Surjoux
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département Ain
Arrondissement Nantua
Gemeinde Surjoux-Lhopital
Koordinaten 46° 1′ N,  48′ O
Postleitzahl 01420
Ehemaliger INSEE-Code 01413
Eingemeindung 1. Januar 2019
Status Commune déléguée

Surjoux ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 90 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehörte zum Kanton Valserhône im Arrondissement Nantua und war Mitglied im Gemeindeverband Pays Bellegardien.

Geographie

Surjoux liegt auf 380 m, etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Bellegarde-sur-Valserine und 49 Kilometer ostsüdöstlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich im Rhonetal rund 100 m über der Talniederung in einem kurzen Seitental, am Ostfuß des Crêt du Nu, eines Höhenzuges des französischen Juras.

Die Fläche der 4,31 km² großen Commune déléguée umfasst einen Abschnitt des Rhônetals. Die östliche Grenze verläuft entlang der Rhône, die hier in einem engen Tal tief eingeschnitten in die umgebenden Plateaus von Norden nach Süden fließt. Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal westwärts über einen Steilhang, der teilweise von Felsbändern durchzogen wird, bis auf das angrenzende Hochplateau am Jurafuß. Dieses wird durch die Täler kurzer Seitenbäche der Rhône untergliedert. Oberhalb des Dorfes wird mit 500 m die höchste Erhebung von Surjoux erreicht.

Südöstlich des Dorfs befindet sich der Wasserfall "Le pain de sucre" (Zuckerhut), gespiesen vom Bach la Vézéronce. Darunter hat sich ein 20 m hoher kegelförmiger Stalagmit gebildet, daher der Name. Die Bahnstrecke Lyon-Genf führt auf einer Brücke nahe am Wasserfall vorbei, er ist vom Zug aus gut zu sehen.

Zu Surjoux gehören der Weiler Bognes (400 m) auf dem Plateau sowie einige Gehöfte. Nachbargemeinden von Surjoux waren Injoux-Génissiat im Norden, Franclens und Challonges im Osten, Chanay im Süden sowie Lhôpital im Westen. Mit letzterer wurde Surjoux mit Wirkung vom 1. Januar 2019 zur Commune nouvelle Surjoux-Lhopital fusioniert.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Surjoux im 13. Jahrhundert unter dem Namen Chargiou. Das Dorf war im 14. Jahrhundert Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft.

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche Saint-Pierre von Surjoux wurde ursprünglich im gotischen Stil erbaut, seither jedoch mehrfach verändert. Ruinen des ehemaligen Herrschaftssitzes von Bognes sind erhalten. Ein Salzspeicher stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1962103
196890
197569
198267
199070
199969
200673
201177
202090

Mit 90 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) gehörte Surjoux zu den kleinsten Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, stagnierte die Bevölkerungszahl Mitte der 1970er Jahre. Seither wurden nur noch geringe Schwankungen verzeichnet. Die Ortsbewohner von Surjoux heißen auf Französisch Surdiolan(e)s.

Wirtschaft und Infrastruktur

Surjoux war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute leben die Bewohner überwiegend von der Tätigkeit im ersten Sektor. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und hauptsächlich in Bellegarde-sur-Valserine ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen. Straßenverbindungen bestehen mit Injoux-Génissiat, Chanay und Challonges. Der nächste Anschluss an die Autobahn A40 befindet sich in einer Entfernung von rund 16 Kilometern.

Commons: Surjoux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. La cascade du Pain de Sucre, ENS de l'Ain. Haut Rhône Tourisme, abgerufen am 19. Juni 2022 (französisch).
  2. Marie-Claude Guigue: Topographie Historique du Département de l’Ain. Bourg-en-Bresse et Lyon, A. Brun, 1873, S. 386 (französisch, online [abgerufen am 18. Januar 2014]).
  3. Eintrag Nr. PA01000024 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Surjoux – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 3. Juni 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
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