Die Synagoge in Harburg, einer Stadt im schwäbischen Landkreis Donau-Ries in Bayern, wurde 1754 errichtet. Die profanierte Synagoge an der Egelseestraße 8 ist ein geschütztes Baudenkmal.

Geschichte

Im Jahr 1754 wurde anstelle einer früheren Synagoge der Neubau errichtet. Sein Baumeister ist unbekannt. Die Synagoge wurde im Inneren mehrfach umgestaltet und während der Novemberpogrome 1938 innen zerstört. Das Gebäude diente nach 1939 als Lagerhaus und ab 1951 als Wohnhaus. Um 1968 wurde es zum Wohn- und Bürohaus umgebaut.

Beschreibung

Der dreigeschossige freistehende Satteldachbau mit Eckbossierung und korbbogiger Toreinfahrt besitzt im Obergeschoss zur Uferseite hin eine Nische für den Thoraschrein. Im Erdgeschoss befand sich die Rabbinerwohnung und ein Raum für die Gemeindeverwaltung. Die Mikwe wurde Anfang des 19. Jahrhunderts eingerichtet. Im ersten Obergeschoss war der nach Osten ausgerichtete Betsaal, der von einem Tonnengewölbe bedeckt wurde. In der Raummitte stand der achtseitige Almemor, der von einem Baldachin mit Holzschnitzereien im Stil des Rokoko überdacht wurde. Der Raum bot Platz für 87 Männer und für 75 Frauen auf der Empore.

Literatur

  • Georg Lill (Herausgeber), Adam Horn (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Bayern. Landkreis Donauwörth. In der Reihe: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Die Kunstdenkmäler von Schwaben. Band III. Landkreis Donauwörth. R. Oldenbourg Verlag, München 1951, S. 315–316 (Foto mit Bima und Foto der Almosenhand, S. 316).
  • Benigna Schönhagen (Hrsg.): „Ma Tovu…“. „Wie schön sind deine Zelte, Jakob…“ Synagogen in Schwaben. Franz Schiermeier Verlag, München 2014, ISBN 978-3-943866-24-7, S. 50–57 (Begleitband zur Wanderausstellung „Ma Tovu…“. „Wie schön sind deine Zelte, Jakob…“ Synagogen in Schwaben des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben und des Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben).
Commons: Synagoge Harburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 47′ 14,9″ N, 10° 41′ 23,9″ O

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