die Preisvergabe entscheiden. Die Jury für das Jahr 2021 bestand aus Paul Berf, Sieglinde Geisel, Michael Kegler, Christiane Körner und Luis Ruby. Preisvorschläge werden von Verlagen, Literaturkritikern und Übersetzern entgegengenommen. Die Ausschreibungsbedingungen werden jeweils im Herbst bekanntgegeben.

Aus Anlass der zehnten Verleihung des Preises hat die Kunststiftung NRW den Preis in „Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW“ umbenannt.

Preisträger

  • 2001 Thomas Reschke (Berlin)
  • 2003 Bernhard Robben (Fehrbellin-Brunne) und Christa Schuenke (Berlin)
  • 2005 Niels Brunse (Kopenhagen)
  • 2007 Barbara Kleiner (München)
  • 2008 Gerhardt Csejka (Frankfurt am Main)
  • 2009 Pierre Deshusses (Lyon)
  • 2010 Sabine Baumann (Frankfurt am Main)
  • 2011 Terézia Mora (Berlin)
  • 2012 Sława Lisiecka (Łódź) für ihr Lebenswerk
  • 2013 Nikolaus Stingl (Flensburg) für seine Übersetzung von William GassDer Tunnel aus dem Englischen und sein bisheriges Lebenswerk
  • 2014 Marianne Gareis (Berlin) und Michael Kegler (Hofheim am Taunus) für ihre Übersetzungen aus dem brasilianischen Portugiesisch
  • 2015 Gerrit Bussink (Amsterdam) für seine Übersetzung von Uwe Timms Roman Vogelweide ins Niederländische
  • 2016 Brigitte Döbert für ihre Übersetzung des Romans Die Tutoren von Bora Ćosić aus dem Serbischen sowie ihr übersetzerisches Lebenswerk
  • 2017 Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel für ihre Neuübersetzung von Raymond Queneaus Stilübungen und zugleich für das übersetzerische Lebenswerk beider Übersetzer
  • 2018 Katy Derbyshire für ihre Übersetzung von Clemens Meyers Im Stein in das Englische (Bricks and Mortar) sowie für ihr übersetzerisches Lebenswerk
  • 2019 Olga Radetzkaja für ihre Übersetzung aus dem Russischen von Wiktor Schklowskis Roman Sentimentale Reise und ihr übersetzerisches Lebenswerk
  • 2020 Hans-Christian Oeser für seine Übersetzung aus dem Englischen von Sebastian Barrys Roman Tage ohne Ende
  • 2021 Helga van Beuningen für ihre Übersetzung aus dem Niederländischen von Marieke Lucas Rijnevelds Roman Was man sät sowie für ihr übersetzerisches Lebenswerk
  • 2022 Adan Kovacsics für seine Übersetzungen aus der deutschen in die spanische Sprache
  • 2023 Fünf Übersetzerinnen und Übersetzer aus der Ukraine (mit einer Dotierung von je 10.000 Euro): Mark Belorusez, Chrystyna Nazarkewytsch, Halyna Petrosanyak, Roksolana Sviato, Nelia Vakhovska.

Förderpreisträger

  • 2012 Elżbieta Kalinowska (Krakau) und Katarzyna Leszczyńska (Zürich)
  • 2013 Ursel Allenstein (Hamburg) für ihre Übersetzung des Romans Je schneller ich gehe, desto kleiner bin ich von Kjersti A. Skomsvold aus dem Norwegischen
  • 2014 Heike Flemming (Berlin) für ihre Übersetzung des Romans Esti von Péter Esterházy
  • 2015 Anne Folkertsma (Amsterdam) für ihre Übersetzung des Romans Blutsbrüder von Ernst Haffner
  • 2016 Christine Ammann für ihre Übersetzung von Das verborgene Leben des Waldes von David G. Haskell aus dem amerikanischen Englisch
  • 2017 Thomas Weiler für die Übersetzung des Romans Paranoia des weißrussischen Autors Viktor Martinowitsch
  • 2018 Simon Pare für die Übersetzung des Romans Der fliegende Berg von Christoph Ransmayr ins Englische (The Flying Mountain)
  • 2019 Jan Schönherr für den aus dem Englischen übersetzten Roman Neu-York von Francis Spufford
  • 2020 André Hansen für die Übersetzung des Romans Zwei Brüder von Mahir Guven aus dem Französischen
  • 2021 Anna-Nina Kroll für die Übersetzung des Romans Milchmann von Anna Burns aus dem Englischen

Einzelnachweise

  1. Straelener Übersetzerpreis 2021 vergeben, boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 23. März 2021
  2. Pressemitteilung der Kunststiftung NRW
  3. Straelener Übersetzerpreis für Ukrainerinnen, wdr.de, veröffentlicht und abgerufen am 2. März 2023.
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