Syennesis (altgriechisch Συέννεσις Syénnesis) war der Name mehrerer Herrscher im antiken Kilikien.
Name
Es wird erwogen, ob der Name Syennesis ein Titel war, der als luwisch *zuwanassis ‚der des Hundes‘ gedeutet werden kann. Doch ist das Wort zuwan- ‚Hund‘ als Bestandteil luwischer Personennamen gut belegt.
Bekannte Personen namens Syennesis
Der erste bekannte Syennesis vermittelte nach Herodot zwischen dem Lyderkönig Alyattes und dem Mederkönig Kyaxares, als diese aufgrund der Sonnenfinsternis vom 28. Mai 585 v. Chr. die Schlacht am Halys abbrachen.
Der zweite Syennesis, von Herodot ausdrücklich „König der Kiliker“ genannt, war der Schwiegervater des Karers Pixodaros. Beide unterstützten den milesischen Tyrannen Aristagoras im Kampf gegen die Perser.
Der dritte Syennesis, Sohn von Oromedon, stand während des Xerxeszugs gegen Griechenland auf Seiten der Perser.
Der vierte Syennesis war um 400 v. Chr. König von Kilikien und Gatte der Königin Epyaxa (Ἐπύαξα Epýaxa). Laut Xenophon hatte sich Syennesis in den Bergen verschanzt, als Kyros der Jüngere auf seinem Feldzug nach Babylonien in Tarsos, der damaligen Hauptstadt Kilikiens, ankam. Erst nach Kyros’ Versicherung, dass ihm kein Leid geschehe, und durch die Vermittlung Epyaxas zeigte sich der König. Kyros machte Syennesis zu seinem Bundesgenossen. Dieser zahlte Kyros große Summen Geldes und bewahrte damit sein Land vor der Plünderung.
Literatur
- Josef Wiesehöfer: Syennesis. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 11, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01481-9.
Einzelnachweise
- ↑ Rotislav Oreshko: Hieroglyphic Inscriptions of Western Anatolia. S. 414f.
- ↑ Herodot, Historien 1,74
- ↑ Herodot 5,118
- ↑ Herodot 7,98; Aischylos, Die Perser 326–328
- ↑ Xenophon,Anabasis 1,2,12; 1,2,21; 1,2,26 (deutsche Übersetzung)