Susanna Wesley (* 20. Januar 1669 in London, England; † 23. Juli 1742 in Gainsborough, Lincolnshire) war die Mutter von John und Charles Wesley und die Ehefrau von Samuel Wesley. Sie wird auch als die „Mutter des Methodismus“ bezeichnet, da sie durch ihre Erziehung John und Charles Wesley stark beeinflusste.

Susanna Wesleys Werke sind im Verlag Oxford University Press erschienen.

Familie

Susanna Wesley wurde 1669 als Susanna, genannt Sukey, Annesley geboren. Sie war das letzte von 25 Kindern. Ihr Vater war der puritanische Pastor der Dissenters Samuel Annesley, ein Verwandter von Arthur Annesley, dem ersten Earl of Anglesey. Im Alter von 13 Jahren verließ Susanna die nonkonformistische Kirche ihres Vaters und schloss sich der Church of England an.

Am 11. November 1688 heiratete sie Samuel Wesley in London. Samuel war zu diesem Zeitpunkt Vikar und 26 Jahre, Susanna 19 Jahre alt.

Wesley wurde Mutter von 19 Kindern, wovon neun im Kleinkindalter verstarben. 1690 wurde der älteste Sohn Sammy geboren, und ihr Mann erhielt eine erste Pfarrstelle im ländlichen South Ormsby, einem Dorf in Lincolnshire. 1697 nahm ihr Mann eine Berufung in Epworth an, wo Susanna bereits das achte Kind gebar. 1701 verließ ihr Mann die Familie für ungefähr ein Jahr, weil er sich mit seiner Frau wegen der Rechtmäßigkeit des Königstitels für Prinz William von Oranien zerstritten hatte. 1703 wurde der später berühmte John Benjamin, genannt Jackie, als 15. geboren und 1707 Charles als 18. Kind. Gemeindeglieder brachten 1705 ihren Mann ins Schuldnergefängnis von Lincoln, Susanna bat John Sharpe, den Erzbischof von York, um Hilfe zur Befreiung. 1709 brannte das Pfarrhaus ab, wahrscheinlich infolge Brandstiftung durch Feinde des Pfarrers. In einer dramatischen Rettungsaktion konnte John aus dem zweiten Stock lebend geborgen werden. 1711 begann Susanna am Sonntagabend Hausversammlungen durchzuführen, um das Evangelium weiterzugeben. Ab 1716 zeigten sich bei ihr erste Anzeichen von Depressionen, die später noch zunahmen. 1735 starb ihr Mann Samuel im Alter von 72 Jahren, und Susanna zog zu ihrer Tochter Emilia nach Gainsborough. Dort erfuhr sie im Sommer 1739 Heilsgewissheit, so dass ihr endlich mehr innerer Friede geschenkt wurde. Als Susanna Wesley 1742 starb, lebten noch acht ihrer Kinder.

Susanna Wesley kümmerte sich intensiv um die Erziehung ihrer Kinder, sie wurden von ihr sechs Stunden am Tag unterrichtet. Sie lernten das Vaterunser, sobald sie reden konnten. Mit fünf Jahren lernten sie lesen und begannen in der Folge den Tag immer mit einem Kapitel der Bibel und einem Psalm, dann folgten Grammatik, Mathematik, Geschichte, Geographie, Autoren wie John Milton und William Shakespeare, alles nach einer von Susanna Wesley entwickelten Lernmethode. Die Mädchen bekamen den gleichen Unterricht wie die Jungen, und eine Schwester von John konnte mit acht Jahren bereits im griechischen Neuen Testament lesen. Daneben achtete Susanna sehr auf Disziplin und anständiges Benehmen.

Schriften

  • Susanna Wesley: The Complete Writings. Oxford University Press. 1997. ISBN 978-0-1950-7437-6.

Literatur

  • Sandy Dengler: Susanna Wesley - Powerfrau und Methodistenmutter, Brunnen, Basel 1998, ISBN 3-7655-1154-4 (amerikanisches Original: Susanna Wesley - Servant of God, Moody Press, Chicago 1987)
  • Charles Ludwig: Mother of John and Charles: Susanna Wesley. Milford: Mott Media, 1984.
  • Michael McMullen: Prayers and Meditations of Susanna Wesley. Peterborough: Methodist Publishing House, 2000.
  • Samuel J. Rogal: The Epworth Women: Susanna Wesley and her Daughters.
  • J. B. Wakeley: Anecdotes of the Wesleys: Illustrative of Their Character and Personal History. New York: Nelson & Phillips, 1869.
  • John A. Newton: Susanna: Susanna Wesley and the Puritan Tradition in Methodism. ISBN 0716205629.

Einzelnachweise

  1. Susan Pellowe: Susanna Wesley Biography (Memento des Originals vom 13. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 4 Feb. 2007.
  2. Beverly Whitaker: Susanna Wesley. Abgerufen am 4. Februar 2007.
  3. [Sandy Dengler: Susanna Wesley - Powerfrau und Methodistenmutter, Brunnen, Basel 1998, ISBN 3-7655-1154-4, S. 207–212]
  4. Beate Nordstrand: Suzannah Wesley - Mutter von John Wesley, Begründer der Methodisten, Website seinetoechter.de, 2012
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