Synagoge | ||
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Ehemalige Synagoge in Münchweiler an der Alsenz | ||
Daten | ||
Ort | Münchweiler an der Alsenz | |
Baustil | Spätbarock | |
Baujahr | zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts | |
Koordinaten | 49° 32′ 59,8″ N, 7° 53′ 7,2″ O | |
Die Synagoge in Münchweiler an der Alsenz, einer Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Die profanierte Synagoge an der Hauptstraße 3 ist seit 1993 ein geschütztes Kulturdenkmal.
Architektur
Der spätbarocke Putzbau mit abgewalmtem Mansarddach, ein ehemaliges Bauernhaus, wurde 1806 zur Synagoge umgebaut. Im Gebäude wurden auch Räume für die jüdische Schule und die Lehrerwohnung eingerichtet.
Die Synagoge besaß 40 Plätze für Männer und 25 Plätze für Frauen. 1910 wurden größere Reparaturen am Synagogengebäude vorgenommen.
Zeit des Nationalsozialismus
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von der örtlichen SA geschändet. Im Beisein der Einwohner wurden Ritualien und Gebetbücher auf die Straße geworfen und verbrannt. Auf eine Niederbrennung des Synagogengebäudes wurde verzichtet, da die ehemalige Lehrerwohnung inzwischen von Christen bewohnt war und durch die enge Bebauung auch Nachbarhäuser in Gefahr gebracht worden wären.
Anfang 1939 wurde die Synagoge an die Gemeinde Münchweiler zwangsverkauft. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren im Gebäude französische Kriegsgefangene untergebracht.
1958 zog die Gemeindeverwaltung in die ehemalige Synagoge ein. Im Jahr 1990 kaufte ein Bäckermeister das Gebäude und baute es zu einem Wohn- und Geschäftshaus um.
Literatur
- „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Bearbeitet von Stefan Fischbach u. a., hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz u. a., Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 275–276 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, Bd. 2).