Sybille Binder (* 5. Jänner 1895 in Wien, Österreich-Ungarn; † 30. Juni 1962 in Düsseldorf) war eine österreichische Schauspielerin.
Leben
Sibylle Binder kam als Tochter des Bankiers Josef Binder und der Helene (geb. Herz) auf die Welt. Die Mutter war in ihrer Jugend mit Arthur Schnitzler befreundet. Sie begann ihre Theaterlaufbahn 1915 an den Barnowsky-Bühnen in Berlin. 1918 ging sie an die Münchner Kammerspiele unter Otto Falckenberg, mit dem sie ab 1920 kurze Zeit verheiratet war. An den Kammerspielen hatte sie besonders als Oberon in Ein Sommernachtstraum Erfolge.
Seit 1922 spielte sie wieder vorwiegend in Berlin, gelegentlich auch in Wien. Eine ihrer wichtigsten Rollen wurde die der Lulu in Erdgeist. 1932 trat sie ein Engagement in Zürich an. Während des Zweiten Weltkrieges und danach lebte sie in England. Sie arbeitete beim Freien Deutschen Kulturbund (FDKB) mit und hatte Auftritte in der antifaschistischen Propaganda im deutschsprachigen BBC.
Binder, die zuvor nur gelegentlich Filmrollen angenommen hatte, wirkte während der 1940er Jahre als Nebendarstellerin in mehreren britischen Produktionen mit. Seit 1950 stand sie auf Düsseldorfer Bühnen und verkörperte dort unter anderem die Herzogin in Wallensteins Tod und Sidonie Knobbe in Die Ratten.
Filmografie
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Literatur
- Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 103, ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8.
- Thomas Blubacher: Sybille Binder. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 204 f.
- Binder, Sybille, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 109.
Weblinks
- Sybille Binder in der Internet Movie Database (englisch)
- Sybille Binder bei filmportal.de
- Sybille Binder. In: Virtual History (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Arthur Schnitzler: Tagebuch. Digitale Edition, Dienstag, 5. Oktober 1920 (Stand 6. Oktober 2020); PID