Die Synagoge in Diersburg, einem Ortsteil der Gemeinde Hohberg im Ortenaukreis in Baden-Württemberg, wurde 1801 errichtet.
Geschichte
Die Mitgliederzahl der Jüdischen Gemeinde Diersburg nahm Ende des 18. Jahrhunderts stark zu, weshalb sie den Neubau einer Synagoge beschloss. Dieser wurde im Jahr 1801 eingeweiht.
Die Synagoge in Fachwerkbauweise war ein unauffälliges Gebäude, das nicht als Sakralbau zu erkennen war, denn es passte sich den umliegenden Wohn- und Wirtschaftsgebäuden an. Der relativ hohe Betsaal hatte ein blauweißes Oberlicht, das eine feierliche Atmosphäre erzeugte.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge von SA- und SS-Männern aus Offenburg zerstört. Sie zerschlugen die Gebetspulte, den Toraschrein und den Almemor. Zusammen mit der Inneneinrichtung wurden die Torarollen und andere Kultgegenstände verbrannt.
Im Jahr 1956 wurde das ehemalige Synagogengebäude abgebrochen und auf dem Grundstück eine Schreinerei errichtet.
Siehe auch
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Ausgabe).
- Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5, S. 205–207 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4).
Weblinks
- Synagoge in Diersburg bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
Koordinaten: 48° 23′ 49,1″ N, 7° 56′ 22,5″ O