Gossypium sturtianum

Gossypium sturtianum

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Gattung: Baumwolle (Gossypium)
Art: Gossypium sturtianum
Wissenschaftlicher Name
Gossypium sturtianum
J.H.Willis

Gossypium sturtianum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Baumwolle (Gossypium) in der Unterfamilie Malvoideae. Sie stammt aus Australien und wird dort Sturt’s Desert Rose genannt.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

In ihrem natürlichen Lebensraum bildet Gossypium sturtianum einen relativ kompakten, etwa 1 Meter hohen Strauch, kann jedoch in Kultur auch Wuchshöhen von über 2 Metern erreichen. Die Laubblätter sind dunkelgrün und in der Regel mit schwarzen Streifen versehen und bei einer Länge von etwa 5 Zentimetern von ovaler Form.

Generative Merkmale

Die Blütezeit ist nicht streng saisonal, aber zeigt sich besonders im späten Winter. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von bis zu 12 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf lilafarbenen Blütenkronblätter sind etwa 5 Zentimeter lang.

Die Kapselfrucht ist ungefähr 1 Zentimeter lang und enthält viele Samen. Die kleinen Samen sind kurz seidig behaart.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Inhaltsstoffe

Die meisten Pflanzenteile tragen dunklen Drüsen, die wie bei allen Gossypium-Arten die giftige Substanz Gossypol enthalten.

Ökologie

Die Blüten sind sehr attraktiv für Honigfresser.

Vorkommen

Gossypium sturtianum ist in den australischen Bundesstaaten im südlichen Northern Territory, westlichen Queensland, westlichen New South Wales und in Teilen des nördlichen Western Australias verbreitet. Sie gedeiht natürlich auf steinigen oder felsigen Hängen oder in trockenen Flussbetten.

Taxonomie

Das Artepitheton sturtianum ehrt Captain Charles Sturt (1795–1869), welcher Exemplare dieser Art zwischen 1844 und 1845 erstmals in Bachbetten auf der Barrier Range im zentralen Australien sammelte. Die entsprechenden Proben sandte er dem schottischen Botaniker Robert Brown zu, der die Erstbeschreibung dieser Art, als Sturtia gossypioides, im Jahr 1849 veröffentlichte. Im Jahr 1947 wurde die Art durch den australischen Botaniker James Hamlyn Willis als Gossypium sturtianum umkombiniert.

Es sind keine Subtaxa mehr anerkannt.

Innerhalb der Gattung Gossypium gehört Gossypium sturtianum in die Untergattung Sturtia, die 17 Arten in drei Sektionen umfasst, die alle in Australien leben. Schwesterart ist nach genetischen Daten Gossypium robinsonii.

Nutzung

Dieser trockentolerante Strauch kann erfolgreich in Gebieten mit geringem bis mäßigem Niederschlag kultiviert werden. Die Vermehrung ist sowohl durch Samen als auch Stecklinge möglich. Gossypium sturtianum verträgt leichte Fröste und sie reagiert gut auf ergänzende Bewässerung und moderaten Schnitt.

Die Art wird in der Baumwollzucht verwendet, um erwünschte Eigenschaften durch Introgression in die Kulturbaumwolle Gossypium hirsutum einzukreuzen. So dient sie als Quelle für ein Gen, das Drüsen mit Gossypol in den Blättern, zur Abwehr von Fraßfeinden, hervorbringt, ohne solche Drüsen auch an den Früchten zu erzeugen. Eine weitere erwünschte Eigenschaft, die genutzt werden soll, ist die Resistenz gegen Fusarium-Welke.

Symbolik

Die Bekanntmachung des Wappens des Northern Territory erfolgte am 11. September 1978 und zeigt folgendes Bild:

„Aus dem Postament, das einen grasbewachsenen Sandhügel umfasst, wächst eine ...Gossypium sturtianum ... die durch das besagte Northern Territory auf Siegel, Bannern, Flaggen, oder anderweitig dem Wappenrecht genügend“ zu tragen ist.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Floral Emblem of the Northern Territory. Sturt's Desert Rose Gossypium sturtianum. Department of the Environment, 1985, abgerufen am 24. Dezember 2015 (englisch).
  2. 1 2 3 4 Gossypium sturtianum - Sturt's Desert Rose. Growing Native Plants. In: Australian National Botanic Gardens and Centre for Australian National Biodiversity Research, Canberra. Department of the Environment, 1985, abgerufen am 27. Dezember 2015 (englisch).
  3. CottonGen - Gossypium sturtianum. (Nicht mehr online verfügbar.) CottonGen, archiviert vom Original am 27. Dezember 2015; abgerufen am 27. Dezember 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Jonathan F. Wendel & Corrinne E. Grover: Taxonomy and Evolution of the Cotton Genus, Gossypium. In: American Society of Agronomy, Crop Science Society of America, and Soil Science Society of America (editors): Cotton. Agronomy Monograph 57: 25-44. 2015. doi:10.2134/agronmonogr57.2013.0020
  5. Halima Benbouza, George Lognay, Jodi Scheffler, Jean Pierre Baudoin, Guy Mergeai (2009): Expression of the “glanded-plant and glandless-seed” trait of Australian diploid cottons in diVerent genetic backgrounds. Euphytica 165: 211–221 doi:10.1007/s10681-008-9772-8
  6. Steve Davidson (2001): Cotton Blends. ECOS Magazine 109: 6-7. download
Commons: Gossypium sturtianum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gossypium sturtianum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 24. Dezember 2015.
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