Die Sulzbach-Formation ist in der Erdgeschichte eine lithostratigraphische Gesteinseinheit im Oberkarbon des Saar-Nahe-Beckens. Sie folgt auf die Rothell-Formation und wird von der Geisheck-Formation überlagert. Sie wird in das Westfalium C (Oberkarbon oder Pennsylvanium) datiert.
Namengebung und Begriffsgeschichte
Der Name erscheint bereits 1914 in der Arbeit von Paul Kessler als "Sulzbacher oder eigentliche Fettkohlengruppe". Sie ist nach der Stadt Sulzbach in der Nähe von Saarbrücken benannt.
Definition, Korrelation und Alter
Die Sulzbach-Formation besteht aus Grobsandsteinen, Feinsandsteinen und Peliten. Die untere Grenze bildet der Tonstein 5, eine Tufflage. Die obere Grenze wird von der Basis von Flöz 2 Stolberg gebildet. Insgesamt enthält die Formation die Kohleflöze 71 bis 61 und wird bis etwa 210 m mächtig. Die klastischen Schüttungen sind wahrscheinlich als Deltaschüttung zu interpretieren. Sie wird in das Westfalium C (Bolsovium) datiert.
Gliederung
Die Sulzbach-Formation wird nicht untergliedert. Sie selbst bildet zusammen mit der Rothell-Formation und der St. Ingbert-Formation die Mittlere Saarbrücken-Gruppe.
Quellen
Literatur
- Manfred Menning, Reinhard Benek, Jürgen Boy, Bodo-Carlo Ehling, Frank Fischer, Birgit Gaitzsch, Reinhard Gast, Gotthard Kowalczyk, Harald Lützner, Wolfgang Reichel und Jörg W. Schneider: Das Rotliegend in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002 - "Paternoster-Stratigraphie" auf dem Rückzug. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 91-122, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
- Andreas Schäfer: Sedimentologisch-numerisch begründeter Stratigraphischer Standard für das Permo-Karbon des Saar-Nahe-Beckens. Courier Forschungsinstitut Senckenberg (Stratigraphie von Deutschland V - Das Oberkarbon (Pennsylvanium) in Deutschland), 254: 369-394, Frankfurt 2005 ISBN 3-510-61380-5
Einzelnachweise
- ↑ Paul Kessler: Versuch einer zeitlichen Festlegung der Störungsvorgänge im Saar-Nahe-Gebiet. Geologisch-Paläontologische Abhandlungen, Neue Folge, 13: 125-220, Jena 1914 Online bei archive.org
- ↑ Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 - PDF (Groß) (abgekürzt STD2002)
- Stratigraphische Tabellen des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz